Der 19. Spieltag in der Fußball-Bezirksliga Ost kommt dreigeteilt daher. Nach der vorgezogenen Partie zwischen den SF Höhr-Grenzhausen und dem TuS Montabaur (1:0) folgt am Samstag in Niederroßbach Teil zwei, ehe am Sonntag die übrigen sechs Partien über die Bühne gehen.
FC HWW Niederroßbach – SG Wallmenroth/Scheuerfeld (Sa., 16 Uhr; Hinspiel: 4:3). „Wir werden auf jeden Fall ein ganz anderes Gesicht zeigen“, kündigt Metin Kilic, der Trainer des FC HWW Niederroßbach, vor dem Heimspiel gegen die SG Wallmenroth an. Beide Mannschaften sind mit einer Niederlage ins neue Jahr gestartet. Das 0:3 in Ahrbach sei zu Recht zustande gekommen, sagt Kilic. Mit angeschlagenen Spielern auf dem Platz und nur neun oder zehn Leuten im Training waren gesundheitsbedingt rasch Grenzen erreicht in der Partie.
Bei zuletzt 13 Trainingsteilnehmern erkennt Kilic eine leichte Besserung, wenngleich es parallel wieder Abmeldungen gab wegen Erkältungen. Nun soll zu Hause ein Dreier her, basierend auf Lauf- und Zweikampfstärke und nicht nur auf fußballerischen Mitteln. „Wallmenroth wird ums Überleben kämpfen“, ist Kilic bewusst. Schon im Hinspiel ging es eng zu. Doch am Ende solle der Gegner seine Punkte eben woanders holen als am Samstag in Niederroßbach.
„Wallmenroth wird ums Überleben kämpfen.“
Metin Kilic, Trainer FC HWW Niederroßbach
Wallmenroths Trainer Tarek Petri wäre es lieber gewesen, wenn die Niederroßbacher mit 3:0 gewonnen hätten. Seine Elf tritt zum zweiten Mal hintereinander in der Fremde an nach einem 0:3 in Montabaur. Das frühe 0:1 habe seinen Leuten ein wenig „den Mut genommen“, und insgesamt stehe man noch nicht da, wo man hinwolle. „Wir müssen hinten besser stehen“, lautet eine zentrale Erkenntnis. Ansonsten müsse an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden.
Nach wie vor müssen die Wallmenrother personell improvisieren. Tarek Petri betont das Vertrauen in die Spieler, die aktuell nachrücken. Was die Ausfälle anbelangt, kommt es für den selbst erkälteten Trainer „im Moment richtig heftig“. Zu ersetzen ist etwa Tim Schulz mit einer Meniskusverletzung. Tim Fischbach hat Probleme mit den Adduktoren. Manuel Plath hat sich an den Rippen verletzt. Da wird auch ein jüngst verbreiterter Kader wieder schmäler.

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod – SG Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis (So., 15 Uhr, in Heiligenroth; Hinspiel: 3:3). Noch einmal erlebt der Ahrbacher Trainer Zvonko Juranovic ein Heimspiel gegen einen seiner Ex-Vereine. Er darf mit seiner Mannschaft selbstbewusst in die Partie gegen die SG Berod gehen nach einem 3:0 über Niederroßbach. „Wir laufen mit breiter Brust auf“, bestätigt er mit dem Ziel, die Gäste durch einen Sieg in der Tabelle zu überholen. Und natürlich ist er immer noch „sehr gut informiert“ über seinen früheren Verein.
Personell sieht es günstig aus bei den Ahrbachern. Lediglich Sebastian Görg, der an einer Bänderverletzung laboriert, müsse am Sonntag pausieren. Ohne ihn gilt es trotzdem, gewonnenes Selbstvertrauen in Tore und Punkte umzumünzen auf eigenem Platz. „Meine Jungs können an einem guten Tag jeden schlagen“, erläutert Juranovic. Zudem schlägt sich die Heimstärke in hohen Zuschauerzahlen nieder: „Man sieht, dass wir etwas richtigmachen.“
„Wir laufen mit breiter Brust auf.“
Zvonko Juranovic, Trainer SG Ahrbach
„Licht am Ende des Tunnels“ erkennt der Beroder Spielertrainer Justin Keeler beim Blick auf sein Personal. Eine Weile fehlen wird allerdings noch Fation Foniq nach einer OP. Einige andere Akteure sind dagegen ins Training zurückgekehrt. Man freue sich auf das Wiedersehen mit dem Ex-Trainer, wobei das bei der sportlichen Vorbereitung keinen Unterschied mache. Dass von den Ahrbachern in der Pause wenig zu hören war, sei ein positives Zeichen für sie.
Nicht lange will sich Keeler mit dem Tabellenbild aufhalten, wenngleich es einige Aufschlüsse gibt über seine Mannschaft. Der Tabellensechste hat mit 22 Gegentoren die zweitbeste Abwehr nach Spitzenreiter Wirges – auch zum Start ins neue Jahr kassierte man beim 0:0 gegen Müschenbach keinen Treffer. Keeler wünscht sich noch häufiger den „letzten Punch“ vor des Gegners Tor und weniger Unentschieden: Mit sieben Remis hat Berod die meisten der Liga.
SG Müschenbach/Hachenburg – SG Alpenrod-Lochum/Nistertal/Unnau (So., 15 Uhr in Hachenburg; Hinspiel: 6:0). Für Müschenbach ist es im Derby gegen die SG Alpenrod wichtig, den Abstand zum Gegner in der Tabelle auszubauen oder zumindest zu halten. „Unser Ziel ist es, zu Hause zu gewinnen“, erklärt der Co-Trainer Nico Tzimas, der gerade den beruflich im Ausland weilenden Cheftrainer Stefan Häßler vertritt. Beide Teams kennen sich dank hin und her gewechselter Spieler, zu denen auch Gästecoach Björn Hellinghausen zählt.
Tzimas freut sich aufs Wiedersehen und setzt auf die jüngst beim 0:0 bei der SG Berod gezeigte Defensivarbeit. „Wir haben wenig zugelassen und gut gestanden“, jetzt müssten noch die eigenen Chancen besser genutzt werden. Nicht mitwirken kann dabei der verletzte Tim Luca Klein, hinter dem Einsatz von Elias Günter stehe ein Fragezeichen. Ansonsten ist der Müschenbacher Kader abgesehen von einigen Langzeitverletzten am Sonntag vollständig.
„Unser Ziel ist es, zu Hause zu gewinnen.“
Nico Tzimas, Co-Trainer SG Müschenbach
Die SG Alpenrod reist mit einem Negativerlebnis an: Zum Start ins Jahr gab es ein 0:1 gegen Aufsteiger HSV Neuwied, man verharrt auf einem Abstiegsplatz. „Wir hatten uns mehr vorgenommen, die Enttäuschung war schon groß“, berichtet Spielertrainer Björn Hellinghausen nach einem „typischen 0:0-Spiel“. Man habe defensiv gut gestanden, aber auch zu wenige eigene Chancen kreiert auf einem steinharten Platz, auf dem die Bälle wild umhersprangen.
Jetzt erwartet Hellinghausen bei der SG Müschenbach ein ganz anderes Spiel. Natürlich ist er über den Gegner sehr gut informiert. Mit der eigenen Mannschaft gelte es, körperliche Rückstände im Training aufzuarbeiten. Dann wolle man „über den Kampf ins Spiel“ finden, so eine berühmte Formel. Eng bleibt die personelle Situation bei den Alpenrodern. Mit 14 bis 15 Leuten trainiert Hellinghausen, im optimalen Fall wären es jedoch 18 bis 19 Spieler, sagt er.
HSV Neuwied – Spvgg EGC Wirges (So., 15 Uhr; Hinspiel: 3:5). Zum zweiten Mal nacheinander hat es die EGC Wirges am Sonntag mit einem Aufsteiger zu tun. Mit dem Schwung eines 12:0 über den Letzten SG Rheinhöhen fährt der Tabellenführer am Sonntag zum HSV Neuwied. Der Wirgeser Trainer Sven Baldus schaut zufrieden zurück: „Wir haben Dahlheim nicht unterschätzt. Man muss erst einmal in der Höhe gewinnen.“ Er traut dem Gegner einiges zu und weist hin auf starkes Umschaltspiel und eine gute Besetzung in der Mittelfeldzentrale.
Doch die Favoritenrolle haben die Wirgeser trotzdem inne. Baldus erhofft sich die gleiche Leistung wie zuletzt mit einiger „Bodenständigkeit“ bei der Einstellung. Man sei in der Lage, noch mehr Chancen herauszuspielen. Recht offen ist im Vorfeld die Frage, mit welcher Startelf die EGC aufläuft, nachdem bereits in den Testspielen rotiert wurde. Freude herrscht, dass Ronaldo Kröber nach überstandenen Oberschenkelproblemen wieder zum Aufgebot gehört.
Der HSV Neuwied um Trainer Stefan Fink geht als Außenseiter, aber mit einer klaren Ansage in das Spiel. „Meine Mannschaft ist in 11 Jahren noch nie mit einem anderen Ziel in ein Spiel gegangen, als einen Sieg zu holen. Demnach stellt sich die Frage auch am Wochenende nicht“, betont er. „Wir gehen das Spiel wie jedes andere auch an. Wir wollen unser Spiel und unsere Prinzipien auf den Platz bringen. Wir sind eine Mannschaft, die den Ball haben will und wollen damit auch den Wirgesern das Leben schwer machen. Ich erwarte von meinen Jungs, dass sie die gleiche Mentalität auf den Platz bringen wie gegen Alpenrod. Da haben wir als Gruppe gezeigt, dass wir unbedingt in der Bezirksliga bleiben wollen“, blickt HSV-Trainer Fink zuversichtlich voraus.

SG Rheinhöhen Dahlheim/Dachsenhausen/Prath – SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth (So., 15 Uhr, in Dachsenhausen; Hinspiel: 0:8). „Wir wollen alles reinwerfen, was geht“, verspricht Till Warkentin, der Interimstrainer der SG Rheinhöhen, vor dem Heimspiel gegen die SG Hundsangen. Dann gelte es zu schauen, was dabei herauskommt. Der Gegner sei ein „ähnliches Kaliber“ wie davor die EGC Wirges. Bei der gab es ein herbes 0:12. Die „üble Pleite“ habe die Mannschaft aber gut verarbeitet: „Es hat deswegen keiner die Lust am Fußball verloren.“
Nach intensivem Training erwartet die Rheinhöhen-Equipe nun die SG Hundsangen auf der Asche in Dachsenhausen. Auch für die Gastgeber ist das nicht der „klassische Heimplatz“. Personelle Neuigkeiten gibt es auf dem Platz und an der Seitenlinie. Kapitän Niklas Becker und Daniel Klein kehren voraussichtlich zurück. Till Warkentin erhält als Coach Unterstützung von Jörg Köhler. Der erfahrene Mitstreiter bringe reichlich Fußball-Sachverstand mit.
Der Hartplatz werde womöglich ein anderes Spielgefühl vermitteln, sagt Hundsangens Trainer Ralf Hannappel voraus. Lange will er sich jedoch nicht mit dem Untergrund befassen und ebenso nicht „dem Spiel vom vergangenen Wochenende hinterherhecheln“. Bekanntlich gab es ein 4:5 auf eigenem Platz gegen den Abstiegskandidaten SG Neitersen. Einige Schlussfolgerungen zieht Hannappel aber doch: Körperlos wie zuletzt sollte man nicht mehr auftreten.
„Mit Aufmerksamkeit und Leidenschaft verteidigen wollen“, fordert er von seinen Spielern, zumal auf der Asche ohnehin eher Zweikämpfe als Kombinationen im Mittelpunkt stehen dürften. Nach wie vor angespannt ist die Personallage in Hundsangen. „Am Wochenende haben 13 Spieler gefehlt“, so der Trainer. Definitiv auch in Dachsenhausen ausfallen werden Luca Heinz, Robin Stahlhofen, Kevin Hanke, Jannis Lange Tim Weimer und Stephan Bruch.
TuS Burgschwalbach – TuS Asbach (So., 15 Uhr; Hinspiel: 1:1). Vorbereitung und Pflichtspiele stehen für verschiedene Dinge. Diese Erkenntnis nimmt der Burgschwalbacher Trainer Walter Reitz nach dem 1:7 in Betzdorf mit ins Heimspiel gegen den TuS Asbach. Nach der „schlechtesten Saisonleistung“ möchte er vor allem ein „anderes Auftreten“ seines Teams erleben, denn in Betzdorf „hat man nicht gesehen, dass wir im Abstiegskampf sind“.
Wenig ändern dürfte sich beim Personal. Der Einsatz des zuvor kurzfristig ausgefallenen Kevin Siekmann ist auch am Sonntag fraglich. Zurückkehren wird Tizian Goliasch. Bei Tim Heimann erfordert das operierte Knie Schonung. Ein Heimsieg bleibt das Ziel, „ein Dreier würde uns sehr weiterhelfen“, erklärt Reitz. Zugleich warnt er vor dem Gegner aus Asbach. „Das ist ein Verein, der sehr vieles richtig macht“, sagt er zu der Entwicklung des Gegners.
Die Asbacher um Trainer Simone Floris gehen mit einer klaren Einstellung in die Partie. „Für uns sind die drei Punkte extrem wichtig – wir machen regelrecht Jagd auf sie! Diese Woche arbeiten wir sehr, sehr hart, um genau dieses Ziel zu erreichen“, blickt Floris zuversichtlich voraus. „Wir müssen da weitermachen, wo wir letzten Sonntag oft gut agiert haben: die Zweikämpfe richtig annehmen, gegen den Ball diszipliniert stehen und jeden Raum nutzen, der sich uns bietet. Ziel ist es, endlich wieder so effektiv wie möglich nach vorne zu spielen“, erklärt er den Matchplan seiner Mannschaft.

SG Neitersen/Altenkrichen – SG 06 Betzdorf (So., 15 Uhr; Hinspiel: 1:7). „Natürlich haben wir das Ergebnis von Neitersen in Hundsangen mitbekommen. Neitersen ist in einer Situation, in der sie nichts zu verlieren haben“, betont Betzdorf-Trainer Enis Caglayan vor der anstehenden Partie. „Man sieht, dass sie sich noch nicht aufgegeben haben und gerade der neue Trainer dürfte neue Impulse in die Mannschaft geleitet haben“, erklärt er.
„Wir werden auf eine Mannschaft treffen, die motiviert ist. Wir wissen, dass es keine leichte Aufgabe wird, und dürfen das Spiel keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Auch wenn unser Re-Start sehr gut war, dürfen wir nicht denken, dass es am Sonntag ein Selbstläufer wird“, warnt Caglayan. „Trotzdem wollen wir das Spiel gewinnen und freuen uns darauf, dass der Fußballrhythmus endlich wieder einkehrt“, blickt Caglayan zuversichtlich voraus.
Neitersens Trainer Felix Ba Bly weiß, worauf es in dem Spiel ankommt. „Betzdorf ist für mich der klare Favorit. Das wird ein ähnliches Spiel wie gegen Hundsangen. Wir wollen es den Betzdorfern so schwer wie möglich machen und das das Spiel, so lange wie es geht, offen halten“, erklärt er.
„Vielleicht können wir dann auch ein bisschen den Heimvorteil nutzen. Gegen Betzdorf zu punkten, wäre natürlich perfekt“, blickt Ba Bly zuversichtlich voraus. Personell kehren auf Neiterser Seite einige Spieler zurück, dafür fehlt Kapitän Stefan Peters aufgrund seiner gelb-roten Karte.
Trainertipp Bezirksliga Ost
Justin Keeler (SG Berod/Lautzert)
FC Niederroßbach – SG Wallmenroth 2:0
SG Ahrbach – SG Berod/Lautzert 0:2
SG Müschenbach – SG Alpenrod 1:3
HSV Neuwied – Spvgg. EGC Wirges 0:3
SG Rheinhöhen – SG Hundsangen 0:4
SG Neitersen – SG 06 Betzdorf 1:2
TuS Burgschwalbach – TuS Asbach 1:1