Wallmenroth verliert 0:1
Neuwied sichert sich trotz drei Platzverweisen den Sieg
Abstiegskampf: Neunmal Gelb, einmal Gelb-Rot und zweimal Rot waren die „Ausbeute“ in einer engen Partie zwischen der SG Wallmenroth (in Dunkelblau) und dem HSV Neuwied (in Leibchen), die nicht einmal unbedingt als unfair bezeichnet werden müsste.
Manfred Böhmer

„Daran erinnert man sich dann eben auch in zwei Monaten bei der Pfingstkirmes am Bierbrunnen“, bilanzierte Neuwieds Trainer Stefan Fink nach dem denkwürdigen sowie wichtigen Auswärtssieg mit drei Platzverweisen in Wallmenroth.

Der HSV Neuwied bleibt „weiter auf Droge“. Trotz dreifacher Unterzahl gewannen die „Deichstädter“ das Kellerduell in der Fußball-Bezirksliga Ost bei der SG Wallmenroth/Scheuerfeld mit 1:0 (1:0) und arbeiteten sich somit bis auf einen Punkt an die Nichtabstiegsplätze heran. Aber auch das Feld der gefährdeten Teams hat sich vergrößert. Denn zwischen dem Achten, TuS Asbach, und dem Dreizehnten, HSV Neuwied, liegen sechs Spieltage vor Saisonende gerade einmal fünf Punkte.

„Meine Mannschaft hat heute aber gezeigt, dass sie lebt. Sie hat sich mit Herzblut gewehrt. Aber mit Herzblut schießt man leider keine Tore.“
Tarek Petri, Trainer SG Wallmenroth/Scheuerfeld

Unter diesen Teams befindet sich auch die SG Wallmenroth. Daher gab sich SG-Coach Tarek Petri nach Spielende auch ein wenig wortkarg. „Zum Spiel möchte ich nicht viel sagen. Meine Mannschaft hat heute aber gezeigt, dass sie lebt. Sie hat sich mit Herzblut gewehrt. Aber mit Herzblut schießt man leider keine Tore“, war der Coach der Gastgeber ein wenig konsterniert.

Yannik Finkenbusch trifft früh zum Sieg

Die rund 120 Zuschauer erlebten eine Begegnung, in der Torraumszenen Seltenheitswert hatten – und trotzdem wurde die Partie nie langweilig. Denn es standen sich zwei Teams gegenüber, die aufzeigten, dass sie unbedingt gewinnen wollten. Die Gäste am Ende vielleicht ein wenig entschlossener – und somit auch erfolgreicher. Der Treffer des Tages fiel bereits nach einer Viertelstunde. Der Oberliga-erfahrene Yannik Finkenbusch nutzte einen Foulelfmeter, nachdem zuvor Giovanni Landi an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht worden war.

So blieb am Ende vor allem das Geschehen der letzten Viertelstunde Hauptgesprächsthema. Im Mittelpunkt stand dabei Schiedsrichter Paul Volk. Neunmal Gelb, einmal Gelb-Rot und zweimal Rot waren die „Ausbeute“ in einer Partie, die nicht einmal unbedingt als unfair bezeichnet werden müsste. Wallmenroth agierte sehr rustikal und versuchte somit frühzeitig, den Deichstädtern den Schneid abzukaufen. Der HSV wehrte sich und brauchte etwa eine Viertelstunde, um sich auf diese Spielweise einzustellen. Aber spätestens nach dem Foulelfmeter hatten auch die Neuwieder ihre Linie gefunden.

Zweimal glattrot für Neuwied

Doch dieses „sich wehren“ bewertete der Schiedsrichter in der Schlussphase der Begegnung unterschiedlich. So waren die beiden Zweikämpfe von Dennis Daun zwar durchaus Foulspiele, aber zumindest das zweite Vergehen nicht unbedingt verwarnungswürdig. Volk sah dies anders und schickte den Angreifer per Ampelkarte genauso vorzeitig unter die Dusche wie eine Viertelstunde später Tim Fensterseifer. Allerdings jetzt mit glattrot. Auch hier eine zu harte Entscheidung. In der Nachspielzeit erwischte es dann auch noch Julian Goßler, der noch in der gegnerischen Hälfte an der Seitenlinie den Wallmenrother Gegenspieler zu Fall brachte.

„Aber letztendlich ist das heutige Spiel eines von denen, die eben im Gedächtnis bleiben haften.
Stefan Fink, Trainer HSV Neuwied

Für HSV-Trainer Stefan Fink war das jedoch kein Grund, nach Spielende groß nach zu harken. „Ich stand relativ ungünstig. Die Ampelkarte fand ich überzogen, aber ansonsten stand ich auch relativ ungünstig, um eine Wertung abgeben zu können. Aber letztendlich ist das heutige Spiel eines von denen, die eben im Gedächtnis bleiben haften. Drei Platzverweise und trotzdem erfolgreich gepunktet. Daran erinnert man sich dann eben auch in zwei Monaten bei der Pfingstkirmes am Bierbrunnen“, strahlte der Chef der Deichstädter nach Spielende sichtlich gelöst.

SG Wallmenroth/S. – HSV Neuwied 0:1 (0:1)

Wallmenroth/Scheuerfeld: Akin – Grossert (70. Bahl), Kevin Fischbach, Lück, Kahl (58. Petri) – Müller (70. Abdullah Faruk Cifci), Favaretto, Plath, El-Ghawi (58. El Hassan)- Eisenkopf, Furkan Cifci.

Neuwied: Buchner – Triesch, Francois, Christof Fink, Mashayzade (78. Fensterseifer) – Goßler, Finkenbusch, Ahrendt, Engel (65. Seemann) – Landi (90. Christ), Daun.

Zuschauer: 120.

Schiedsrichter: Paul Volk (Koblenz).

Tor: 0:1 Yannik Finkenbusch (16., Foulelfmeter).

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Neuwieds Dennis Daun (74.) wegen wiederholtem Foulspiels, Rote Karten für die Neuwieder Tim Fensterseifer (90.) und Julian Goßler (94.) jeweils wegen Unsportlichkeit.

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