Die Gäste waren zunächst durch ihre spielerischen Qualitäten tonangebend, das Geschehen spielte sich überwiegend in der Hälfte der Gastgeber ab, die kämpferisch gut dagegen hielten. Mitte des ersten Durchgangs kam der VfB dann auch zu seinen ersten guten Tormöglichkeiten, doch diese wurden im Minutentakt durch Leonor Tolaj (23., 26.) und Manuel Rott (25., 27.) allesamt vergeben.
Im Anschluss konnte sich der FC Kosova allmählich aus der Umklammerung lösen und kam nach seinem ersten und einzigen Eckstoß der Begegnung per Kopf durch Ardian Shala zu einer Großchance, die allerdings vom Linzer Schlussmann Jan Lück entschärft wurde.
Große Bedenken hatte der FC-Trainer Kaltchev, denn nach dem ertönten Halbzeitpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Leon Boos, war der erste Treffer der Gäste nach dem Seitenwechsel scheinbar „nur eine Frage der Zeit“.
Die Gastgeber gingen in der zweiten Spielhälfte erkennbar mutiger zu Werke und tauchten immer öfter in der gegnerischen Hälfte auf. Allerdings war es auch nach der Pause wieder der VfB Linz, der die erste Gelegenheit hatte. Nach einem der zahlreichen Eckbälle für die Mannschaft von Trainer Behar Prenku war es diesmal Yannick Dillmann, der seinen Kopfball völlig freistehend neben den FC-Kasten setzte (52.).
In der 74. Spielminute kam es zur spielentscheidenden Situation, als der FC Kosova Montabaur die Gunst der Stunde nutzte: Ein langer und schnell ausgeführter Einwurf seitens der Kosovaren fand Leutrim Husaj, der keine Mühe hatte, die völlig verdutzte und sich scheinbar im Tiefschlaf befindende Linzer Abwehr zu düpieren und zum viel umjubelten Siegtreffer einzunicken. In der Folge versuchte es der VfB mit der Brechstange, doch ernsthaft in Gefahr war der Heimsieg und dritte Erfolg der Kosovaren gegen Linz hintereinander nicht mehr.
Nach der Partie war Montabaurs Trainer zumindest mit dem zweiten Durchgang und dem Ergebnis zufrieden. „Die erste Hälfte war nicht gut von uns, und das 0:0 zur Pause auch recht glücklich. Besonders in kämpferischer und taktischer Hinsicht haben wir nach dem Seitenwechsel dagegengehalten und überzeugt“, freute sich Kaltchev über die drei wertvollen Punkte in Rennen um den Klassenverbleib.
Nicht einmal unzufrieden mit der spielerischen Leistung seiner Elf, aber mit der Zuordnung beim spielentscheidenden Gegentreffer überhaupt nicht einverstanden, sagte VfB-Trainer Behar Prenku: „Dass es hier schwer wird, das wussten wir. Wenn wir oben mitspielen wollen, dann müssen wir mehr Qualität zeigen. Als vermeintliche Spitzenmannschaft darf uns diese schlechte Zuordnung wie beim Gegentor einfach nicht passieren.“Horst Fechtner