Wilde Partie endet remis
Müschenbach und Wallmenroth teilen sich die Punkte
Symbolbild
dpa

Einen offenen Schlagabtausch mit vielen Toren und Chancen konnten die Zuschauer auf dem Hachenburger Kunstrasenplatz bestaunen. In der Fußball-Bezirksliga Ost empfing die SG Müschenbach/Hachenburg die SG Wallmenroth/Scheuerfeld.

Flutlichtspiel am Mittwochabend, 90 Minuten Dauerregen und Abstiegskampf pur: Im Duell zwischen der SG Müschenbach/Hachenburg und der SG Wallmenroth/Scheuerfeld sahen die 140 Zuschauer ein Spiel zweier Mannschaften, die sich nichts schenkten. Nach dem Abpfiff der torreichen Partie stand das Endergebnis von 3:3 (1:2) – und beide Mannschaften wussten nicht genau, inwiefern ihnen diese Punkteteilung weiterhilft. „Ich weiß noch nicht, was ich mit dem Punkt anfangen soll“, meinte Wallmenroths Trainer Tarek Petri nach der Begegnung treffend.

Müschenbach dominiert, Wallmenroth kämpft sich zurück

Das Team von Trainer Stefan Häßler dominierte die ersten 25 Minuten und überzeugte durch Sicherheit am Ball und Zweikampfstärke. So ging auch die erste Chance der Partie auf das Konto der Müschenbacher. Sergio Steven Zules Muriel verzog aus halbrechter Position, der Ball ging am linken Pfosten vorbei (5.). Nur vier Minuten später durfte er dennoch jubeln. Zules Muriel zog über die rechte Seite auf, ließ zwei Gegenspieler alt aussehen und passte quer auf die linke Seite, wo Jonas Giehl mit links von der Sechzehnerkante abzog und den Ball unhaltbar für Tunahan Akin im Wallmenrother Tor zum 1:0 für die Heimelf versenkte. Auch danach blieb Müschenbach die bessere Mannschaft, zumindest bis zur 27. Minute.

„Das waren zwei richtig ärgerliche Tore, vorher hatten wir Wallmenroth im Sack.“
Stefan Häßler, Trainer SG Müschenbach

Die bis dahin kaum in der Offensive stattfindenden Wallmenrother kamen da zum Ausgleichstreffer, der in die Kategorie „aus dem Nichts“ fiel. Leon Petri legte den Ball in den Rückraum, wo Tim Lück aus 25 Metern abzog. Müschenbachs Torwart Jan Böhning war schon auf dem Weg in die Ecke, als der Ball unhaltbar ins Tor abgefälscht wurde (27.). Der Ausgleich weckte die Wallmenrother auf, sie fanden immer besser ins Spiel. In der 34. Minute drehte Celin Eisenkopf die Partie zugunsten der Sieg-Heller-Städter, als er aus abseitsverdächtiger Position alleine auf Böhning zulief und den Ball eiskalt in die linke untere Ecke schob. „Das waren zwei richtig ärgerliche Tore, vorher hatten wir Wallmenroth im Sack“, betonte Müschenbach-Trainer Häßler.

In der zweiten Hälfte kippte das Momentum wieder auf die Seite der Müschenbacher. Mit einem Doppelschlag binnen drei Minuten drehten sie die Partie wieder zu ihren Gunsten. Zunächst war es eine Ecke von Maurice Schug, die Zules Muriel am zweiten Pfosten fand. Dieser legte den Ball per Kopf in die Mitte ab, wo Fabian Heinen nur noch den Fuß hinhalten musste und zum Ausgleich traf (57.). Nur zwei Minuten später traf Zules Muriel nach einem Pass von Elias Günter selbst. Ebenfalls aus abseitsverdächtiger Position lief er alleine auf Akin zu und versenkte eiskalt zum 3:2 (59.). Der souveräne Schiedsrichter Michael Bell-Simons entschied sowohl beim Treffer der Wallmenrother als auch beim Tor der Müschenbacher auf „gültig“, ganz nach dem Motto: „Im Zweifel für den Angreifer.“

Wallmenroth beweist Moral

Zwischen der 60. und 70. Minute war es vor allem Felix Velten, der gleich dreimal die Chance hatte, das Spiel für die Heimelf zu entscheiden. Im Eins-gegen-Eins gegen Wallmenroths Keeper Akin verzog er knapp (63.), seinen Kopfball aus fünf Metern setzte er zu hoch an (65.), und nach einer Hereingabe von der rechten Seite bekam er den Ball nicht kontrolliert auf das Gäste-Tor (68.). „Da hätten wir das Spiel entscheiden können, und dann kriegen wir einen Standard“, erklärte Häßler.

Einigkeit bei den Trainern

Dieser angesprochene Standard folgte in der 76. Minute, als der eingewechselte Florian Kempf einen Freistoß auf den Kopf von Wallmenroths Kapitän Kevin Fischbach servierte. Böhning parierte stark und lenkte den Ball noch an den Pfosten. Sascha Mertens handelte am schnellsten und schob den Abpraller aus zwei Metern zum 3:3-Endstand über die Linie. „Ich glaube, den Punkt müssen wir jetzt einfach mitnehmen“, bilanzierte Petri. Beide Trainer waren sich nach der Partie einig: Das war eine wilde Partie, in der es hin und her ging. „Am Ende ist das 3:3 ein gerechtes Ergebnis“, meinten sie unisono.

SG Müschenbach/Hachenburg – SG Wallmenroth/Scheuerfeld 3:3 (1:2)

SG Müschenbach: Böhning – Schwendt, Zeuner, Heinen – Jung, Bonn, Günter – Schug (62. Glavcev), J. Giehl (88. L. Giehl) – Zules Muriel (90.+4 Raack), Velten.

SG Wallmenroth: Akin – Grossert (71. Mertens), K. Fischbach, T. Fischbach, Müller (62. Meyer) – Lück, Plath – Gertz, Petri (62. Kempf), Cifci – Eisenkopf.

Schiedsrichter: Michael Bell-Simons (Mayen).

Zuschauer: 140.

Tore: 1:0 Jonas Giehl (9.), 1:1 Tim Lück (27.), 1:2 Celin Eisenkopf (34.), 2:2 Fabian Heinen (57.), 3:2 Sergio Steven Zules Muriel (59.), 3:3 Sascha Mertens (74.).

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