Nach anfänglichem Abtasten fanden die Ahrbacher schneller ins Spiel und hatten durch Markus Rausch auch die erste Torchance, der jedoch nach einem Solo an Gästekeeper Sören Müller scheiterte (9.). Unmittelbar danach machte er es als Vorbereiter besser. Seine punktgenaue Hereingabe kam zu Tim Kuhn, der aus kurzer Distanz das 1:0 erzielte. Da dieser Aktion ein unnötiger Ballverlust der Gäste vorausgegangen war, kommentierte Trainer Walter Reitz von der Linie: „Ihr bettelt euch die Tore!“
Die Westerwälder hatten in der Folge mehr vom Spiel, doch Burgschwalbach blieb durch Konter, meist initiiert von Janosch Lauter, gefährlich. Schon früh musste Ahrbachs Abwehrstratege Dominik Laux verletzt ausgewechselt werden, der junge Quentin Quirmbach machte seine Sache in seinem ersten Bezirksligaspiel allerdings richtig gut. Nachdem die Partie eine Zeitlang dahinplätscherte, gab es kurz vor dem Pausenpfiff noch einen Aufreger. Wieder war es Rausch, der von links nach innen flankte, doch Sören Müller hielt mit Paraden gegen Enes Murati und Marvin Krebs die TuS im Spiel (45.+3).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam endlich etwas Leben in die Begegnung. Janosch Lauter, der auffälligste Gästeakteur, überraschte Ahrbachs Torwart Julian Schmitz mit einem Schuss aus 35 Metern und erzielte so den Ausgleich (49.). „Der geht auf meine Kappe“, übte Schmitz hinterher Selbstkritik.
Kaum war der Jubel der Gäste verebbt, verlor Tim Heimann den Ball an Markus Rausch, der zu Tim Kuhn durchsteckte. Bei seinem zweiten Treffer war Kuhn mit Fußspitze zur Stelle (52.). Der Rest der Spielzeit war geprägt von vielen Unzulänglichkeiten, Fehlpässen, technischen Nachlässigkeiten, sodass man insgesamt von einem mäßigen Niveau sprechen kann.
Die Gäste drängten in den letzten Minuten auf den Ausgleich, aber außer einem Fallrückzieher von Nabil Hassoun, den Schmitz parierte (90.+1), sprang nichts Zählbares mehr für sie heraus. Hinterher sprach Gäste-Trainer Walter Reitz von einem typischen Remis-Spiel, das keinen Sieger verdient habe: „Wir hatten keine klaren Chancen. Unser Tor war einem Geniestreich von Lauter zu verdanken, und der aus dem Ruhestand zurückgekehrte Torhüter Sören Müller verhinderte mit seinem Können Schlimmeres. Wir müssen einfach mehr investieren.“
„Wir wollten die drei Punkte unbedingt, und das ist uns auch gelungen“, bilanzierte Ahrbachs Coach Zvonko Juranovic. „Es war kein gutes Spiel, aber wegen unserem Chancenplus war der Sieg verdient.“ Sein Trainerkollege René Reckelkamm stellte fest, dass die Gäste es immer wieder mit weiten Bällen versuchten, die von seiner Mannschaft gut zu verteidigen waren.
SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod: J. Schmitz – Schild, Kap, D. Laux (34. Quirmbach), Schmidt – Görg, Krebs – Sturm (87. Akgün), Murati (76. Korkmaz) – Kuhn, Rausch (80. de Sa Alberto).
TuS Burgschwalbach: Müller – Bartels, Schramm, Goliasch (22. Hassoun), S. Biebricher – Weilnau – Krugel, Lauter – Siekmann (65. E. Biebricher) – Ohlemacher, Heimann.
Schiedsrichter: Noah Netten (Lahnstein).
Zuschauer: 170.
Tore: 1:0 Tim Kuhn (10.), 1:1 Janosch Lauter (49.), 2:1 Tim Kuhn (52.).
Besonderheit: Gelb-Rote Karte für André Felipe de Sa Alberto (Ahrbach) wegen Reklamierens und Nachtretens (90.+3).