Fußball-Bezirksliga Ost: Jede Menge Brisanz in der Partie St. Katharinen gegen Neitersen
Kampf der Brüder im Abstiegsduell – In St. Katharinen geht es hoch her
Fussball, Bezirksliga Ost, SG Neitersen-Altenkirchen vs. SG St. Katharinen, 19.11.2023
Bezirksligist SG Neitersen (rote Trikots) konnte das packende Hinspiel gegen die SG St. Katharinen (hier Torwart Lukas Peikert in Aktion) mit 3:2 für sich entscheiden. Foto: by Jogi
Jürgen Augst

Kreis Neuwied. Noch nicht alle Entscheidungen in der Fußball-Bezirksliga Ost sind gefallen. Mit dem VfB Linz steht der Meister fest. Die SG Ellingen, die SG Weitefeld und Kosova Montabaur steigen ab. Im Abstiegsduell zwischen der SG St. Katharinen und der SG Neitersen steckt viel Brisanz.

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Mehr geht eigentlich nicht. Die Geschwister und Trainer Labinot (St. Katharinen) und Behar (Neitersen) Prenku spielen möglicherweise im direkten „Brüderduell“ den vierten Absteiger aus. Beim bereits geretteten Aufsteiger TuS Asbach kämpft Hundsangen um seine noch rein rechnerisch letzte Chance zur Teilnahme an der Relegationsrunde zur Rheinlandliga.

SG St. Katharinen-Vettelschoß – SG Neitersen/Altenkirchen (in St. Katharinen/Hinspiel 2:3). Die Entscheidung über den vierten Absteiger in die Kreisliga A fällt höchstwahrscheinlich im Brüderduell der Familie Prenku. Labinot Prenku, Spielertrainer der SG St. Katharinen erwartet seinen Bruder Behar, Trainer der SG Neitersen. Wer gewinnt, bleibt zu 100 Prozent drin. Neitersen genügt schon ein Unentschieden, um St. Katharinen aus der Liga zu schießen. Bei einer Niederlage von Neitersen könnte es noch zu einem Entscheidungsspiel kommen, falls die punktgleiche SG Wallmenroth ihr Heimspiel gegen die SG Müschenbach verliert. Doch damit nicht genug der Dramatik: Fatos Prenku, der Bruder der beiden Übungsleiter und Spieler der SG Neitersen heiratet am Freitagnachmittag, nur 24 Stunden vor dem Anpfiff. „Wir werden am Freitag noch zusammen feiern. Da werden wir alle an einem Tisch sitzen. Das lässt sich nicht verhindern. Eine lustige Konstellation. Zwei gegen einen“, kann sich Labinot Prenku ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen.

„Die Anspannung auf das Duell steigt von Stunde zu Stunde. Wir sind beide Sportler und ehrgeizig. Eins steht aber fest, egal wie die Partie ausgeht, wir bleiben Brüder. Das Ergebnis wird unser tolles Verhältnis nicht belasten“, steht für Labinot an oberster Stelle. Er wünscht sich natürlich einen Sieg seiner Mannschaft und ein Entscheidungsspiel gegen Wallmenroth für seinen Bruder.

Personelle Lage ist entspannt

Personell scheint sich die Situation bei den Gastgebern etwas zu entspannen. So könnte Kapitän Florian Luther, der zuletzt fehlte, zu Hause wieder einsatzbereit sein. Für Spannung und Aufregung ist vor dieser Partie gesorgt. Bei mindestens einem „Prenku“ könnten am Samstagnachmittag nach dem Schlusspfiff wohl auch ein paar Abstiegstränen fließen. „Ich bin mir sicher, dass wir gewinnen. Ich habe meinen Jungs gesagt, dass ich kommende Saison als Zuschauer weiter Bezirksliga-Fußball in St. Katharinen sehen möchte“, fiebert Labinot Prenku der Partie auch mit viel Wehmut und Stolz entgegen.

VfB Linz – FC Kosova Montabaur (Sa., 16.30 Uhr/1:3). Am 19. November 2023 verlor der neue Meister VfB sein letztes Meisterschaftsspiel mit 1:3 bei Kosova Montabaur. Danach folgten 14 Siege in Folge für die Gastgeber. „Wir wollen auch das letzte Spiel gewinnen und in der kompletten Rückrunde ohne Punktverlust bleiben“, freut sich VfB-Trainer Thomas Schuster auf das Spiel und die anschließende Feier auf dem Kaiserberg.

TuS Asbach – SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth (Sa., 17.30 Uhr/1:1). Trotz der 2:4-Niederlage am vergangenen Samstag bei der SG Lautzert schaffte TuS Asbach vorzeitig den Klassenverbleib. Der Aufsteiger spielte unter Trainer Simone Floris eine starke Saison. „Die sehr gute Jugendarbeit in Asbach hat erste Früchte getragen. Wir sind weiter auf einem guten Weg“, traut Floris noch einigen Eigengewächsen den Sprung in den Bezirksligakader zu. Aufgrund der vorzeitigen Rettung wird Floris aber im letzten Spiel der Runde an der Außenlinie fehlen. Er hat einen wichtigen beruflichen Termin in seinem Heimatland. Für ihn wird Co-Trainer Florian Krautscheid die Verantwortung übernehmen. „Wir wollen uns mit einem Sieg über Hundsangen bei unseren treuen Fans bedanken“, sagt Floris. Keine leichte Aufgabe für den TuS, da Hundsangen rechnerisch noch den zweiten Tabellenplatz erreichen kann, der die Teilnahme an der Relegationsrunde zur Rheinlandliga bedeutet.

SG Ellingen/Bonefeld/Willroth – SG Lautzert-Oberdreis/Berod-Wahlrod (Sa., 17.30/2:1). Für den Ellinger Trainer Claudio Schmitz schließt sich am Samstag der Kreis. Als Spieler feierte er den Aufstieg der SGE in die Bezirksliga, nun muss er als Trainer den Abstieg in die Kreisliga A erleben. Viele langfristige Verletzungen von Stammspielern und durchwachsenen Leistungen von einigen Leistungsträgern ließen eine erfolgreiche Arbeit nicht zu. „Vor allen Dinge fehlten die Tore. Mit 35 Treffern kannst du die Liga nicht halten“, so Schmitz. Aus privaten und beruflichen Gründen stellte er sein Traineramt zur Verfügung, bleibt aber weiterhin dem Verein verbunden. Mit einem Sieg gegen Lautzert möchte sich Schmitz von den treuen Ellinger Fans verabschieden. „Trotzdem werden am Samstag einige Tränen fließen“, hofft Schmitz, dass der Traditionsverein aus dem Kreis Neuwied mittelfristig wieder den Sprung in die überregionalen Ligen schafft.

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