Bezirksliga Ost Ahrbach-Coach Olbrich erwartet Duell auf Augenhöhe - Westerburg selbstbewusst gegen Montabaur - Weitefeld als Team der Stunde - Zwei Absagen
Rückschläge bringen Diel vor dem Derby nicht aus der Ruhe
Am zweiten Spieltag führte die SG Elbert (rechts Sean Murphy) vor großer Kulisse mit 2:0 bei der SG Ahrbach (links Julian Lemmerz), kassierte dann aber noch zwei Gegentreffer, sodass es im ersten Derby beider Nachbarn in der Bezirksliga ein Remis gab. Jetzt steht die Neuauflage an. Foto: Michelle Saal
Michelle Saal

Montabaur. Aus acht mach sechs: Am letzten Spieltag vor der Winterpause gibt es in der Fußball-Bezirksliga Ost nur ein reduziertes Programm. Bei der SG Müschenbach kann ebenso wenig gespielt werden wie bei der SG Wallmenroth. Beide Partien wurden bereits abgesagt, die Nachholtermine stehen aber noch nicht fest.

SG Westerburg/Gemünden – TuS Montabaur (Samstag, 15.30 Uhr, Hartplatz Westerburg, Hinspiel 1:1). Zwei Nachbarn, die selbstbewusst sein dürfen, treffen am Samstag beim Vergleich der SG Westerburg mit dem TuS Montabaur aufeinander. So haben die Gastgeber seit Anfang September kein Spiel mehr verloren – und das solle auch zum Jahresausklang so bleiben, betont Trainer Dobri Kaltchev: „Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen.“

Dazu soll im Heimspiel noch mal „alles mobilisiert werden“. Kaltchev hofft auf viele Zuschauer und prognostiziert: „Von 150 Leuten werden wohl 145 Westerburger sein.“ Verzichten muss der Trainer nach wie vor auf Marvin Binge, der sich aber auf dem Weg der Besserung befinde. Gut verlaufen sei die Operation an Manuel Jungs Nase. Die Spieler des TuS Montabaur kennt Kaltchev gut: „Das ist neben Wissen das bestbesetzte Team in der Liga.“

„Westerburg hat eine Mannschaft, die im oberen Drittel mithalten kann“, ist sich wiederum Montabaurs Trainer Sven Baldus bewusst. Für seine Elf sieht er die Chance, nach dem Wochenende als Tabellenerster in die Pause zu gehen. Dafür seien Einstellung und Leidenschaft nötig, denn die Aufgabe werde nicht leichter als zuvor die beim 1:0 über Wirges. Der Hartplatz sei zudem nicht der günstigste Untergrund.

„Da müssen wir umdenken“, erläutert Baldus, auch taktisch könne es Umstellungen geben. Personell gibt es Sorgen, weil Gabriel Jost mit dem Verdacht auf Anrisse an Kreuzband und Meniskus womöglich länger ausfällt und Jung Hun Kim sich aktuell mit Oberschenkelproblemen herumplagt. „Das sind zwei wichtige Pfeiler unserer Mannschaft“, hebt Baldus hervor, und es stelle sich die Frage, wie dies zu kompensieren sei.

Spvgg EGC Wirges – SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Neunkhausen (Samstag, 17.30 Uhr, Hinspiel 4:3). „Präsenz und Entschlossenheit“ sollen die Spieler der EGC Wirges an den Tag legen im sportlich hoch interessanten Vergleich mit der SG Weitefeld. Die ist für Nikolai Foroutan, den Trainer der Gastgeber, „die Mannschaft der Stunde“ in der Liga. Trotzdem will er mit seinen Leuten „den Lauf der Weitefelder stoppen“ und mit einem positiven Erlebnis das Fußballjahr beenden.

„Uns fehlt im Moment ein bisschen die Leichtigkeit“, bedauert Foroutan – etwa dann, wenn es darum gehe, Chancen herauszuspielen. Zwei Begegnungen in Folge ohne Sieg zeugen davon. Im Kader gilt es, den Ausfall von Marlin Schmidt zu kompensieren. Hinter dem Einsatz von Torjäger David Röhrig stehe ein Fragezeichen. Mit der Bilanz der Hinrunde ist Foroutan jedoch insgesamt zufrieden: „Wir haben uns etwas aufgebaut.“

Fünf Siege in Serie geben der SG Weitefeld Auftrieb. Da die Elf von Trainer Jörg Mockenhaupt außerdem am Samstag, 9. Dezember, noch ein Nachholspiel in Burgschwalbach bestreitet, existiert die Chance, zur Spitzengruppe aufzuschließen. Mockenhaupt ist nicht nur mit den Resultaten zufrieden, sondern ebenso mit der Art und Weise, wie sie zustande kamen. „Wir haben unser Spiel gut durchgezogen“, erklärt er.

In Wirges, wo er vor zwei Jahrzehnten selbst das EGC-Tor hütete, sei wieder eine kompakte Mannschaft gefragt. „Wir freuen uns drauf“, beteuert der Trainer, der von passender Einstellung im Team berichtet. In dessen Reihen sind alle Akteure weitgehend beisammen. Nikolai Mudersbach hat im Training einen Cut erlitten, Steffen Kempf war erkrankt, doch bei beiden hoffen die SG-Verantwortlichen, dass sie bis zum Wochenende fit werden.

SG Elbert/Welschneudorf/Stahlhofen – SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod (Samstag, 17.30 Uhr, in Stahlhofen, Hinspiel 2:2). Vier Niederlagen hintereinander bringen die SG Elbert in der Tabelle längst nicht in Schwierigkeiten. Doch es wächst der Wunsch nach einem Erfolgserlebnis, zumal das Startprogramm im neuen Jahr hart ist. „Spiele wie in Osterspai können passieren“, beruhigt Trainer Michael Diel, mit einer eigenen Führung wäre vieles leichter gewesen gegen einen tief stehenden Gegner.

„Wir wussten vor der Saison, dass es Rückschläge geben kann, das ist auch wichtig für die Entwicklung der Mannschaft“, erläutert er. Zugleich wünscht er sich eine größere Geschwindigkeit im Pass-Spiel und eine höhere Trainingsbeteiligung, um Laufwege und Kombinationen einüben zu können. Den Nachbarn SG Ahrbach stuft Diel als „bärenstarken Gegner“ ein: „Die machen das richtig gut.“

Auf der Gegenseite äußert Ahrbachs Trainer Peter Olbrich seinen Respekt vor den Elbertern und der Weise, wie sie sich in der Bezirksliga etabliert haben. Man kenne sich noch gut aus gemeinsamen Zeiten in der Kreisliga A. Die nachbarschaftlichen Beziehungen und Pläne für eine Weihnachtsfeier hätten außerdem dazu geführt, dass die Partie schon samstags angepfiffen wird. „Wir sind nicht nur Gegner auf dem Platz“, so Olbrich.

Sportlich ist eine Begegnung auf Augenhöhe zu erwarten, bei der nach Ansicht des Ahrbacher Übungsleiters „die Tagesform entscheidet“. Bei vier Punkten Vorsprung wird seine Mannschaft mit Sicherheit vor den Elbertern überwintern. Alle freuten sich inzwischen auf die Pause, um regenerieren und auftanken zu können.

TuS Burgschwalbach – SG Hundsangen/Obererbach (Sonntag, 14.30 Uhr, Hinspiel 1:1). „Das ist das erste Endspiel für uns“, betont Burgschwalbachs Trainer Torsten Baier vor der Aufgabe auf eigenem Platz gegen die SG Hundsangen. Am vergangenen Wochenende lief vieles gegen den Aufsteiger, der auf den letzten Tabellenplatz abrutschte. Während die Konkurrenten meist dreifach punkteten, gingen die Burgschwalbacher trotz guter Leistung in Niederroßbach leer aus. Attacke statt taktieren lautet daher die Vorgabe für die Partie gegen Hundsangen, damit die TuS endlich ihren ersten Heimsieg landet. Baier will „unser Heil in der gegnerischen Hälfte suchen“ und daher auf Offensive setzen. Er hofft, dass Tim Heimann auf der Zehner-Position wieder zur Verfügung steht. Die Einheimischen gehen danach noch nicht in die Winterpause, sondern bestreiten am Samstag, 9. Dezember, ein Nachholspiel auf eigenem Platz gegen Weitefeld.

Dreimal unbesiegt ging die SG Hundsangen nacheinander vom Spielfeld, seit sich Dominik Pistor und Spieler Daniel Hannappel die sportliche Verantwortung teilen. „Wir wollen den Trend natürlich fortsetzen“, versichert Pistor, der außer Selbstvertrauen sogar eine „Aufbruchsstimmung in der Mannschaft“ wahrnimmt. Taktisch werden voraussichtlich keine großen Änderungen geplant. Verzichten müssen die Hundsangener auf Marcel Hürter sowie auf Niklas Noll, der einen Muskelfaserriss erlitten hat. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des Torwarts Leon Schmitt. Dennoch herrscht Zuversicht, den aufgenommenen Schwung mitnehmen zu können. Einfach werde es in Burgschwalbach aber nicht, warnt Pistor: Er ist überrascht, dass der Neuling nicht besser in der Tabelle rangiert.

SG Wallmenroth/Scheuerfeld – SG Emmerichenhain/Niederroßbach abgesagt. Abgesagt wird das Derby zwischen der SG Wallmenroth und der SG Emmerichenhain, wie Stefan Häßler, der Trainer der Einheimischen mitteilte. In Wallmenroth habe die Gemeinde den Rasenplatz gesperrt. Am Scheuerfelder Hartplatz seien die Umkleiden belegt wegen einer Veranstaltung in der benachbarten Halle. „Wir hätten gerne gespielt nach dem rabenschwarzen Tag in Hamm“, wo die Wallmenrother 0:2 verloren, betont Häßler. Das hätte man gerne vergessen gemacht. Unklar ist noch, wann die Partie nachgeholt wird – entweder am nächsten Wochenende (9./10. Dezember) oder erst im neuen Jahr, erklärt der Trainer.

SG Müschenbach/Hachenburg – VfL Hamm angesagt. Mit einer Verlegung auf den Hachenburger Hartplatz hatten die Gastgeber das ursprünglich auf dem Müschenbacher Rasen geplante letzte Spiel des Jahres retten wollen, doch auch dieses Vorhaben war am Donnerstagmorgen dann vom Tisch. „Es macht keinen Sinn“, sagte Abteilungsleiter Achim Hörter. „Die Umkleiden der Rundsporthalle können immer noch nicht genutzt werden. Und bei diesem Wetter kann man keinem zumuten, erst mit dem Auto zum Duschen zu fahren oder in der Pause draußen zu stehen.“ In einem Telefonat wurde sich Hörter schnell mit Hamms Peter Wardenbach einig, auf eine Neuansetzung noch in diesem Jahr zu verzichten und stattdessen einen Termin nach der Winterpause zu suchen.

Von unserem Mitarbeiter Thorsten Stötzer

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