Nach dem ernüchternden Auftritt beim 1:7 in Linz hatte Trainer Kevin Wiederstein eine Reaktion von seiner Mannschaft gefordert, doch dieser Plan erhielt einen schnellen Dämpfer. Bereits in der siebten Minute verletzte sich der zuletzt formstarke Fabian Lohmar ohne Fremdeinwirkung am rechten Oberschenkel und musste verletzt raus. Nur zehn Minuten später gingen die Gäste dann nach einer schönen Kombination über die linke Seite in Führung, als Albert Kudrenko den hinterlaufenden Anton Ebers bediente, der mit seiner Hereingabe Tim Buchmann fand, der aus fünf Metern flach einschoss.
Zuvor hätten die Hausherren ihrerseits in Führung gehen können, als Westerburgs Keeper Niklas Leukel einen Schuss von Jan Niklas Mockenhaupt zunächst nach vorne prallen ließ, dann aber beim Nachschuss von David Floris auf dem Posten war und erneut parierte. Glück hatte Leukel in der 21. Minute, als eine als Flanke gedachte Hereingabe von Sascha Cichowlas immer länger wurde und er den Ball mit den Fingerspitzen gerade so an die Latte lenken konnte. Eine Viertelstunde später zogen die Gäste nach Aluminiumtreffern gleich, als Paul Reichelt volley nach Zuspiel von David Gläser nur den linken Pfosten traf. Praktisch mit dem Pausenpfiff klärte Elias Ermert am Strafraum gerade noch vor Gläser und anschließend Glück, dass Kudrenko mit seiner Direktabnahme aus 40 Metern nur knapp das verwaiste Gehäuse verfehlte.
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, ehe die Gäste nach einer einfachen Kombination über rechts erhöhten: Julian Gläser spielte einen Freistoß an der Seitenlinie entlang auf seinen Bruder David, der das Laufduell gegen Melvin Seifer gewann und von der Torauslinie zwischen Ermert und Nils Warning hindurch in die Mitte zu Matthias Wengenroth passte, der nur noch einschieben musste (67.).
Nachdem ein Kudrenko-Freistoß aus 24 Metern auf die Oberkante der Latte gefallen war (74.), verkürzten die Weitefelder nach ihrer besten Aktion des Abends: Nach starkem Solo von Ahmad Hatoum schlenzte Mockenhaupt den Ball wunderbar ins lange Eck (77.). Die Freude über den Anschlusstreffer währte jedoch nur kurz, da sich nur zwei Minuten später David Gläser auf links durchsetzte und in der Mitte erneut Wengenroth fand, der wiederum nur noch den Fuß hinhalten musste.
Danach wurde es noch deutlich. Nachdem eine Flanke des eingewechselten Tim Niedermowe auf die Latte geklatscht war (84.), machte Tom Holzhäuser nur eine Minute später mit dem 4:1 alles klar, ehe Kudrenko sogar noch das 5:1 folgen ließ (90.+2).
„Bis auf das komplett unnötige Gegentor bin ich zufrieden“, meinte Gästetrainer Oliver Meuer nach dem Spielende. „In der ersten Halbzeit haben wir nach vorne keine guten Entscheidungen getroffen. Das war in der zweiten Hälfte besser, als wir das Spiel mehr verlagert und mehr in die Tiefe gespielt haben“. Derweil zitierte Weitefelds Coach Kevin Wiederstein zitierte den kürzlich verstorbenen Andi Brehme: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und die Partie bis zum 1:2 völlig offen gehalten. Jetzt stehen wir hier mit einer 1:5-Klatsche und haben noch einen Verletzten mehr auf der Liste.“
Weitefeld: Ermert – Mudersbach, Schulz, Warning, Seifer (82. Meyer) – Hatoum (88. Hüsch), Cichowlas – Floris, Lohmar (7. Duisenberg), T. Schneider – Mockenhaupt.
Westerburg: Leukel – Henry, Holzhäuser, J. Jung, Ebers (72. Klöckner) – J. Gläser (81. Werner), Buchmann (87. Zimmermann) – Reichelt (75. Niedermowe), Wengenroth, Kudrenko – D. Gläser.
Schiedsrichter: Jan Schmidt (Koblenz).
Zuschauer: 140.
Tore: 0:1 Tim Buchmann (16.), 0:2 Matthias Wengenroth (68.), 1:2 Jan Niklas Mockenhaupt (76.), 1:3 Matthias Wengenroth (79.) 1:4 Tom Holzhäuser (85.), 1:5 Albert Kudrenko (90.+2).