Fußball-Bezirksliga: Erst im November gelingt eine kleine Erfolgsserie - Ein Sieg hebt sich besonders ab
Rückblick auf die Hinserie, Teil 3: Ellingen blüht nach bitterster Pleite auf
Vor der Winterpause kam die SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod ins Rollen.
Andreas Hergenhahn

Region. Die Witterung meinte es in diesem Herbst gut mit der Fußball-Bezirksliga Ost. Während sich die 15 Mannschaften inzwischen in die Winterpause verabschiedet haben, blickt unsere Zeitung in einem mehrteiligen Rückblick gemeinsam mit den Trainern auf das bisher Erreichte zurück. Im dritten Teil liegt der Fokus auf der Tabellenregion von Platz acht bis fünf.

Vor der Winterpause kam die SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod ins Rollen.
Andreas Hergenhahn

Bei der SG Vettelschoß/St. Katharinen sind sie laut Labinot Prenku „absolut zufrieden“. Für den Oberliga-erfahrenen Spielertrainer sei der Aufstieg im Sommer zwar bereits die Krönung eines tollen Fußballjahres gewesen, doch „zu sehen, dass man mit wenigen Mitteln und nur einem externen Neuzugang die erste Saisonhälfte der ersten Bezirksliga-Saison des Vereins meistert, setzt noch einen oben drauf“.

Auch wenn die Mittel laut Prenku vergleichsweise überschaubar sind, so dürften die Vettelschoßer durch ihren einzigen externen Neuzugang zumindest an Bekanntheit gewonnen haben, begeistert Jannik Pehlivan doch auf Social-Media-Plattformen wie YouTube, Instagram und vor allem TikTok Tausende Menschen mit seinen Fußball-Videos.

Wir haben bisher jedes Spiel auf Augenhöhe bestritten.

Labinot Prenku ist Spielertrainer beim Aufsteiger SG Vettelschoß.

Doch zurück zum Sportlichen, mit dem Vettelschoß auch die Konkurrenz beeindruckt – wie etwa Uwe van Eckeren, „weil sie konstant und vor allem auch verdient regelmäßig punkten“, wie Windhagens Trainer meint. Die Mannschaft überzeuge ihn „mit einem sehr geschlossenen Auftritt“.

Den erkennt auch Prenku: „Wir haben bisher jedes Spiel auf Augenhöhe bestritten, waren für jede Mannschaft ein unangenehmer und schwer zu bespielender Gegner.“ Das spiegelt sich auch in der ausgeglichenen Bilanz des Neulings wider. Sechs Niederlagen stehen ebenso viele Siege gegenüber. Drei Mal teilte man die Punkte, derer zwölf nach acht Heimspielen zu Buche stehen sowie neun nach sieben Auftritten in der Fremde.

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod

Dass es für die SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod nicht so weitergehen würde wie in den zwei Spielzeiten zuvor, war angesichts der Abgänge einiger Leistungsträger abzusehen. In der annullierten Spielzeit 2020/21 hatten die Ahrbacher nach acht Spieltagen auf Platz eins gestanden und auch in der Vorsaison, die man als Vierter beendete, fast bis zum Schluss um den Aufstieg mitgespielt. Dass es nach der Hälfte der aktuellen Spielzeit nur zu einem Mittelfeldplatz reicht, ist für Niklas Wörsdörfer erklärbar.

„Nach schwieriger Anfangsphase und mit sehr dünner Personaldecke über viele Wochen der Saison sind wir zufrieden mit dem bisher erreichten siebten Platz“, fasst der Trainer zusammen. Lange Zeit waren die Ahrbacher zu unbeständig in ihren Ergebnissen, erst im November gelang eine kleine Serie mit drei Siegen am Stück. In Erinnerung geblieben ist Wörsdörfer jedoch vor allem der 3:1-Erfolg bei der TuS Burgschwalbach, die für ihn das Überraschungsteam der Hinrunde ist. „Umso schöner ist es, dass wir die einzige Mannschaft sind, die dort gewinnen konnte.“

VfB Linz

Dass der VfB Linz bei acht Ab- und zehn Zugängen einen erheblichen Umbruch zu meistern hatte, wusste auch der neue Trainer. Angesichts dessen hat die Mannschaft von Thomas Schuster zwar eine durchaus solide Halbserie hingelegt, doch der Coach ist dennoch der Meinung, „dass wir ein paar Punkte weniger haben, als eigentlich drin gewesen wären. Im Endeffekt haben wir zu oft Unentschieden gespielt, auch durch unglückliche oder späte Gegentore.“

Nun ja, fünf Mal teilten auch die beiden gleichauf an der Tabellenspitze rangierenden Teams aus Hundsangen und Westerburg die Punkte. Warum die jedoch sechs Zähler mehr auf dem Konto haben als Linz, hängt durchaus mit dem zusammen, was Schuster als Gründe für die verpassten Siege anführt. In die Kategorie „unglücklich“ fallen wohl die Spiele bei den Aufsteigern Vettelschoß und Berod, in denen der VfB jeweils eine 2:0-Führung noch aus der Hand gab.

Dem Sieg nah war die Elf vom Kaiserberg auch Mitte November gegen Westerburg, ehe sie in der fünften Nachspielminute noch das 2:2 kassierte. Insofern ist es aus Linzer Sicht blöd, dass es auch für die Kantersiege gegen Windhagen (9:1) und Kosova Montabaur (8:0), in denen sie ihre geballte Offensivpower demonstrierten, jeweils nur drei Punkte gibt.

Mit 3:0 lag die SG Ellingen Anfang November in Westerburg in Führung, geriet dann aber  auf einmal ins Straucheln. Das nutzte die SG Westerburg eiskalt aus und drehte den Rückstand noch in einen Heimsieg.
Horst Wengenroth

Wäre die Winterpause drei Spieltage früher eingeläutet worden, würde das Fazit von Sascha Wirtz vermutlich ganz anders ausfallen. „Dafür, dass wir großes Pech mit verletzten Stammspielern hatten, haben es die Jungs wirklich ganz ordentlich gemacht“, findet der Trainer der SG Ellingen/Bonefeld/Willroth.

„Ich bin mit dem Erreichten zufrieden“, sagt Wirtz – und das liegt vor allem an den besagten drei letzten Spieltagen des Jahres. „Da haben wir dreimal gewonnen, darunter in Wirges und Vettelschoß. Das schaffen nicht viele“, weiß Ellingens Trainer, dass der Anschluss an die Spitzenplätze ohne diese abschließende Serie nicht gelungen wäre.

Der Stachel saß tief bei der Mannschaft und mir.

Sascha Wirtz ist Trainer bei der SG Ellingen.

Dass es so kam, zeige „das Potenzial der Mannschaft“, in der er seit seinem Amtsantritt im Sommer „viele neue Spieler“ an die höheren Anforderungen heranführen musste – „darunter einige, die letzte Saison noch A-Jugend gespielt haben“.

Was Wirtz rückblickend am meisten beschäftigte, war das furiose Kräftemessen in Westerburg, als die Ellinger nach einer Stunde 3:0 führten, am Ende aber noch 3:4 verloren. „Der Stachel saß tief bei der Mannschaft und mir“, erinnert sich Wirtz. Was folgte, waren die erwähnten drei Siege in Folge.

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