Linz. Der VfB Linz bleibt das Team der Stunde in der Fußball-Bezirksliga Ost. Mit dem 2:1 (1:0)-Sieg im Verfolgerduell gegen die SG Ellingen/Bonefeld/Willroth überholte das Team von Trainer Paul Becker den Kontrahenten und schob sich zumindest für einen Tag auf Platz zwei vor. Mann des Tages war der Linzer Mario Seitz, der alle drei Tore für sein Team erzielte.
Nach munterem Beginn erlebten die Gäste in der 18. Minute einen Schreckmoment, der auch die Linzer nicht kalt ließ: Bei einem Zweikampf im Mittelkreis verletzte sich der Ellinger Stefan Zent so schwer, dass er nach einer rund zehnminütigen Behandlungspause, während der die Partie unterbrochen war, per Ambulanz ins Krankenhaus gebracht werden musste. „Diese Szene hat uns geschockt und ein wenig aus der Bahn geworfen“, stellte SGE-Trainer Thomas Kahler hinterher fest.
Die Linzer bekamen nun Oberwasser, doch ein torloser Pausenstand schien programmiert. De ausgedehnte Nachspielzeit hatte bereits, begonnen, als die Linzer den bis dahin besten Angriff inszenierten. Arian Kuqi und Dijan Ramovic kombinierten sich auf der linken Seite so gekonnt durch, dass VfB-Verteidiger Joscha Lindenau sich gegen Ramovic nur durch ein Foul im Strafraum zu helfen musste. Schiedsrichter Ronny Jäckel pfiff mit Verzögerung den Strafstoß, den beide Trainer unisono für eine „unglückliche Entscheidung“ hielten. Doch Mario Seitz stellte sich solche Fragen nicht, sondern knallte den Ball mit Wucht in die Mitte des Tores, dass das Gebälk erzitterte, der VfB führte zur Pause mit 1:0.
Zehn Minuten nach Wiederbeginn legte Mario Seitz nach. Nicolas Kyrion spielte den (fast) perfekten Pass, Seitz legte den Ball an der Strafraumgrenze am herauslaufenden SGE-Keeper Pete Neuendorff vorbei an den Innenpfosten, von wo er über die Linie kullerte (56.).
Doch die Entscheidung war das noch nicht in einer stets unterhaltsamen und spannenden Partie. Erst strich ein abgefälschter Freistoß des Ellingers Fatlind Rexhahmetaj knapp übers Linzer Tor (59.), dann wurde auf der Gegenseite Ramovic nach kraftvollem Alleingang kurz vor dem Torschuss geblockt (64.).
Und als Florian Raasch einen präzisen Pass des eingewechselten Daniel Puderbach überlegt aus spitzem Winkel im langen Eck versenkte, da waren die Ellinger wieder dran und zurück im Spiel (67.). „Da sind wir ganz schön ins Schwimmen gekommen“, räumte VfB-Trainer Paul Becker ein, „Ellingen hat mächtig Druck gemacht, und wir haben den Sieg mühsam ins Ziel gerettet.“
Wesentlichen Anteil daran hatte wieder Mario Seitz, einst Jugendspieler bei der SGE. Er traf per Kopf zum 3:1 in der Nachspielzeit – prompt beantwortet vom erneuten Anschlusstreffer, den Florian Raasch ebenfalls per Kopf erzielte. Doch dann war Schluss, die Punkte blieben in Linz – „insgesamt nicht unverdient“, wie Thomas Kahler anerkannte. Ludwig Velten/kif