Diese Ansicht nährte unter anderem das Zustandekommen des Ausgleichstreffers in der 79. Minute, wenngleich die Meinungen hier auseinandergehen. Als „lächerlich“ bezeichnete Schneider den Foulelfmeter, auf den Schiedsrichter Christian Fritzen entschied, nachdem Wallmenroths Dominik Zimmermann zum Kopfball hochgestiegen und im Anschluss daran zu Boden gegangen war. „Unser Spieler steht einfach nur daneben, er fällt quasi über ihn“, beschreibt Schneider seine Sicht der Dinge. „Wenn das ein Elfmeter ist, dann muss es in jedem Spiel 20 Stück davon geben.“ In Judts Wahrnehmung hingegen sei Zimmermann von seinem Gegenspieler von hinten geschoben worden. „Das pfeift nicht jeder Schiri, aber den kann man geben“, so der Ex-Profi. Tim Fischbach war's egal, er verwandelte trocken zum 1:1, in dessen Folge beide Teams noch Chancen auf den Sieg hatten.
Dass es so weit kam, kreidete Schneider indes weniger dem Schiedsrichter als vielmehr seiner Mannschaft an, die nach dem 0:1 „zu wenig gemacht“ habe. In der 55. Minute schoss Keigo Matsuda die Emmerichenhainer zur gemessen an den Spielanteilen nicht unverdienten Führung. Den quirligen Japaner „an die Kette“ zu nehmen, sei Teil des Wallmenrother Matchplans gewesen, wie Judt hinterher verriet. Abgesehen von dieser und noch einer weiteren Situation habe das auch ganz gut geklappt.
Besagte andere Szene hatte sich wenige Minuten vor der Pause abgespielt. Dabei traf Matsuda mit seinem Abschluss die Unterkante der Latte, von wo aus der Ball auf und nicht hinter der Linie aufsetzte – so sah es jedenfalls Schiri Fritzen und ließ weiterlaufen. Zum Entsetzen der Gäste. „Selbst der gegnerische Torwart nach dem Spiel zugegeben, dass der Ball hinter der Linie war. So, wie der Ball gesprungen ist, kann das auch nur so gewesen sein“, findet Markus Schneider, während Judt diese Szene eher nüchtern betrachtet: „Ohne Linienrichter sind solche Situationen schwer zu beurteilen. Wenn der Schiri das Tor gibt, muss er sich sicher sein. Und das war er eben nicht.“ Andreas Hundhammer