Derbys haben immer einen besonderen Stellenwert. So auch das zwischen dem TuS Asbach und dem TuS Montabaur in der Fußball-Bezirksliga Ost. Sportlich war die Partie dieses Mal eine klare Angelegenheit zugunsten der Gastgeber, die beim hochverdienten 4:2 (2:0) ihren Abwärtstrend der vergangenen Wochen stoppen konnten – und tatsächlich nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel so etwas wie der Montabaur’ Angstgegner geworden sind. Erfreulich dabei: dass es trotz aller Rivalität jederzeit fair zuging, sowohl auf als auch neben dem Platz. So leistete Asbachs Kilian Limbach seinem Gegenspieler Tolga Turan sofort Hilfestellung, als sich ein Granulat in dessen Auge verirrt hatte.
Ein Blick auf die Statistik lügt manchmal doch nicht. Fünf Duelle gab es bisher zwischen Asbach und Montabaur in der Bezirksligageschichte und immer, wenn dem TuS Asbach ein Treffer gelang, stand am Ende auch ein Sieg auf dem Spielberichtsbogen. So auch 1984/85, als es ein 2:1 gab, es war zugleich der letzte Asbacher Heimsieg gegen Montabaur in der Bezirksliga. Nun fand diese Serie endlich ein Ende.
Asbach dominiert die Partie von Beginn an
Bereits zur Pause lagen die Hausherren mit 2:0 in Front. Es war das logische Ergebnis einer fast 45-minütigen Spieldominanz. „Wir haben in Halbzeit eins praktisch überhaupt nicht stattgefunden“, ärgerte sich Montabaurs Coach Markus Kluger über den Auftritt seines Teams. Kluger hatte das Unglück bereits in der Anfangsphase auf sich zukommen sehen. Immer wieder forderte er von der Seitenlinie mehr Bewegung von seinen Mannen ein.
So kontrollierte Asbach die Begegnung von Beginn an. Allerdings dauerte es fast 20 Minuten, bis diese Spielkontrolle auch in Torgefahr umgewandelt werden konnte. Ein Distanzschuss von Killian Limbach (18.), den Niclas Fasel mit den Fingerspitzen noch an die Latte lenkte, war die erste erwähnenswerte Möglichkeit. Eine Viertelstunde später gelang endlich der Führungstreffer. Der quirlige Jan Kowalski hatte von der rechten Seite eine Flachpass nach innen gespielt, Fasel verschätzte sich – und plötzlich lag der Ball im Netz (28.). Weitere 16 Minuten später folgte Treffer Nummer zwei. Erneut eingeleitet von Kowalski, der den Ball punktgenau zu Limbach durchsteckte. Dieser nutzte den Freiraum und vollendete souverän zur 2:0-Pausenführung.
„Wir haben heute überhaupt keine Einstellung zum Spiel gefunden und waren hinten offen wie ein Scheunentor. Mit einem solchen Auftritt kann man hier nichts mitnehmen.“
Nach dem Wechsel kam Montabaur zunächst wie verwandelt aus der Kabine. Die Gäste stemmten sich gegen die drohende Niederlage und schafften es zeitweise, die Hausherren in die eigene Hälfte zu drängen. Als dann noch Luis Kiesel einen platzierten Freistoß aus 18 Metern in den Winkel setzte, schien es, als könnte die Partie kippen (58.). Doch bereits zwei Minuten später konnte die Asbacher Bank wieder kollektiv durchatmen. Manuel Buda hatte einen Konter zum 3:1 abgeschlossen und so erneut für den alten Abstand gesorgt. Endgültig eingetütet wurden die drei Punkte eine Viertelstunde später, als Fabian Eckloff mit seinem sechsten Saisontreffer auf 4:1 erhöhte (76.). Am Asbacher Erfolg änderte auch der zweite Treffer der Gäste durch Rico Brenner (78.) nichts mehr.
In der Schlussphase versäumten es die Gastgeber, das Ergebnis weiter auszubauen. Verständlich, dass der Gästecoach nach Abpfiff angefressen war: „Eine hochverdiente Niederlage. Wir haben heute überhaupt keine Einstellung zum Spiel gefunden und waren hinten offen wie ein Scheunentor. Mit einem solchen Auftritt kann man hier nichts mitnehmen.“ Auf der anderen Seite dagegen gab fast nur strahlende Gesichter. „Ein enorm wichtiger Sieg. Wir wollten uns für den schwachen Auftritt in Halbzeit zwei in Niederroßbach rehabilitieren. Die Jungs haben heute alles in die Waagschale geworfen, wollten unbedingt die drei Punkte einfahren. Besonders freue ich mich darüber, dass Kilian Limbach und Fabian Eckloff getroffen haben und sich für ihren starken Auftritt selbst belohnt konnten. Allerdings ärgern mich die beiden Gegentore, die wir analysieren müssen, um solche Fehler künftig zu vermeiden“, so Asbachs Trainer Simone Floris.
TuS Asbach – TuS Montabaur 4:2 (2:0)
TuS Asbach: Haas – Rottscheidt, Buballa, Ditscheid, Funk – Limbach (61. Merz), Warmsbach, Manuel Buda (77. Huhn), Hermann (82. Christiansen) – Eckloff, Kowalski (61. Germscheid).
TuS Montabaur: Fasel – Hoffmeyer, Fabian Schupp, Endlein, Franz (82. Gross) – Kiesel (64. Klein), Lind, Turan – Lang, Fichtner (64. Rixen), – Brenner.
Schiedsrichter: Janik Ferger (Wengenroth). – Zuschauer: 130.
Tore: 1:0 Niclas Fasel (28./Eigentor), 2:0 Kilian Limbach (44.), 2:1 Luis Kiesel (58.), 3:1 Manuel Buda (60.), 4:1 Fabian Eckloff (76.), 4:2 Rico Brenner (78.).