„Wir mussten heute ordentlich Lehrgeld bezahlen“, gestand HSV-Trainer Stefan Fink nach der Begegnung auf dem Rasenplatz in Lautzert. Trotz der klaren Niederlage wollte er seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen: „Das wissen die Jungs auch selbst, und das ist auch kein Beinbruch. Der ein oder andere hat lange, oder sogar noch gar nicht, in der Bezirksliga gespielt. Wir sind aber clever genug, dass wir den Rückschlag schnell wieder wegstecken.“
Eigentlich sah Fink seine Aufsteiger gut in die Partie finden. „Grundsätzlich war das nicht verkehrt“, so der Trainer über den spielerischen Ansatz des HSV. „Doch das hat nur bis in die gegnerische Hälfte funktioniert“, erkannte Fink. Dann seien seine Spieler „zu ungenau“ geworden. Nach hinten fehlte die Cleverness und körperliche Robustheit. „Wir wussten was uns blüht, Berod ist ein Paradebeispiel für das, was uns in dieser Liga des Öfteren bevorsteht“, meinte der 40-Jährige.
Lautzert zieht vor der Pause davon
Damit spielte er vor allem auf die kompakte Verteidigung und das körperliche Spiel der Gastgeber an. Genau das hatte Berods Spielertrainer Keeler seine Elf mitgegeben. „Mit den drei Sperren aus der Vorwoche sind wir befreit ins Spiel gegangen, wir hatten nichts zu verlieren“, so das Geburtstagskind. „Peu à peu“ haben sich die Gastgeber dann „aus einer kompakten Defensive mehr zugetraut“ und waren für das Empfinden des Spielertrainers, der in der Innenverteidigung spielte, „präsenter in den Zweikämpfen“.
Die ersten drei Treffer des Tages entstanden allesamt aus Eckbällen. Zunächst schoss Mladen Petrovic' Volleyschuss einen bereits geklärten Ball per Volleyschuss aus 15 Metern in die Maschen – der Versuch wurde noch abgefälscht (11.). Dann glich Sascha Kaiser nach einer Eckball-Hereingabe für den HSV aus (33.), bevor Tom Brand per Kopf für die erneute Heim-Führung sorgte (41.). Während Berods Regionalliga-erfahrener Schlussmann Hrvoje Vincek nur noch einmal gefordert wurde, erhöhte Mladen Petrovic mit seinem zweiten Treffer auf 3:1 (45.+1). „Da haben wir den Ball schon am Fuß und verlieren ihn vor dem eigenen Tor“, analysierte Fink.
Zu viele Fehler beim HSV
Insgesamt machte er im eigenen Spiel zu viele Unsauberkeiten aus. „Das waren mehr individuelle Fehler als das komplette letzte A-Klassen-Jahr. So gewinnst du in der B-Klasse noch kein Spiel“, so Fink. Auch Berods Flügelspieler Maximilian Strauch konnte unter gütiger Mithilfe der HSV-Hintermannschaft doppelt treffen. Beim 4:1 bekam er den Ball vor die Füße serviert (61.), beim 5:1 erlief er eine zu kurze Rückgabe von Matthias Fink, umkurvte HSV-Keeper Daniel Buchner und schob locker ein (88.).
„Großes Lob an meine Mannschaft“, wusste das glückliche Geburtstagskind, wo es sich zu bedanken hatte.
SG Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis – HSV Neuwied 5:1 (3:1)
Berod/Lautzert: Vincek – Wardein (81. R. Friedrich), Neumann, J. Kee-ler, Brandenburger – Lang, Brabender (81. Hesseler) – Strauch, Brand (81. D. Friedrich), M. Petrovic (66. J. Friedrich) – Foniq (69. S. Petrovic).
Neuwied: Buchner – Christ (62. Zickenheiner), Jean Francois, C. Fink, M. Fink (62. Herberz) – Goßler, Ahrendt – Kaiser, Mashayzade (84. Engel), Seemann (62. Ali) – Landi .
Schiedsrichter: Manuel Mück (Koblenz).
Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Mladen Petrovic (11.), 1:1 Sascha Kaiser (33.), 2:1 Tom Brand (41.), 3:1 Mladen Petrovic (45.+1), 4:1, 5:1 Maximilian Strauch (61., 88.).