Fußball-Bezirksliga: SG ist Teil des Trios, das dem Abstieg entgegentaumelt
Bezirksliga-Rückblick, Teil 1: „Dino“ SG Weitefeld ist Teil des Trios, das dem Abstieg entgegentaumelt
Die SG Weitefeld (in Rot Mario Weisang) trotzte Topfavorit Hundsangen (in Schwarz Timo Dietz) ein 1:1 ab. Es war das einzige von gerade mal zwei Spielen, das die Elf von Heiko Schnabel bisher nicht verlor. Foto: Thomas Jäger
Thomas Jäger

Westerwald/Rhein-Lahn. Die Witterung meinte es in diesem Herbst gut mit der Fußball-Bezirksliga Ost, in der sämtliche Begegnungen wie geplant zur Austragung kamen. Während sich die 15 Mannschaften inzwischen in die Winterpause verabschiedet haben, blickt unsere Zeitung in einem mehrteiligen Rückblick gemeinsam mit den Trainern auf das bisher Erreichte zurück.

Den Anfang macht ein Trio, das bislang nicht über eine einstellige Punktausbeute hinausgekommen ist und für das es demzufolge bis zum Saisonende wohl um nichts anderes als den Klassenverbleib gehen wird.

SV Windhagen

Als Trainer Uwe van Eckeren vor Beginn der Saison davon sprach, die „Erfolge der Rückrunde zu vergessen“, meinte er damit sicherlich nicht, dass der SV Windhagen eine ähnlich schwache Hinserie abliefern sollte wie in der Vorsaison. Es kam sogar noch schlimmer, denn damals hatte die Mannschaft noch den Anschluss zum unteren Tabellenmittelfeld gehalten, während dieser ein Jahr später bereits verloren gegangen ist. „Wir können mit der bisherigen Punkteausbeute nicht zufrieden sein“, äußert sich der erfahrene Coach wenig überraschend zu den acht Zählern, die sein Team nach der Hälfte der Saison bislang geholt hat. „Es ist deutlich Luft nach oben.“

Dabei legte der SVW einen durchaus vielversprechenden Start hin mit zwei Teilerfolgen bei den hoch gehandelten Teams aus Hundsangen und Ellingen (jeweils 2:2). Ausgerechnet im ersten Heimspiel folgte jedoch prompt der erste herbe Rückschlag mit einem 1:9 gegen Linz, das neben einem weiteren Linzer Kantersieg bei Kosova Montabaur (8:0) das deutlichste aller Hinrunden-Ergebnisse darstellt – und gleich darauf die nächste Pleite im Kellerduell bei Aufsteiger Osterspai (1:2). Der bisher einzige Sieg gelang den Windhagenern beim 5:1 gegen Weitefeld.

Apropos Osterspai und Weitefeld. Im Gegensatz zu diesen beiden in der Tabelle noch hinter ihnen stehenden Teams, die 13 ihrer 15 Partien verloren, gestalteten die Windhagener weitaus mehr Begegnungen ausgeglichen, was sich in „nur“ acht Niederlagen widerspiegelt. Fünfmal teilte man die Punkte. Die Anzahl der erzielten Tore ist beim SVW gemessen am Tabellenstand passabel, weshalb van Eckeren Steigerungspotenzial vor allem im Spiel gegen den Ball sieht.

FSV Osterspai/Kamp-Bornhofen

Nicht erst zur Winterpause ist klar: Der im Sommer vom Oberligisten TuS Koblenz heimgekehrte Adrian Knop allein kann es bei der FSV Osterspai/Kamp-Bornhofen nicht richten. Als Stürmer schon gar nicht im Abwehrverbund, der unter allen Mannschaften die meisten Einschläge zuließ, aber eben auch nicht wie vielleicht erhofft auf der anderen Seite des Spielfelds, wo der Aufsteiger mit Abstand die geringste Gefahr ausstrahlt.

Gerade mal neun Törchen erzielte die FSV, mehr als die Hälfte (5) gehen auf Knops Konto. In neun von 15 Spielen blieben die Kombinierten vom Rhein ohne eigenen Torerfolg, in den letzten sechs Spielen vor der Winterpause gelang gerade mal ein eigener Treffer. In Anbetracht dessen ist es fast schon bemerkenswert, dass die Osterspaier trotzdem sechs Punkte ergatterten. Jeweils mit 2:1 setzte sich die Mannschaft von Sebastian Weinand erst gegen Windhagen und später noch mal gegen Mitaufsteiger Berod/Lautzert durch.

„Wir erleben die erwartet schwere Saison“, sagt der FSV-Trainer, der sich mit seinen Spielern zwar „mehr Punkte erhofft“ habe, sich aber auch darüber im Klaren ist, dass „die Tabellenregion nicht überraschend kommt“. Ernüchternd sei jedoch „die Art und Weise, wie manche Spiele verloren wurden“. Oftmals zeigte die FSV zu wenig Gegenwehr, was sich in sieben Spielen äußert, die mit mehr als vier Toren Rückstand verloren wurden. In schlechter Erinnerung blieb dabei vor allem das 0:7 gegen Ellingen.

SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald

Die Zeiten, in denen die SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald vor jeder Saison zum Kreis der Titelanwärter zählte, sind längst vorbei. Doch dass die Mannschaft von Heiko Schnabel zur Winterpause erster Abstiegskandidat sein würde, damit hatten wohl die wenigsten gerechnet – beispielsweise Osterspais Sebastian Weinand, für den das Weitefelder Abschneiden die größte Überraschung der ersten Halbserie darstellt. Wie dem auch sei: Nach 19 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit steht der Dino der Bezirksliga Ost näher denn je am Abgrund.

Auf die Frage, wie er das bisher Erreichte bewertet, entgegnet Trainer Schnabel daher durchaus passend: „So viel haben wir ja noch nicht erreicht. Im Verein und drumherum schon, aber rein sportlich eher nichts.“ Mit gerade mal einem Sieg und einem Remis fällt die Bilanz erschreckend aus, wobei das 1:1 gegen Spitzenreiter Hundsangen ein beachtlicherer Erfolg ist als das 2:1 im Duell der beiden Schlusslichter gegen Osterspai. Weil diese einzigen Erfolgserlebnisse im Oktober direkt aufeinander folgten, schien es, als sei der Knoten bei den Weitefeldern geplatzt. Doch was in den verbleibenden sechs Spielen bis zum Jahresende folgte, waren ausschließlich Niederlagen.

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