Der Fußballgott meinte es am Gründonnerstag nicht gut mit der SG Alpenrod-Lochum/Nistertal/Unnau. Als Gast im Bezirksliga-Ost-Duell bei der SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth fiel die Entscheidung zugunsten des Tabellendritten erst in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 1:0 (0:0) durch einen verwandelten Foulelfmeter.
Hundsangens am Saisonende scheidender Trainer Ralf Hannappel hatte wieder einmal einige Umstellungen vornehmen müssen. Auch sein Gegenüber Björn Hellinghausen hatte personell einiges verändert und begann mutig beim vermeintlichen Favoriten. Möglichkeiten des Gästespielertrainers (7.), Hachem Dachraoui (12.) und Tobias Henkel (17.) verdeutlichten den schleppenden Zugriff der Hausherren, die wohl eher einen tief stehenden Gegner erwartet hatten. Die vom Abstieg bedrohten Gäste traten selbstbewusst auf, gaben keinen Ball verloren und imponierten durch ihre kämpferische Kompaktheit.
Alpenrod hält mit bravourösem Einsatz dagegen
Die Hausherren hingegen brachten keine 100 Prozent mehr auf den Platz, ließen nur wenig Spielfluss erkennen und schafften es äußerst selten, die gut geordnete Defensive der Alpenroder in Verlegenheit zu bringen. Die Platzherren kamen so kaum zu klaren Abschlüssen. Wenn überhaupt, dann fehlte wie auf Daniel Hannappels Flanke bei Colin Aßmann (35.) im letzten Drittel die Entschlossenheit. Hier hatte sich die heimische SG nun spielerische Vorteile erarbeitet, kam aber gegen das von Alpenrods Kapitän Jonas Heidrich und seinen Nebenleuten gut verdichtete Zentrum nicht durch.
Nach Wiederbeginn schossen sich die Gastgeber langsam warm. Bei Aßmann (48.), Elias Marschall (52., 58.) und Gabriel Leber (56.) mangelte es aber wie so oft in der Saison an Vollstreckerqualität. Für die Einheimischen öffneten sich größere Freiräume. Auch ein Dreifachwechsel nach einer Stunde brachte jedoch nicht den erhofften Umschwung beim Tabellendritten. Die physisch starken Gäste aus der Hachenburger Umgebung blieben ihrer Linie treu und hielten mit bravourösem Einsatz ihren Laden dicht.
Marc Henkes sorgt für glückliche Sieg
Bei einsetzendem Regen hatte die SG Alpenrod die zwischenzeitliche Drangphase des Gegners erfolgreich überstanden und besaß ihrerseits Gelegenheiten, selbst in Führung zu gehen. Maximilian Mies (70., 85.) zwang Hundsangens Patrick Weimer im Tor zu zwei Paraden. Auf der Gegenseite rauschte ein Flachschuss von Marc Henkes knapp vorbei (86.). Auf beiden Seiten war jetzt alles möglich. Alpenrods Jannis Pörtner wurde einschussbereit die Kugel von Gabriel Leber vom Fuß gespitzelt (89.). Leber sollte für sein Team auch vorne noch eine wichtige Rolle spielen. Nach dessen Zuspiel ging Henkes im Strafraum zu Boden. Der Gefoulte trat zum Elfmeter selbst an und schickte mit der Verwandlung zum Tor des Tages den Gegner ins Tal der Tränen (90.+5).
„Mit dem Ausgang hat keiner mehr gerechnet. Die Mannschaft lebt. Wir haben leidenschaftlich verteidigt. Nach einem bärenstarken Auftritt ist die Enttäuschung riesig", hatte Björn Hellinghausen mit seiner Elf eine Überraschung nur knapp verpasst. „Das war ein glücklicher Sieg. Mit vielen Abspielfehlern haben wir nie zu unserem Rhythmus gefunden. Am Ende haben wir zwei Riesenchancen des Gegners gerade noch verhindert", kam Ralf Hannappels Elf im dritten Spiel ohne Gegentreffer mit einem blauen Auge davon.
SG Hundsangen/S.-W. - SG Alpenrod/L./N./U. 1:0 (0:0)
Hundsangen/Steinefrenz-Weroth: P. Weimer – Dietz (84. Bendel), Faßbender, Schwickert, Hanke – D. Hannappel (63. Steinebach), Omotezako – Leber, Henkes – Marschall (63. Löw), Aßmann (63. Tautz).
Alpenrod-Lochum/Nistertal/Unnau: Müller – Rapita, Breuer, Heidrich, Benner – Falk, Mies - Dachraoui (90. Meyer) – Olejnikov (66. Gumbrich), Hellinghausen (56. Pörtner), Henkel (76. Pinkert).
Schiedsrichter: Johannes Kirsch (Binningen).
Zuschauer: 120.
Tor: 1:0 Marc Henkes (90.+5. Foulelfmeter).