Bezirksliga Ost: Hannappel sieht sein Team in der Lage, die Häßler-Elf zu schlagen - Höhr empfängt schon heute Kosova
Hundsangen will Müschenbach knacken – Verfolgerduell für Westerburg, Burgschwalbach in Berod
Ihnen will die Konkurrenz auf die Pelle rücken: Die SG Lautzert/Berod (links Fation Foniq) und die SG Müschenbach/Hachenburg (rechts Fabian Heinen) sind in der Bezirksliga Ost als einzige Teams ungeschlagen. In einem turbulenten Spitzenspiel trennten sich beide Seiten zuletzt mit 3:3.
Thomas Jäger

Der sechste Spieltag könnte für einige Verschiebungen in der Spitzengruppe der Bezirksliga Ost sorgen. Während die SG Hundsangen den noch ungeschlagenen Tabellenzweiten SG Müschenbach empfängt, fährt die SG Westerburg zum Verfolgerduell bei der SG St. Katharinen. Die SG Lautzert/Berod, die nach Punkten gleichauf mit Müschenbach an der Spitze steht, empfängt die TuS Burgschwalbach, das Überraschungsteam der Vorsaison.

Lesezeit 7 Minuten

SF Höhr-Grenzhausen – FC Kosova Montabaur, Fr., 20 Uhr, am Flürchen). Die Chancenverwertung verbessern und „Ruhe in die Spiele reinbringen“, das sind Wünsche von Stephan Roll, dem Trainer der SF Höhr-Grenzhausen, vor dem Freitagabend-Heimspiel gegen den FC Kosova Montabaur. Unruhig verlief das Training am Dienstagabend, es musste wegen eines Gewitters abgebrochen werden. Aufbauen können die Gastgeber jedoch auf dem späten Punktgewinn in Burgschwalbach. „Das haben wir am Ende gerne mitgenommen“, sagt Roll über dieses 2:2.

Von einer Favoritenrolle will er vor dem Vergleich mit den Kosovaren allerdings nicht sprechen. Letztlich seien die Unterschiede in der Tabelle noch nicht der Rede wert: „Die Herangehensweise muss sich nicht ändern.“ Beim Gegner erwartet er, dass ihm wieder mehr Spieler zur Verfügung stehen werden. Die eigenen Planungen erschweren hingegen einige Verletzungen und Erkrankungen. „Im Endeffekt wird es ein Duell auf Augenhöhe“, blickt Roll voraus.

Der FC Kosova muss nach einem 1:3 bei der SG Neitersen erneut auswärts antreten. „Das sind wichtige Spiele“, betont der Trainer Arjan Dervishaj. „Immer weitermachen und gucken, dass wir Punkte holen“, verlangt er von seinen Leuten vor der Begegnung mit den Höhrern, die er noch nicht sonderlich gut kenne. „Mit voller Wucht beziehungsweise voller Konzentration“, soll es am Höhrer Flürchen zu Werke gehen mit einem Kader, der am Freitagabend wohl vollständig sein dürfte.

„Keine Ausreden“ – das ist ein weiterer Grundsatz von Arjan Dervishaj. Fragen nach der Kondition wie zuletzt bei heißen Temperaturen sollen nicht mehr gestellt werden. „Nicht sieben oder acht, sondern zehn müssen laufen“, stellt er hinsichtlich der Feldspieler klar. Jüngst sei Neitersen ein bisschen fitter gewesen. „Gewisse Schwankungen“ soll seine Elf weiterhin abstellen. „Mehr als Mannschaft funktionieren“, lautet eine Hoffnung für das Auswärtsspiel.

SG Lautzert-Oberdreis/Berod-Wahlrod – TuS Burgschwalbach (Sa., 15 Uhr, in Berod bei Hachenburg). Erster und noch unbesiegt, dazu die meisten Tore geschossen, nämlich 17. „Nicht zu Unrecht“ sei sein Team Spitzenreiter, findet Nihad Mujakic, der Trainer der SG Lautzert vor dem Heimspiel gegen die TuS Burgschwalbach: „Ich bin wirklich stolz, was die Mannschaft geleistet hat.“ Ungetrübt ist die Lage für ihn trotzdem nicht, denn Mujakic beklagt gleich neun für den Samstag zu erwartende Ausfälle, was er eine „Katastrophe“ nennt. Zahlreiche Stammspieler seien zu ersetzen. Die Gründe sind vielfältig und reichen von Verletzungen und Urlaubsreisen bis zu den Sperren gegen Javier Vera Cedeno und Dominik Soldo. „Wir werden schon elf Mann auf den Platz bekommen“, beruhigt Mujakic, dafür wird wohl ein halbes Dutzend Spieler aus der Reserve aufrücken. „Wir werden uns nicht verstecken“, kündigt er nun an, nachdem eine angestrebte Spielverlegung gescheitert sei.

Für Burgschwalbachs Trainer Walter Reitz ist es eine schöne Aufgabe, beim Tabellenführer zu spielen. „Wir werden mit dem nötigen Respekt, aber auch mit Freude hinfahren“, verspricht er. Auswärts hat seine Elf noch nicht verloren in dieser Saison. Von der Lautzerter Stärke zeigt er sich nicht überrascht, denn sie hätten sich gut entwickelt, hervorragend verstärkt. Und: „Nihad Mujakic versteht es, aus seinen Teams Höchstleistungen herauszukitzeln“.

Während die Burgschwalbacher auswärts ordentlich gepunktet haben, hakt es noch auf dem eigenen Platz. „Im Fußball ist vieles Kopfsache“, meint Reitz dazu und denkt dabei vor allem an „defensive Nachlässigkeiten“, die größere Erfolge bislang verhinderten. Das soll sich nun ändern, während er zum Personal wenige Neuigkeiten zu verkünden hat. Corvin Schwenk ist immerhin wieder ins Training eingestiegen, ein Einsatz am Samstag sei aber keine Option.

SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Nauroth/Mörlen/Norken – VfB Linz (So., 15 Uhr, in Friedewald). Eigentlich ist es kein schlechtes Zeichen, dass die SG Weitefeld vor dem direkten Vergleich mit dem VfB Linz dessen Tabellennachbar ist. „Wir können das einschätzen“, beteuert jedoch der Weitefelder Trainer Heiko Schnabel, der die Gäste druckvoll erwartet. „Wir müssen wieder griffiger sein“, verlangt er wiederum von den eigenen Spielern. Zuletzt bei der in letzter Minute kassierten Niederlage bei der SG Ahrbach fehlte ihm da was.

„Bis zum Ende durchspielen“, das sollte jeder beherzigen. Frühe Ausfälle machten das 1:1 in der Fremde ohnehin zu einem „gebrauchten Tag“. Konzentrierter, kompakter und resoluter – so wünscht er sich seine Elf am Sonntag. In die könnten die zuvor erkrankten Mario Schönberger und Nick Groß zurückkehren. Bei Melvin Seifer, Jona Heck und Gianluca Zaccaria dürfte es andererseits noch eine Weile dauern, bis sie der SG wieder zur Verfügung stehen.

TuS Asbach – SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod (So., 15 Uhr). „Die Erleichterung ist riesengroß“, berichtet Zvonko Juranovic, der Trainer der SG Ahrbach, nach dem 2:1 über die SG Weitefeld und vor dem Auswärtsspiel beim TuS Asbach. „Wir wollen jetzt nachlegen und dranbleiben“, erklärt er. Der Gegner ist dabei ein Aufsteiger, der mit einem üppigen Torverhältnis von 12:14 auffällt, es dürfte also wieder ereignisreich hergehen. Juranovic kennt die Asbacher bisher nicht sonderlich gut, will aber ohnehin mehr auf die eigene Elf schauen.

„Ich bin immer noch der Meinung, dass wir zu Unrecht da unten stehen“, findet der Trainer. „Wir sind gut aufgestellt, es gilt jetzt, ein paar Punkte zu sammeln“, erläutert er weiter und baut auf eine Mannschaft, die ihr Spiel durchsetzen soll. Nicht zur Verfügung stehen wird dabei Markus Rausch aufgrund eines Muskelfaserrisses. „Sonst sind alle da“, die personellen Voraussetzungen sind damit also nicht schlecht, um ein weiteres Erfolgserlebnis anzustreben.

SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth – SG Müschenbach/Hachenburg (So., 15 Uhr, in Hundsangen). Bei der SG Hundsangen dürfte sich die große Kaderbreite auch im hochkarätigen Spiel gegen die SG Müschenbach auszahlen, zumal Daniel Hannappel ins Aufgebot zurückkommt. Marc Tautz, Jannis Lange, Robin Stahlhofen und Daniel Hacker trainieren immerhin wieder, berichtet Trainer Ralf Hannappel. Das nährt ebenso die Zuversicht wie das jüngste 4:0 bei der SG Wallmenroth, als man trotz Umstellungen von Beginn an dominierte.

„Wenn unsere Leistung stimmt, sind wir in der Lage, Müschenbach die erste Niederlage beizubringen“, hofft Hannappel. Dabei bezeichnet er den Gegner als „hartes Los“ und lobt dessen Entwicklung. Dass die Müschenbacher noch unbesiegt sind, komme nicht von ungefähr. „Extrem laut und selbstbewusst auf dem Platz“, agierten sie, hat er beobachtet. Zudem fielen spielerische Qualität und „einer der besten Keeper der Liga“ auf, gemeint ist Jan Böhning.

„Ich ziehe den Hut vor dem, was die Jungs in den ersten Wochen geleistet haben“, bekennt sich Müschenbachs Trainer Stefan Häßler zu seinen Spielern. Unter der Woche musste er sie aus der Ferne würdigen, weilte der Lehrer doch aus beruflichen Gründen in Kroatien, Co-Trainer Nico Tzimas vertrat ihn daheim. Am Sonntag wird Häßler aber wieder an der Seitenlinie stehen. An Selbstvertrauen sollte es seiner Mannschaft derzeit so oder so nicht fehlen.

Dennoch herrschen personell ein paar Sorgen, die sich kurzfristig nicht verflüchtigen werden. So stehe außer Konstantin Pickel aktuell kein Stürmer zur Verfügung. Trotzdem geriet zuvor das 3:3 gegen Spitzenreiter Lautzert torreich, und zum zweiten Mal in der Saison schossen die Müschenbacher in der Nachspielzeit ein wichtiges Tor. „Wenn wir alles in die Waagschale werfen, sind wir schwer zu schlagen“, sagt Häßler – mit fünf Prozent weniger erreiche man allerdings nichts.

SG Ellingen/Bonefeld/Willroth – SG Neitersen/Altenkirchen (So., 15 Uhr in Willroth). Trotz 2:0-Pausenführung verlor die SG Ellingen vergangene Woche gegen den TuS Asbach mit 2:3. „Das war kein gutes Spiel von uns. Wir hatten keinen Zugriff auf eine an diesem Tag sehr gute Mannschaft aus Asbach“, ärgerte sich Ellingens Trainer Claudio Schmitz. Die Chance zur Wiedergutmachung ergibt sich im Fußball jedoch schnell. In der SG Neitersen kommt ein Rheinlandliga-Absteiger nach Straßenhaus, der nur einen Punkt mehr auf dem Konto hat. Schmitz erwartet ein Spiel auf Augenhöhe und wünscht sich von seiner Mannschaft vor allem, dass sie eine Reaktion zeigt. „Wir müssen wieder aggressiver in die Zweikämpfe gehen und hellwach sein. Altenkirchen ist eine erfahrene Truppe, die uns keine Geschenke liefern wird“, meint Trainer Schmitz.

„Wer weniger Fehler macht, wird das Spiel gewinnen“, sagt Behar Prenku, der Trainer der SG Neitersen. „Ich kenne die Jungs“, betont Prenku im Hinblick auf den Gegner. 100-prozentige Konzentration soll dazu führen, dass über 90 Minuten besagte Fehler vermieden werden. Die Chancenverwertung stuft der Trainer als anderen wichtigen Aspekt ein. Nicht immer werde es so viele Gelegenheiten zum Abschluss geben wie kürzlich beim 3:1 über den FC Kosova Montabaur. „Das war ein wichtiger Sieg“, erst seien die Kosovaren stark aufgetreten, „dann waren wir effektiver“. Fehlen werden am Sonntag die lädierten Nick Madronte, Mario Seitz und Max Strüder. Was nicht nach übermäßig vielen Ausfällen klingt, stimmt Prenku dennoch besorgt angesichts von nur 16 Spielern im Kader der SG Neitersen.

SG St. Katharinen-Vettelschoß – SG Westerburg/Gemünden/Willmenrod (So., 15.30 Uhr, in St. Katharinen). Womöglich handele es sich um ein Schlüsselspiel, erklärt Trainer Thomas Schäfer, der mit seiner SG Westerburg am Sonntag zur SG St. Katharinen fährt. Der Gegner ist ein Tabellennachbar, das belegt die Brisanz. „Sportlich ist das ein 50:50-Spiel“, sagt Schäfer, der auf das Selbstvertrauen seiner Spieler setzt, die zuletzt die SG Alpenrod mit einem 3:1 übertrumpft haben. Mit der Leistung war der Trainer nicht völlig einverstanden. „Gegen St. Katharinen müssen wir einen Tick mehr liefern“, fordert Schäfer. „Vor St. Katharinen muss man Respekt haben“, meint er außerdem, der Gegner besitze eine „richtig gute Achse“ und habe den Weggang von Paul Petker gut kompensiert. Stefan Zent ist für ihn ein Spieler mit großen Fähigkeiten. Im eigenen Kader gebe es Angeschlagene und andere Ausfälle – und somit „eine kleine Herausforderung, aber der werden wir uns stellen“, betont er.

Trainertipp der Bezirksliga Ost

Nihad Mujakic (Lautzert/Berod)

SF Höhr-Grenzhausen – Kosova Montabaur 3:1

SG Lautzert – TuS Burgschwalbach 1:0

SG Weitefeld – VfB Linz 1:2

TuS Asbach – SG Ahrbach 1:1

SG Ellingen – SG Neitersen 2:1

SG Hundsangen – SG Müschenbach 4:0

SG St. Katharinen – SG Westerburg 1:3

Top-News aus dem Sport