Bezirksliga Ost: Nach viel Lob belohnt sich das Schlusslicht gegen den Spitzenreiter zum ersten Mal mit Punkten
Müschenbach ringt Wirges nieder: Schlusslicht belohnt sich gegen Primus zum ersten Mal
Der dritte Streich: Schon vor der Pause bejubelte das bisherige Schlusslicht SG Müschenbach den Treffer zum 3:1 gegen den bisherigen Spitzenreiter Spvgg EGC Wirges. Bei diesem Spielstand blieb es auch. Foto: Thomas Jäger
Thomas Jäger

Hachenburg. Von Enttäuschung wollte sich Sven Baldus nichts anmerken lassen nach der ersten Niederlage der Saison in der Bezirksliga Ost. „Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht“, gestand der Trainer der Spvgg EGC Wirges nach dem 1:3 (1:3) bei der SG Müschenbach/Hachenburg.

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„Aber Schwankungen sind normal bei einer jungen Mannschaften.“ Letztlich müsse man anerkennen, dass der Gegner besser gewesen sei. „Die Niederlage war verdient“, sagte Baldus sportlich fair.

Derlei lobende Worte hat Lukas Haubrich immer wieder gehört. Das Problem bislang: Die Anerkennung durch den Gegner schlug sich nicht in Zählbarem nieder. „Es wurde Zeit, dass wir endlich mit dem Punkten anfangen“, sagte Haubrich erleichtert, hatten seine Müschenbacher doch fünf Anläufe gebraucht, um die ersten Punkte zu verbuchen. Dass es gleich drei geworden sind gegen den bisherigen Tabellenführer aus Wirges, freute ihn natürlich. „Es gab wieder Lob, aber endlich haben wir uns auch belohnt“, sagte der Trainer nach dem wichtigen Heimsieg gegen seinen Ex-Verein.

Aber was hat den Unterschied gemacht zu den vorherigen Begegnungen? Haubrich hatte schnell die Antwort parat: „Wir waren extrem bissig, sind als geschlossene Einheit aufgetreten, waren in den Zweikämpfen schneller und haben viel positive Energie auf den Platz gebracht.“ Hinzu kam, dass die Müschenbacher ihre Chancen in der ersten Halbzeit gut nutzten.

Zwei Treffer in der Anfangsviertelstunde

Nach einer kurzen Phase des Abtastens ohne gefährliche Aktion saß gleich der erste Versuch, als Felix Velten auf halblinker Position durchbrach und den Ball zum 1:0 versenkte (9.). Doch der Moment der Freude war ein kurzer. Nach einem weiten Einwurf, der im Müschenbacher Strafraum noch mal aufkam, lauerte Denis Radermacher am langen Pfosten und besorgte den Ausgleich für Wirges (14.). „Das war ein typisches Tor, wenn man die vergangenen Spiele sieht“, schwante Haubrich kurzzeitig nichts Gutes. „Doch alle waren bereit, für den Erfolg zu schuften.“

Das zeigte schnell Wirkung gegen eine EGC, die „mit dem Kopf nicht auf dem Platz war“, wie Trainer Baldus es formulierte. Peter Kempf störte mit großem Willen das Wirgeser Aufbauspiel, war einen Schritt schneller als sein Gegenspieler, kam nach einem Doppelpass wieder in Ballbesitz und brachte die Einheimischen erneut nach vorne (29.). Auch beim 3:1 war die gute Einstellung entscheidend: Nach einer scharf hereingetretenen Flanke grätschte Jan Lucca Schneider den Ball praktisch über die Linie (33.). „Der unbedingte Wille war zu spüren, vielleicht war das der entscheidende Unterschied“, sagte Haubrich.

Gästecoach Baldus hofft auf Lerneffekt

Nach dem Wechsel hätte sich auch David Rystwej noch in die Torschützenliste eintragen können. Doch nachdem er in Durchgang eins das Tor aus aussichtsreicher Position verfehlt hatte, scheiterte er diesmal an EGC-Keeper Maurice Schmitt. Auf der Gegenseite erwies sich auch SG-Schlussmann Jan Böhning als sicherer Rückhalt.

„Uns haut das jetzt nicht um“, meinte Gäste-Coach Baldus noch, „aus diesem Spiel können wir nur lernen“. Auf der Gegenseite dürfte auch SG-Trainer Haubrich auf einen Lerneffekt bei seiner Mannschaft hoffen – nur kann es aus seiner Sicht genauso weitergehen.

Müschenbach/Hachenburg: Böhning – Heinen, Raak, Kempf – Bonn, Hüsch (90. Schug), Pfeiffer (90.+2 Schwendt), Zules Muriel – Schneider (80. Pickel), Velten (90.+1 Koch), Rystwej (90.+3 Weber).

Wirges: Schmitt – Franz, Althofen (85. Hartwich), Kneuper, Horz – Endlein, Radermacher (20. Lang) – Römer (25. Kiziltoprak), Nekaj, Altin (75. Sand) – Murphy.

Schiedsrichter: Maximilian Fohr (Niederfischbach).

Zuschauer: 125.

Tore: 1:0 Felix Velten (9.), 1:1 Denis Radermacher (14.), 2:1 Peter Kempf (29.), 3:1 Jan Lucca Schneider (33.).

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