Bezirksliga: Beim 2:1 ist der Kroate mit einer Vorlage und einem Treffer der entscheidende Mann: Nicht nur wegen Vorlage und Tor: Tomic führt Lautzert zum 2:1-Pflichtsieg gegen Schlusslicht Kosova

Vor allem in den zweiten 45 Minuten drängte sich der Eindruck auf, dass die einen es nicht besser machen wollten, während es die anderen schlichtweg nicht besser konnten. Letzteres bezieht sich auf die unterlegenen Gäste, die nach der fünften Niederlage in Folge weiter am Tabellenende stehen. Dabei umfasst dieses „Nicht-besser-können“ in erster Linie den konditionellen Zustand, den FC-Trainer Arjan Dervishaj längst leid ist anzuprangern. Dass sich die Kosovaren fußballerisch generell kaum verstecken müssen, lässt sich allein an der sportlichen Vita einiger Akteure ablesen, deren Ausbildungsstätten von Eisbachtal über Wirges bis zur TuS Koblenz reichen, und im Falle von Alen Muharemi (1. FC Köln) und Safak Yildiz (Mainz 05) sogar Erfahrungen in der Junioren-Bundesliga umfasst.

Kosova-Trainer vermisst “den letzten Willen"

Dass Dervishaj am Mittwochabend jedoch nur bei Innenverteidiger Leutrimm Husaj „den letzten Willen“ erkannt haben wollte, lässt erahnen, warum die Montabaurer tief im Tabellenkeller festhängen. Ein weiteres Manko, das der Trainer der Gäste feststellte, machte er ausgerechnet an einem Spieler des Gegners fest: „Der 78er hat brutale Qualität“, adelte Dervishaj Lautzerts Mihael Tomic – der die entsprechende Rückennummer trug – nicht nur wegen dessen Beteiligung an beiden Toren der Hausherren. „Das macht sich in so einem Spiel, in dem es für beide gegen den Abstieg geht, bemerkbar, wenn du einen hast, der die Fäden zieht, mal die Bälle abholt, mal tief geht, Torgefahr ausstrahlt. Den haben wir heute nicht gehabt.“

Zumindest in Ansätzen schlüpfte Ilir Malici im ersten Durchgang in jene Rolle, denn wenn es gefährlich wurde vor dem SG-Tor, dann hatte der FC-Kapitän seine Füße im Spiel. Genauer bei einem Flankenball, der auf dem Querbalken landete (26.), dem zwischenzeitlichen Ausgleich, bei dem Malici eine schöne Vorarbeit von Muharemi verwertete (30.), und einem Schuss aus 20 Metern, der jedoch zur sicheren Beute für Lautzert-Keeper Hrvoje Vincek wurde (39.).

Tomic dreht auf

Auf der Gegenseite drehte Tomic von Beginn an auf, sodass Vucemilovic schon früh einen Querpass seines kroatischen Landsmanns zur Führung nutzte, als er nur den Fuß hinhalten musste (4.). Viel mehr wäre auch in der 20. Minute nicht nötig gewesen, als sich erneut Tomic unwiderstehlich über rechts durchgesetzt und mustergültig aufgelegt hatte, es Vucemilovic diesmal aber fertigbrachte, den Ball aus kurzer Distanz übers Tor zu jagen.

Erst jetzt nahmen auch die Montabaurer am Spiel teil und hatten sich das 1:1 durch Malici spätestens mit dem Pausenpfiff verdient. Doch nach dem Seitenwechsel schwanden bei den Gästen einmal mehr viel zu früh die Kräfte, um dranzubleiben oder wenigstens das Remis zu halten. Lautzert brannte zwar wahrlich kein Feuerwerk ab, dennoch war es nur eine Frage der Zeit, bis die Mujakic-Elf wieder in Führung gehen würde. Mit Paraden gegen Dominik Soldo (57.), Fation Foniq (85.) und Vucemilovic (90.+5) hielt Torwart Talat Begen die Kosovaren bis zuletzt im Spiel, war in der 67. Minute jedoch machtlos, als Tomics unhaltbar abgefälschter Schuss zum 2:1-Endstand in die Maschen fiel.