Bezirksliga Ost: SG will Schwächephase gegen Asbach beenden - Höhr muss nach Prath, Berod empfängt Betzdorf
Berods Kampf mit Hochkarätern geht weiter – Ahrbachs Angst vor Absagen – Rheinhöhens Debüt auf Prather Rasen
„Aktuell gehört er zu den besten der Liga.“: Das sagt Betzdorfs Trainer Enis Caglayan über den Beroder Till Niedergesäß (links, hier im Laufduell mit Hundsangens Kevin Silberzahn) vor dem Aufeinandertreffen. In der SG 06 empfängt der 30-Jährige einen seiner Ex-Vereine, für den er auch 12 Oberligaspiele absolvierte. Foto: A. Hergenhahn
ANDREAS HERGENHAHN. Andreas Hergenhahn

Nachdem der FC HWW Niederroßbach (4:1 gegen die Spvgg EGC Wirges) und die SG Müschenbach/Hachenburg (0:1 gegen den TuS Montabaur) bereits vorgelegt haben und sich die SG Alpenrod und die SG Hundsangen erst am 23. Oktober gegenüber stehen, hat der neunte Spieltag in der Bezirksliga Ost nur ein reduziertes Wochenendprogramm zu bieten.

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SG Rheinhöhen Dahlheim/Dachsenhausen/Prath – SF Höhr-Grenzhausen (Sa., 16.15 Uhr, in Prath). Erstmals in dieser Saison trägt die SG Rheinhöhen ein Heimspiel auf dem Naturrasen in Prath aus, zu dem am Samstag die SF Höhr-Grenzhausen der Gast sind. „Wir wollen unsere Zuschauer, die auch in Wallmenroth zahlreich dabei waren, mit drei Punkten beschenken“, verspricht Rheinhöhen-Trainer Shayne Hunder. Allerdings gab es in der Fremde zuletzt ein 1:3. Dafür waren die Platzverhältnisse in Wallmenroth wohl schon so wie jetzt in Prath.

Die Gastgeber trainieren jedoch in Dahlheim und setzen eher darauf, dass sie „als Mannschaft kompakt zusammenhalten“ wollen. In Wallmenroth fehlte jüngst auch das Spielglück. Das soll sich ändern gegen Höhr-Grenzhausen, wobei Hunder einen Gegner mit viel individueller Klasse erwartet. Er erkennt bei den Westerwäldern viele Spieler, die den Unterschied in einer Begegnung ausmachen können. Aus dem eigenen personellen Aufgebot ist Daniel Klein zu ersetzen.

Wir wollen unsere Zuschauer, die auch in Wallmenroth zahlreich dabei waren, mit drei Punkten beschenken.

Rheinhöhen-Trainer Shayne Hunder

„Beim Personal wird es diese Woche nicht besser, eher noch schlechter“, berichtet Almir Ademi, der bei den Sportfreunden Höhr-Grenzhausen mit Thomas Arzbach das Trainergespann bildet. Zuvor war das Team bereits durch Erkrankungen und Verletzungen gebeutelt. Erkältungen breiten sich momentan offenbar massiv aus. Dennoch haben die Höhrer in den zurückliegenden Wochen eine gute Form gezeigt, wenngleich die Ergebnisse schwankten.

„Verlorene Punkte wiederholen“ und „sich selbst belohnen“, das sind Wünsche, die Ademi im Rückblick auf das jüngste 2:2 gegen Neitersen äußert. Auf dem Sportplatz in Prath war er noch nie, auch den Gegner kennt er noch nicht. So liegt der Fokus erst recht auf der eigenen Mannschaft und ihrer Vorbereitung. Zu der zählt zumindest eine Trainingseinheit auf Naturrasen, „um ein Gefühl dafür zu kriegen“. Ausschlaggebend sollte der Untergrund nicht sein.

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ANDREAS HERGENHAHN. Andreas Hergenhahn

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod – TuS Asbach (So., 15 Uhr, in Ruppach-Goldhausen). Nach drei Niederlagen in Serie will die SG Ahrbach am Sonntag in Ruppach-Goldhausen wieder Zählbares sammeln, Gegner ist der TuS Asbach. Zuvor musste man sich mit den Spitzenteams der Liga auseinandersetzen wie zuletzt mit der Elf aus Betzdorf. „Wir werden alles versuchen, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen“, sagt SG-Trainer Zvonko Juranovic. Um wieder Fitness über 90 Minuten zu haben, wird drei statt zwei Mal wöchentlich trainiert.

Bloß keine Anrufe: Ahrbachs Trainer Zvonko Juranovic hat genug von Absagen. Foto: Marco Rosbach
Marco Rosbach

Viele Erkrankungen haben die Ahrbacher zuletzt gehemmt. „In Betzdorf hat es für eine Halbzeit gereicht“, erklärt Juranovic, der seiner Mannschaft noch viel an Potenzial zutraut. Doch das Kommen und Gehen mache sich bemerkbar, zumal Gesundete nach zehn Tagen ohne Training noch körperliche Rückstände haben. „Ich hoffe, dass das Telefon nicht klingelt“, aufgrund von neuen Absagen. Und: „Asbach dürfen wir nicht auf die leichte Schulter nehmen.“

SG Berod-Wahlrod/Lautzert-Oberdreis – SG 06 Betzdorf (So., 15 Uhr, in Lautzert). Im Kampf mit den Hochkarätern hat es die SG Berod derzeit mit Superlativen zu tun. Zuletzt ging es nach Hundsangen zum damaligen Tabellenführer, der die wenigsten Gegentreffer kassiert hat. Am Sonntag gastiert die SG 06 Betzdorf als Verein mit der stärksten Offensive in Lautzert. Auf vieles aus den vergangenen Wochen lässt sich aufbauen. „Wir müssen immer weitere Schritte machen“, sagt Berods Spielertrainer Justin Keeler – fraglich ist dabei bloß, mit wem genau.

„Es kamen sieben Krankmeldungen an einem Tag“, schildert Keeler, dass offenbar eine Erkältungswelle umgeht. „Wir müssen gucken, wie sich die Woche entwickelt und wer am Ende bei 100 Prozent ist“, blickt er auf den Sonntag voraus. Jedenfalls will er seine Elf wieder individuell auf den Gegner einstellen, „wichtig ist aber vor allem, dass wir unsere eigene Taktik durchsetzen“. Womöglich hilft den Gastgebern dabei ihr kleiner Rasenplatz in Lautzert etwas.

Es kamen sieben Krankmeldungen an einem Tag

Berod-Wahlrods Spielertrainer Justin Keeler

Der Aufsteiger aus Betzdorf weiß, was auf ihn zu kommt. Das sagt zumindest Trainer Enis Caglayan. „Wir fahren mit großem Respekt dahin. Sie haben durchaus eine große Erfahrung und hochklassige Spieler in ihren Reihen“, so der Trainer. Vor allem der Regionalliga-erfahrene Torwart Hrvoje Vincek und der Ex-Betzdorfer Till Niedergesäß („Aktuell gehört er zu den besten der Liga“, O-Ton Caglayan) stechen bei den Gastgebern heraus.

„Wir sind gewarnt, sie haben gegen Hundsangen bewiesen, dass sie mit den Großen mithalten können. Es wird eine harte Nuss“, so der ehemalige Oberligastürmer. Auch mit dem schwierigen Untergrund muss sich Caglayans spielstarke Mannschaft zurechtfinden. In Wallmenroth, auf ähnlich schwierigem Untergrund habe seine Elf durchaus „Schwierigkeiten zu Beginn“ gehabt. „Da müssen wir uns schon etwas anpassen und auch den Kampfanzug einpacken, aber das erwarte ich auch von meiner Mannschaft“, fordert Caglayan, der auch eine Verbesserung der Chancenverwertung sehen will. „Wir müssen effektiver werden, denn wir halten den Gegner zu lange im Spiele.“

Wir wollen die Punktverluste der Spitze nutzen und uns oben festbeißen.

Betzdorfs Trainer Enis Caglayan

Auch die Betzdorfer haben mit Erkältungen in den eigenen Reihen kämpfen müssen. Temel Uzun schlägt sich mit Knöchel-, Leon Boger mit Rückenproblemen herum. „Da sind wir aber guter Dinge“, gibt Caglayan Entwarnung. Auf jeden Fall zurückkehren werden Louis Neeb und Hikmet Aydin. „Wir haben die Qualität ihnen die Stirn zu bieten“, will sich der SG-06-Trainer über die personelle Situation nicht beklagen und gibt seinem Team einen Auftag mit: „Wir wollen die Punktverluste der Spitze nutzen und uns oben festbeißen.“

SG Neitersen/Altenkirchen – TuS Burgschwalbach (So., 15 Uhr, in Neitersen). Der Vorletzte fährt zum Letzten, wenn die TuS Burgschwalbach am Sonntag „auf der Emma“ gastiert. Wie die Gastgeber hat die Elf von TuS-Trainer Walter Reitz mit dem Unentschieden gegen Niederroßbach jüngst einen „Achtungserfolg“ gelandet. „Ein Punkt bringt uns derzeit in der Tabelle aber nicht so recht weiter“, warnt Reitz und hofft auf einen Befreiungsschlag, der sich auch im Klassement nicht nur optisch auswirkt. Es sollen in den nächsten Wochen wieder Dreier eingesammelt werden, damit die Rot-Schwarzen vom Märchenwald wieder sichere Gefilde in der Bezirksliga erreichen.

„Wir sollten uns der Schwere der Aufgabe bewusst sein“, sagt der Coach, leichte Spiele werde es ohnehin generell nicht geben in dieser Saison. Mit Stratege Janosch Lauter kehrt eine Führungsfigur auf den Platz zurück. „Er wird uns guttun“, ist sich Reitz sicher. Erneut fehlen werden der gesperrte Robin Weilnau, der erkrankte Torjäger Julian Ohlemacher und der verletzte Kevin Siekmann. Routinier Tizian Goliasch ist angeschlagen, doch es herrscht jedoch Optimismus, dass er am Sonntag beim Kellerduell wird auflaufen können.

Wir werden es offensiv angehen und wollen die Punkte natürlich bei uns behalten

Neitersens Trainer Behar Prenku

„Mit ein wenig Glück hätten wir kurz vor dem Ende auch noch das 3:2 machen können“, blickt SG-Trainer Behar Prenku auf das Auswärtsspiel in Höhr-Grenzhausen zurück, schränkt dann aber ein: „Verdient gewesen wäre es aber nicht, so ehrlich muss man sein.“ Man sei aber mit einem Punkt gegen „einen spielstarken und aggressiven Gegner zufrieden“ gewesen.

Nun stehe seiner Elf ein „Sechs-Punkte-Spiel“ bevor, weiß Prenku. „Wir werden es offensiv angehen und wollen die Punkte natürlich bei uns behalten“, so der SG-Trainer. Seine Jungs seien „gut drauf“ und nun hofft der Trainer, „dass das Spielglück auf unserer Seite“ liegt. Fehlen werden Prenku sein Bruder Fatos Prenku (muskuläre Probleme) sowie der ebenfalls verletzte Levin Klein.

HSV Neuwied – SG Wallmenroth-Scheuerfeld (So., 15 Uhr). Nach drei Siegen in Folge reist die SG Wallmenroth am Sonntag zu einem punktgleichen Tabellennachbarn, dem Aufsteiger HSV Neuwied. „Von der Papierform her sehe ich Neuwied als Favorit an. Die haben viele Jungs dabei, die schon höher gespielt haben“, sagt er über die Neuwieder und relativiert den Saisonverlauf, der mit fünf Niederlagen für die Wallmenrother begann: „Da war nicht alles schlecht, und jetzt ist nicht alles super.“ Zuletzt profitierte sein Team vom Spielglück.

„Alles auf dem Platz lassen“ lautet erneut die Devise, damit die Stärken der geschlossenen und kampfstarken Wallmenrother Mannschaft zur Geltung gelangen. Wieder zur Verfügung stehen die aus dem Urlaub heimgekehrten Manuel Plath und Luca Favarello sowie nach überstandener Krankheit Leon Gertz. Luis Kahl ist dagegen am Sonntag aus beruflichen Gründen verhindert. Lukas Demmer fährt in Urlaub. Viel Bewegung im Kader bleibt also bestehen.

Trainertipp der Bezirksliga Ost von Shayne Hunder (SG Rheinhöhen)

SG Rheinhöhen – SF Höhr-Grenzh. 3:1

SG Ahrbach – TuS Asbach 2:2

SG Berod – SG 06 Betzdorf 1:2

SG Neitersen – TuS B'schwalbach 1:1

HSV Neuwied – SG Wallmenroth 2:0

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