Joker Cardona Chicaiza sticht
Hungrige Höhrer verschärfen Ahrbachs Sorgen
Torschützen unter sich: Christian Schauer (links) brachte Höhr-Grenzhausen in Führung, Jannik Sturm (Mitte) gelang der 1:2-Anschlusstreffer. Als die Ahrbacher auf den Ausgleich drängten, trafen die Gäste doppelt.
Andreas Hergenhahn

Bei den SF Höhr-Grenzhausen läuft es in der Schlussphase der Saison, das bekam auch die SG Ahrbach zu spüren. Bei den Gastgebern hingegen verschärft sich die Lage im Abstiegskampf der Bezirksliga Ost.

Der Wetterbericht verhieß nichts Gutes für den späten Samstagnachmittag. Und genauso sollte es auch kommen: Pünktlich zur Anstoßzeit setzte auch in Girod heftiger Regen ein, sodass Schiedsrichter Niklas Hickmann die Partie der Bezirksliga Ost zwischen der SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod und den SF Höhr-Grenzhausen erst 20 Minuten später anpfiff.

„Mein Team hat wohl noch nicht realisiert, worum es geht.“
René Reckelkamm, Trainer SG Ahrbach

Die Gäste zeigten über weite Strecken eine engagierte Leistung und gingen beim 1:4 (1:2) als verdienter Sieger vom Platz. Während sie mit 44 Punkten derzeit auf Rang vier der Tabelle stehen, muss sich die Heimelf in den verbleibenden drei Spielen noch steigern, um nicht doch in Abstiegsnot zu geraten. So ließ Ahrbachs Trainer René Reckelkamm seiner Enttäuschung auch freien Lauf: „Mein Team hat wohl noch nicht realisiert, worum es geht. Nach dem Anschlusstreffer keimte zwar wieder Hoffnung auf, aber wir haben uns nicht energisch genug gegen die drohende Niederlage gewehrt. Somit ist der Sieg für Höhr verdient.“

Sein Trainerkollege Zvonko Juranovic ergänzte: „Als wir einem 2:2 näher waren, erzielten die Gäste den dritten Treffer – damit war der Stecker gezogen. Wir haben viel zu wenig investiert, das reicht ganz einfach nicht.“ In der Anfangsviertelstunde fehlte bei beiden Teams eine erkennbare Struktur. Doch dann drehten die Gäste auf. Nach einer feinen Kombination kam der Ball in die Spitze zu Yüksel Celik, der legte ab auf Christian Schauer. Der Stürmer nahm Maß und zirkelte das Leder platziert neben den Pfosten zum 0:1 (16.).

Ahrbach lässt Chancen zum Ausgleich liegen

Als der Schütze sich dann wenige Minuten später auf der rechten Seite durchsetzte, flankte er dicht vor das Ahrbacher Tor, wo Pascal Schuster nur noch den Fuß hinhalten musste, um auf 0:2 zu erhöhen (20.). Reckelkamms Weckruf: „Wacht endlich auf!“, zeigte dann Wirkung. Nach einer Ecke gelangte der zweite Ball zu Jannik Sturm, der mit einem satten Diagonalschuss aus 20 Metern auf 1:2 verkürzte (30.).

Das wiederum gab Ahrbach Auftrieb. Die Einheimischen hatten fortan mehr Spielanteile, sehr zum Leidwesen von Höhrs Coach Thomas Arzbach, der versuchte, verbal gegenzusteuern. Mit diesem Resultat ging es in die Halbzeitpause. Danach hatte die SG dank einer konsequenteren Spielweise Feldvorteile, ohne jedoch Kapital daraus zu schlagen. Jetzt verflachte die Partie zusehends. Nachdem Markus Rausch und Jannik Sturm gute Torgelegenheiten ausgelassen hatten (68., 70.), war der eingewechselte Höhrer Jaider Cardona Chicaiza zur Stelle, der nach einer Nachlässigkeit in Ahrbachs Defensive auf 1:3 erhöhte (71.). Nach Pfostentreffern auf beiden Seiten in Minute 74 war es Cardona Chicaiza nach energischer Vorarbeit von Bruno Antunes vorbehalten, mit einem Schuss aus kurzer Distanz den letzten Treffer zu markieren (76.).

„Wir waren hungriger als Ahrbach und haben die Intensität hochgehalten. So kann man insgesamt von einer positiven Entwicklung unserer Mannschaft sprechen.“
Almir Ademi, Trainer SF Höhr-Grenzhausen

Bei diesem Ergebnis blieb es, was Almir Ademi, der mit Thomas Arzbach das Trainerduo der Gäste bildet, mit Genugtuung registrierte: „Trotz einiger fahriger Phasen in unserem Spiel waren wir meist tonangebend und gehen daher auch als verdienter Sieger vom Platz. Wir waren hungriger als Ahrbach und haben die Intensität hochgehalten. So kann man insgesamt von einer positiven Entwicklung unserer Mannschaft sprechen.“

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod – SF Höhr-Grenzhausen 1:4 (1:2)

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod: Weimer – Kap, Kuhn (78. Muth), Laux, Schmidt – Weber (63. Turan), Marijanovic (46. Murati), Amelong – Sturm, Korkmaz, Rausch.

SF Höhr-Grenzhausen: Gelhard – Kamtsikis, Gleich (89. Yarim), Öztürk, Schuster – Zimmerschied (39. Cardona Chicaiza), Celik (81. Meyer), Sögünmez, Hermann – Antunes (79. Fuhr), Schauer.

Schiedsrichter: Niklas Hickmann (Alzheim).

Zuschauer: 80.

Tore: 0:1 Christian Schauer (16.), 0:2 Pascal Schuster (20.), 1:2 Jannik Sturm (30.), 1:3, 1:4 Jaider Cardona Chicaiza (71., 76.).

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