Höhr-Grenzhausen kommt zurück
Neuwied ist mit Remis trotz langer Überzahl zufrieden
Nach der Roten Karte gegen Kapitän Yüksel Celik in der 30. Minute, mussten die Sportfreunde Höhr-Grenzhausen näher zusammenrücken. Den zwischenzeitlichen Rückstand machten sie wett und reisten so mit einem Punkt aus Neuwied ab.
Marco Rosbach

Sollte man nun mit dem einen Punkt zufrieden sein – oder nicht? Diese Frage stellten sich die beiden Trainer am Mittwochabend in Neuwied. Am Ende beantworteten beide Coaches die Frage aber mit ja, denn ihre Spieler hatten jeweils tolle Moral gezeigt.

Einen wichtigen Punktgewinn feierte der HSV Neuwied beim 1:1 (0:0) gegen die Sportfreunde Höhr-Grenzhausen. In der Tabelle bleibt fast alles unverändert. Vier der fünf Kellerkinder holten einen Zähler. Gewinner des Tages war die SG Ahrbach, die mit dem Sieg gegen Montabaur sich wieder etwas Luft verschaffen konnten.

120 Zuschauer sahen eine abwechslungsreiche Partie, in der die Gäste den besseren Start hatten. Vor allem in der ersten halben Stunde schien der HSV Probleme in der Zuordnung zu haben, was zu Tormöglichkeiten für die „Kannenbäcker“ führte. Die beste war nach 25 Minuten ein Kopfball von Niklas Hermann, der nur noch von einem Abwehrspieler von der Linie geschlagen werden konnte. Neuwied kam in dieser Phase meist nur mit langen Bällen sporadisch in Strafraumnähe. Allerdings eben auch spielentscheidend, wie Gästecoach Almir Ademi anmerkte.

Rote Karte – oder nicht?

Denn nach einer halben Stunde war einer dieser langen Bälle bei Andre Jean Francois gelandet, der dann auf dem Weg zum Tor von Yüsel Celik zu Fall gebracht wurde. So sah es zumindest Schiedsrichter Sebastian Hoppe (Altendiez). Dieser wertete den nachfolgenden Zweikampf als Notbremse und zeigte dem Mannschaftskapitän der Gäste die Rote Karte. Eine falsche Einschätzung, wie Ademi hinterher anmerkte: „Für mich hat Yüksel zuvor den Ball gespielt, daher werte ich den Platzverweis als Fehlentscheidung.“ Neuwied schaffte es zunächst allerdings nicht, diese personelle Überzahl für sich zu nutzen.

So gab es erst nach der Pause den ersten Aufreger vor dem Kasten von Philip Gelhard. Giovanni Landi war urplötzlich auf Halblinks aufgetaucht und forderte den Keeper der Gäste zu einer Glanztat heraus. Dies war dann auch der Auftakt der stärksten Neuwieder Phase. Und als dann Fabrice Noel Ahrendt mit einem abgefälschten Distanzschuss sogar den Führungstreffer markierte (64.), konnte man sogar auf den dritten Neuwieder Sieg in Serie hoffen. Doch diese Hoffnung machte Max Klas zehn Minuten später mit dem Ausgleichstreffer zunichte. Fast hätte der HSV am Ende sogar mit leeren Händen dagestanden, wenn der Kolumbianer Jaider Cardona Chicaiza, anstatt des Außenpfostens, ins Schwarze getroffen hätte. So blieb es am Ende bei dem Remis.

Trainer loben die eigenen Spieler

Allerdings wussten beide Trainer nicht so recht, ob man nun zufrieden sein sollte oder nicht. So schien vor allem Sportfreunde-Coach Ademi zumindest vom Ergebnis her nicht in Feierlaune „Es war mehr drin. Wir hatten die besseren Möglichkeiten“, sagte er, hatte im Gesamtfazit aber fast nur lobende Worte für sein Team übrig: „Ich muss meiner Mannschaft allein für den Kampf und die Moral ein Kompliment machen. Wie sie in Unterzahl den Rückstand weggesteckt hat.“

„Zwar lagen wir vorne, aber letztendlich brauchen wir nicht traurig zu sein, dass es am Ende nur ein Punkt wurde.“
Stefan Fink, Trainer HSV Neuwied

Von Moral sprach auch Stefan Fink in seinem Fazit. „Wir haben heute auch Moral gezeigt. Wie mein Team die Umstellungen umgesetzt hat, ist schon bemerkenswert. Zwar lagen wir vorne, aber letztendlich brauchen wir nicht traurig zu sein, dass es am Ende nur ein Punkt wurde“, zeigte sich der Coach der „Deichstädter“ zufrieden.

HSV Neuwied – SF Höhr-Grenzhausen 1:1 (0:0)

Neuwied:Buchner – Triesch, Jean Francois, Christof Fink, Mashayzade (82. Holzkämper) – Finkenbusch, Christ, Ahrendt, Engel – Landi, Seemann (68. Husen Ali).

Höhr-Grenzhausen: Gelhard – Cardona-Chicalza, Sögünmez (75. Gleich), Öztürk, Klas (90. Tasli) – Schuster, Hermann (75. Kamtsikis), Antunes (88. Filip Birnbach), Zimmerschied – Celic, de Sa Alberto (36. Schauer).

Schiedsrichter:Sebastian Hoppe (Altendiez).

Zuschauer: 120.

Tore: 1:0 Fabrice Noel Ahrendt (64.), 1:1 Max Klas (73.).

Besonderheit: Rote Karte gegen Yüksel Celik (30., Notbremse).

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