Neustart gelungen für den FC Kosova Montabaur. Im ersten Spiel unter Interimscoach Talat Begen besiegte der Aufsteiger die SG Lautzert-Oberdrei/Berod-Wahlrod mit 4:1 (2:1), feierte damit seinen zweiten Saisonsieg und wahrt den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen.
Dabei verlief der Start nicht verheißungsvoll. Denn bereits nach fünf Minuten musste Izet Rexhepi, der sich bei einem Laufduell verletzt hatte, durch Rilind Rama ersetzt werden. Dem Spiel der Kosovaren schadete dieser Tausch allerdings nicht, denn das Team blieb am Drücker und hatte innerhalb weniger Minuten durch Ilir Malici und Mustafa Yilmaz auch die beiden ersten Abschlüsse vorzuweisen. Fußballerisch allerdings taten sich beiden Teams ansonsten schwer. Viel Mittelfeldgeplänkel, viel kleinklein Spiel, viele Fehlpässe dafür wenige Tormöglichkeiten. Und trotzdem führten die Gastgeber zur Pause mit 2:1. Für die Kosovaren hatten Laurent Misini und Malici innerhalb von zehn Minuten, je einmal getroffen. Dazwischen lag der kurzfristige Ausgleichstreffer für Lautzert durch Nick Brabender. Eine insgesamt verdiente Führung zur Pause, denn die Hausherren hatten in Halbzeit eins bereits den engagierteren Auftritt hingelegt.
Gäste ergeben sich ihrem Schicksal
Und dies setzte sich auch nach dem Wechsel fort. Das Team von Talat Begen fightete um jeden Ball, während die Gäste, zumindest in Teilen der Mannschaft, sich ihrem Schicksal ergaben. So fielen folgerichtig auch Treffer drei und vier für Montabaur. Mustafa Yilmaz und Alen Muharemi sorgten, innerhalb von einer knappen Viertelstunde, für einen deutlichen 4:1-Erfolg. Dieser hätte letztendlich auch höher ausfallen können, wenn es dem Team gelungen wäre, die Konzentration weiter hochzuhalten. Doch in den letzten zwanzig Minuten wollte gefühlt jeder einmal vorne ran. Die Folge waren zu große Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld, was zu Konterchancen für Lautzert führte.
Allerdings eben erst in den letzten zehn Minuten. Und hier hatten sie zahlenmäßig einen Vorteil auf dem Platz, weil Arda Cetik, wegen Unsportlichkeit, die Ampelkarte gesehen hatte. So blieb es beim, auch in der Höhe verdient klaren 4:1-Erfolg. So durchlebten beide Trainer nach Spielende natürlich vollkommen unterschiedliche Gefühlswelten. Begen strahlte nach diesem Erfolg seiner Mannschaft: „Unser Matchplan ist aufgegangen. Die Jungs haben gezeigt, dass Leben in der Mannschaft steckt. Dieser Einsatz, diese Leidenschaft sind unsere Attribute, die wir weiterhin in die Waagschale werfen müssen. Nur so können wir unser Saisonziel erreichen.“
„Heute fehlte bei uns in puncto Grundtugenden fast alles. Wir hatten uns viel vorgenommen, doch nicht ein ’Mymeter’ umgesetzt.“
Justin Keeler, Trainer SG Lautzert
Ganz anders das Innenleben bei Justin Keeler. Bereits zur Pause schien er bedient gewesen zu sein, denn seine Halbzeitansprache dauerte gefühlt gerade einmal fünf Minuten. Daher wirkte er nach dem Abpfiff regelrecht gefrustet: „Heute fehlte bei uns in puncto Grundtugenden fast alles. Wir hatten uns viel vorgenommen, doch nicht ein ’Mymeter’ umgesetzt. Ohne diese Basis, ohne diese Grundtugenden, kannst du kein Fußballspiel gewinnen.“
FC Kosova Montabaur – SG Lautzert-O./B.-W. 4:1 (2:1)
Kosova Montabaur: Musaj - Xhaferi, Cetik, Ismajli, Rexhepi (5. Rama) - Misini (87. Bungu), Sadiki, Yilmaz, Nekaj - Malici (90.+4 Zhushi), Muharemi (89. Murati).
Lautzert-Oberdreis/Berod-Wahlrod: Vincek - Tyler Brand (54. Strauch), Ostermann (68. Koc), Lang, Wardein - Voigt, Petrovic, Tom Brand, Soldo - Foniq (68. Brandenburger), Brabender.
Schiedsrichter: Noah Netten (Lahnstein).
Zuschauer: 120.
Tore: 1:0 Laurent Misini (20.), 1:1 Nick Brabender (25.), 2:1 Ilir Malici (31.), 3:1 Mustafa Yilmaz (52.), 4:1 Alen Muharemi (65.).
Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Montabaurs Anda Cetik (78., Foulspiel und Unsportlichkeit).
