Entsprechend heiß brannten die Gäste auf Revanche und zeigten von Beginn an, wie der Hase läuft. Druckvolles Anlaufen verunsicherte die Gastgeber schon in der Spieleröffnung, wo erkennbare Struktur ausblieb. „Nehmt euch mehr Zeit am Ball“, versuchte Trainer Walter Reitz von außen auf seine Mannschaft einzuwirken. Vergeblich – beim Gegner stimmte die Balance zwischen energischem Zweikampfverhalten und spielerischen Elementen. Mitte der ersten Halbzeit zog die Spielgemeinschaft vom Hohen Westerwald auf und davon. Lukas Blech hatte ungehindert aus der zweiten Reihe zum 0:1 getroffen (26.). Auch bei Keigo Matsudas Toren nach Körpertäuschung und listigem Abschluss (28., 29.) stand die TuS-Abwehr zu weit vom Gegner weg.
„Wir bekommen unsere Defensivprobleme nicht in den Griff. Die ersten 20 Minuten haben wir vernünftig gespielt. Dann wurden die Nachlässigkeiten in einem fünfminütigem Blackout bestraft“, sah Reitz Defizite bei seiner Elf.
„Mehr Konzentration“, spürte auf der Gegenseite Markus Schneider danach mehr Gegenwind von den Einheimischen. Das kurzzeitige Aufblitzen positiver Energie drückte sich bei der TuS in Torschüssen von Sandro Fuchs (34.) und Vincenz Gotthardt (40.) aus, ehe Fabian Haas vor dem Gästetor der Mut zum Abschluss fehlte (44.). Im Gegenzug verpasste Yacub Sucu auf Zuspiel Philipp Böhmers eine höhere Ausbeute. Bei klarer Körpersprache durften die Kombinierten nach Yacub Sucus verwandeltem Strafstoß zum 0:4 erneut jubeln (53.).
Burgschwalbach erwies sich nun charakterstark. Genial von Janosch Lauter in den Laufweg von Sandro Fuchs gepasst, hieß es nach 58 Minuten nur noch 1:4. Der enorme Aufwand hatte beim späteren Sieger Spuren hinterlassen. Nach Julian Ohlemachers Tor zum 2:4 (68.) spürten die Hausherren, dass doch noch etwas gehen könnte. Nach der Ampelkarte gegen ihren Kapitän Fabian Kunz (74.) wegen wiederholten Foulspiels erhielt die Moral aber einen Knick. Danach war für die Gäste in Überzahl noch ein höherer Sieg machbar.
„Über weite Strecken war es ein gutes Spiel von uns. Nach dem Anschluss haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Da kam bis zur Ampelkarte noch mal Spannung auf“, zeigte sich Schneider auf Gästeseite mit der Entwicklung aber zufrieden. „Wir haben die zweite Halbzeit gewonnen. Das ist aber nur ein schwacher Trost. Gegen die Defensivschwächen müssen wir etwas tun“, wartet auf Burgschwalbachs Trainer Reitz eine Menge Arbeit.