Bezirksliga Ost: Tapfer kämpfende Osterspaierunterliegen Burgschwalbachern mit 0:1 (0:0)
Entscheidung im Derby fällt erst in der Nachspielzeit – Burgschwalbach siegt knapp in Osterspai
Matchwinner auf den allerletzten Drücker: Burgschwalbachs Julian Ohlemacher (am Ball, rechts Osterspais Tobias Hahn) entschied das Kreisderby am Rhein mit seinem Freistoßtor. Foto: Andreas Hergenhahn
ANDREAS HERGENHAHN 65552 LIMBURG

Zwei Minuten vorher hatte Julian Ohlemacher noch einen Freistoß in den Fangzaun getreten, in der Nachspielzeit machte er es dann besser. Das Tor des Tages beim Rhein-Lahn-Derby der Bezirksliga Ost zwischen der FSV Osterspai/Kamp-Bornhofen und der TuS Burgschwalbach erzielte er per Freistoß aus rund 23 Metern mit seinem starken linken Fuß. Beim 0:1-Erfolg war für die favorisierten Gäste sehr viel Geduld erforderlich, die spät belohnt wurde mit drei Punkten und dem Sprung auf Platz vier.

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„Kein Vorwurf an den Torwart“, meinte FSV-Trainer Sebastian Weinand zur entscheidenden Szene, wenngleich der Freistoß nicht ganz unhaltbar erschien. Schließlich hatte Philipp Maier zuvor gut pariert und mit dafür gesorgt, dass die Partie offen blieb. „Einen besseren Zeitpunkt für ein 1:0 gibt es nicht“, freute sich TuS-Coach Walter Reitz. „Wir haben uns schwer getan, aber letztlich waren wir erfolgreich“, so sein Fazit. Anerkennung gab es für einen Gegner, der leidenschaftlich und diszipliniert dagegenhielt.

Die tief stehenden Gastgeber präsentierten sich motiviert und gut organisiert. Dezenter Beifall erklang auf und neben dem Platz, als es mit einem 0:0 in die Pause ging. Typisch auch eine Szene nach knapp einer Stunde, als eine saubere Grätsche Luca Kups umjubelt wurde. Der 17-Jährige bildete zusammen mit dem 20 Jahre alten Andre Abibilajewa die Innenverteidigung des Aufsteigers, der sehr geschlossen kämpfte, jedoch lediglich mit Standards den Ball in den Burgschwalbacher Strafraum beförderte.

Der einzige Eckball der Einheimischen brachte ihnen ihre einzige Halbchance ein: Ein Kopfstoß des eingewechselten Sebastian Kimmel flog über die Latte (80.). Der Gegner aus dem Osten des Kreises lag am Ende in der Ecken-Statistik mit 9:1 vorne, hatte aber das Problem, dass in diesen Situationen meist mehr als zehn Spieler den Fünfmeter-Raum der FSV bevölkerten. Mit einer Serie von drei Ecken hintereinander begann nach einer halben Stunde eine Druckphase des TuS, doch ohne klare Abschlüsse.

So war im ersten Durchgang nur ein per Kopf bereinigter Nachschuss Dennis Bremenkamps erwähnenswert (38.). „Es war kein schönes Spiel, aber man hat bei uns gesehen, was Abstiegskampf bedeutet“, erklärte Weinand. Sein Gegenüber räumte ein: „Wir spielen Fußball, um Punkte zu holen, und nicht um gut auszusehen.“ Etliche Pässe in die Tiefe gerieten den Burgschwalbachern zu lang, was Reitz auf Umstellungsschwierigkeiten auf den guten, aber zunehmend feuchten Rasen zurückführte.

Nach Wiederanpfiff wurden die Gäste gefährlicher. Julian Ohlemacher wurde geblockt (63.), Kevin Siekmann scheiterte am Tormann (82.), die meisten Versuche lieferte Corvin Schwenk ab. Als Walter Reitz – „es gibt solche Spiele“ – sich schon auf ein 0:0 eingerichtet hatte, traf Ohlemacher dann doch mit besagtem Freistoß. „Es tut weh, so eine Niederlage einzustecken“, beschrieb Sebastian Weinand hinterher seine Gefühlslage, denn am großen geschlossenen Kampf seiner Mannschaft, erst recht in Unterzahl, war nichts zu mäkeln.

Von Thorsten Stötzer

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