Bezirksliga Ost: SG hofft auf Hundsangener Patzer - Wirges muss zu Verfolger SG Berod - Alpenrod beim FC HWW
Ahrbach hat nächsten Brocken vor der Brust – Wallmenroth will nachlegen – Wiedersehen zweier Aufsteiger
Nur schwer aufzuhalten: Die Spvgg EGC Wirges (rechts Caleb Murphy) ist ebenso wie Spitzenreiter SG Hundsangen aktuell in einer eigenen Liga unterwegs. Im Verfolgerfeld will auch die SG Ahrbach (links Almin Selman) ihren Platz finden, doch für den Tabellenachten steht gleich nach dem 0:4 in Wirges nun direkt das Heimspiel gegen Hundsangen auf dem Plan. Für Wirges geht es zu Verfolger SG Berod-Wahlrod nach Lautzert. Foto: Marco Rosbach
Marco Rosbach

Westerwald. Nicht nur einige Derbys stehen am siebten Spieltag der Bezirksliga Ost auf dem Plan, sondern auch das Wiedersehen zwischen den Aufsteigern SG Rheinhöhen und TuS Montabaur.

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TuS Burgschwalbach – SF Höhr-Grenzhausen (Fr., 19.30 Uhr). Burgschwalbachs Trainer Walter Reitz freut sich, dass seine Mannschaft schon heute Abend gegen Höhr-Grenzhausen spielt. Das schaffe die Möglichkeit, rasch eine Reaktion auf die 0:2-Niederlage in Wallmenroth zu zeigen. „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen wollten“, stellt Reitz fest. Daher erhofft er sich im Heimspiel eine andere Einstellung. „Wir brauchen nicht über Taktik zu reden“, sagt er und setzt darauf, dass auf eigenem Platz die Wende gelingt.

„Leider haben wir viele Ausfälle, berichtet Almir Ademi, der mit Thomas Arzbach das Höhrer Trainergespann bildet. In Spielen und Training haben sich die Verletzungen gehäuft, und es bestehe wenig Hoffnung auf Genesungen. „Aber dafür haben wir einen großen Kader“, versichert er. Parallelen erkennt Ademi darin, dass beide Vereine eher mäßig in die Saison gestartet sind. Wobei die Gründe für Niederlagen nicht immer ersichtlich seien.

„Die Grundtugenden sind wichtig“, betont der Trainer. Das gelte erst recht, wenn die Leistungen noch nicht so stabil wie gewünscht seien und die Darbietungen von Training und Wettkampf nicht zusammenpassten. Wieder sei ein enges Spiel zu erwarten. „Spielglück muss man sich irgendwo erarbeiten“, stellt Ademi fest. Zugleich setzt er darauf, dass seine Leute „befreit aufspielen“ bei Burgschwalbachern, die er auf Dauer nicht im Tabellenkeller sieht.

SG Müschenbach/Hachenburg – SG 06 Betzdorf (Sa., 15.30 Uhr, in Müschenbach). Für Müschenbachs Trainer Stefan Häßler steht ein Derby im weiteren Sinne an, wenn seine Elf am Samstag den Aufsteiger empfängt, bei dem er einst selbst gespielt hat. „Betzdorf ist eine Nummer“, steht für ihn fest. Mit Hochkarätern hat sein Team zuletzt einige Erfahrungen gesammelt und jüngst 2:4 in Hundsangen verloren. „Obwohl wir eine spielerisch limitierte Mannschaft sind, hatten wir den Gegner am Rand eines Punktverlustes“, erklärt er.

Nun reist also der Tabellendritte an, und „es wird nicht leichter“. Auf ein 5:0 aus einem Testspiel in der Sommerpause gibt Häßler nichts mehr. Heute sieht er Betzdorf konstant als einen Kandidaten für die Top-Fünf der Liga. Seine Spieler waren von einer Grippewelle gebeutelt, zeitweilig konnte nur der halbe Kader trainieren. Stark ins Gewicht fällt, dass Sergio Steven Zules Muriel sich das Schlüsselbein gebrochen hat und bis ans Jahresende ausfällt.

Dafür sind wir aufgestiegen.

Betzdorfs Trainer Enis Caglayan freut sich auf die Herausforderung in Müschenbach.

Auch für Betzdorfs Trainer Enis Caglayan hat das Ergebnis aus der Vorbereitung keine Bedeutung mehr. „Da hatten wir zwei Tage vorher gegen Neitersen 8:1 gewonnen und sind dann in der Euphorie etwas baden gegangen“, scherzt der ehemalige Oberliga-Stürmer. Dennoch sei es „Warnung genug“, um zu wissen, was den Aufsteiger erwartet. „Sie haben eine eingespielte, gestandene Bezirksligamannschaft, die sehr gut verteidigt“, lobt Caglayan.

Welch „anspruchsvolle Aufgabe“ bevorsteht, macht Caglayan auch mit Blick auf die Statistik der letzten Saison deutlich. „Sie waren die drittbeste Heimmannschaft und haben auf eigenem Platz die wenigsten Tore kassiert“, hat Caglayan seine Hausaufgaben gemacht und bereitet wie immer seine Spieler gut vor. Trotz der schwierigen Aufgabe, freuen sie sich bei der SG 06 sehr. „Dafür sind wir aufgestiegen. Ich sage immer: umso größer die Herausforderung, desto lohnender der Erfolg.“

Aufgrund des guten Saisonstarts müsse sich seine Elf auch nicht verstecken. „Wir stehen gut da und wollen da was mitnehmen“, gibt sich der SG 06-Trainer kämpferisch. Der junge Verteidiger Marvin Heinrich wird mit einem Kapselriss ausfallen. Im Tor wird wahrscheinlich wieder der zuletzt angeschlagene Christoph Thies den Vorzug vor Tristan Althoff bekommen. Thies spielte schon gegen Neuwied die letzte zehn Minuten, da auch Althoff sich verletzte. Caglayan hofft zudem auf die Rückkehr von Butrint Jashari, der mit Rückenproblemen pausieren musste.

SG Rheinhöhen Dahlheim/Dachsenhausen/Prath – TuS Montabaur (So. 15 Uhr, in Dahlheim). Den Mitaufsteiger aus Montabaur empfängt die SG Rheinhöhen am Sonntag in Dahlheim. „Ich weiß nicht, ob ich die besser kenne als andere“, sagt Rheinhöhen-Trainer Shayne Hunder. Trotzdem sei die Vorfreude groß, auf einen „alten Bekannten“ zu treffen, dem die Gastgeber in der vorigen Saison zwei Mal knapp unterlagen und der nach Hunders Meinung noch stärker geworden ist. Vor allem das gute Aufbauspiel der Kreisstädter lobt er sehr.

Seine Mannschaft darf wieder auf ihre Heimstärke setzen und auf zahlreiche Zuschauer als Unterstützer. „Zu Hause müssen Punkte her, aber das alleine reicht auch nicht“, erläutert Hunder. Was die Aufstellung betrifft, so darf er wieder mit Kapitän Niklas Becker rechnen, der zuletzt aus beruflichen Gründen ein Mal aussetzen musste. Bei Julian Köhler sei wegen Abiturprüfungen offen, ob er zum Einsatz kommt. Andere befinden sich im Aufbautraining.

Es gibt nichts zu verheimlichen, weder auf der einen noch auf der anderen Seite.

Montabaurs Trainer Markus Kluger

Markus Kluger, der Trainer des TuS Montabaur, hat keine neuen Nachrichten zum Personal zu verkünden, was ein gutes Zeichen ist: Bei stets über 20 Leuten im Training könne eben gar nicht jeder im Kader stehen. „Das ist ein kleiner Trumpf, den wir in der Hand haben.“ Dennoch erwartet er ein „unangenehmes Wochenende“ – sportlich gesehen, denn Verein und Trainer in Dahlheim seien ihm sehr sympathisch. „Wir sollten alle beide drin bleiben“, hofft er daher.

„Es gibt nichts zu verheimlichen, weder auf der einen noch auf der anderen Seite“, sagt Kluger nach dem gemeinsamen Jahr in der Kreisliga A. Diesmal wäre er mit einem Zähler auf den Loreleyhöhen zufrieden. Das wäre dann der zehnte Punkt für seine Mannschaft, was auf einen ordentlichen Auftakt für den Aufsteiger hindeutet. „Wenn es so bleibt, spielen wir eine anständige Saison“, findet Kluger, und hinter Hundsangen und Wirges könne jeder jeden schlagen.

FC HWW Niederroßbach – SG Alpenrod-Lochum/Nistertal/Unnau (Sa., 17 Uhr). Niederroßbachs Trainer Metin Kilic will gegen Alpenrod nicht auf ein leichtes Heimspiel spekulieren, obwohl der Gegner zuletzt viermal verloren hat: „Wir müssen jede Woche 90 Minuten lang Vollgas geben, um zu punkten.“ Dabei sieht er sein Team auf einem guten Weg, wenngleich man oft bis zum Schlusspfiff zittern müsse, „weil wir den Deckel nicht früh genug draufmachen“. Die Abschlüsse seien zu verbessern.

Ansonsten macht am ehesten Sorge, dass der Kader nicht komplett ist und jüngst wenige Ergänzungsspieler auf der Bank saßen. Mit vier Ausfällen rechnet Kilic für den Samstag, dazu kämen drei Fragezeichen hinter Spielern. Vor Alpenrod habe er Respekt: „Sie spielen nicht so, wie es die Tabelle aussagt.“ Und für Überraschungen sei die Liga immer gut. Bloß Wirges und Hundsangen ragten heraus: „Das ist, als ob Bayern München in der Zweiten Liga spielt.“

Jetzt müssen wir uns endlich belohnen in Form von Punkten.

Alpenrods Spielertrainer Björn Hellinghausen.

Gut stehen, weil Niederroßbach „enorme Qualität auf den Platz bringen kann“, das ist ein Wunsch des Alpenroder Trainers Björn Hellinghausen. „Nicht mehr so viele Tore kassieren“, es dem Gegner schwer machen und die eigenen Chancen nutzen, zählt er weiter auf. Dazu fehlte oft das Matchglück. Vor allem hat aber eine personelle Misere dazu geführt, dass die SG in der Tabelle so abgerutscht ist, dass Hellinghausen von der „gefährlichen Zone“ spricht.

Sechs Leistungsträger fehlen ihm, sagt der Trainer, drei frisch Verletzte wechselten in jüngster Vergangenheit ins Lazarett. „Die Mannschaft hat die personelle Situation gut angenommen“, lobt er aber. Da die Zweite am Samstag nicht antreten muss, ergeben sich neue Möglichkeiten, den Kader aufzustocken. Grundsätzlich habe das Team positiv auf die Rückschläge reagiert. „Jetzt müssen wir uns endlich belohnen in Form von Punkten“, sagt Hellinghausen.

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod – SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth (So., 15 Uhr, in Ruppach-Goldhausen). Mit 250 bis 300 Zuschauern rechnet Ahrbachs Trainer Zvonko Juranovic, schließlich reist Hundsangen als Tabellenführer an. Der Gegner werde an der Spitze der Liga bleiben, aber nicht jedes Spiel gewinnen. „Warum nicht gegen uns?“, fragt Juranovic in Bezug auf Hundsangener Punktverluste. „Ein Derby hat seinen eigenen Charakter“, und spielerisch starke Mannschaften lägen seiner Elf besser als andere. Außerdem setzt Juranovic auf Heimstärke – und womöglich den Naturrasen in Ruppach-Goldhausen.

Zuletzt ging beim 0:4 in Wirges nach einer Stunde etwas die Kraft aus, weil einige Spieler vorher mit Erkrankungen zu kämpfen hatten. Bis zu zehn Tage lang habe ein Virus manchen geplagt. Doch es gibt Rückkehrer. Zudem ist Marvin Krebs nicht mehr gesperrt.

Ein Derby hat seinen eigenen Charakter.

Ahrbachs Trainer Zvonko Juranovic

Mit Lukas Faulhaber und Kevin Silberzahn kann Hundsangens Trainer Ralf Hannappel wieder planen, Fabian Meudt und Daniel Hacker fallen hingegen aus. „Es dürfen nicht mehr viele wegbrechen“, sagt der Coach über die Lage im Kader und hat selbst kürzlich für eine Personalie gesorgt, indem er seinen 60. Geburtstag mit etlichen Trainerkollegen gefeiert hat. Da lag ein 4:2 über Müschenbach nicht lange zurück, als ein „Spiel, das durchaus begeistern konnte“.

„So gilt es weiterzumachen“, fordert Hannappel und denkt an viel Ballbesitz und herausgespielte Chancen. Dabei dürfe man dem Gegner nicht viele Umschaltmomente gestatten. Schließlich sei Ahrbach eine gute Mannschaft, sodass ein „umkämpftes Derby“ zu erwarten sei. Den Platz in Ruppach-Goldhausen hält Hannappel für einen der besseren Naturrasen in der Umgebung. Der Spitzenreiter bereitet sich im Training in Weroth auf den Untergrund vor.

SG Berod-Wahlrod – Spvgg EGC Wirges (So., 15 Uhr, in Lautzert). Der anstehende Gegner aus Wirges werde sich Hundsangen in der Tabelle absetzen, vermutet Berods Spielertrainer Justin Keeler. Dennoch hat auch seine Mannschaft guten Grund, mit Selbstbewusstsein in die Begegnung zu gehen nach fünf Spielen ohne Niederlage. „Wir wollen auf der aktuellen Welle bleiben und zumindest einen Punkt zu Hause behalten“, kündigt Keeler an. Taktisch will er sich noch was überlegen für die Partie.

„Wir haben jetzt die vermeintlich schweren Spiele vor der Brust“, weiß Keeler, der Wirges in Müschenbach gesehen hat und „Offensivpower“ und gut ausgebildete Fußballer beim Kontrahenten lobt. Er selbst kann auf einen nahezu vollständigen Kader zurückgreifen, in dem Daniel Galas noch langfristig fehlen wird nach einem Kreuzbandriss. Till Niedergesäß hat noch Trainingsrückstand, doch durch solche Probleme müsse jeder Verein einmal durch.

Wir haben jetzt die vermeintlich schweren Spiele vor der Brust.

Berods Spielertrainer Justin Keeler.

„Wir wollen weitermachen, wo wir aufgehört haben“, kündigt EG-Trainer Sven Baldus an. Das bedeutet, dass seine Mannschaft ans 4:0 über Ahrbach anknüpfen soll. Eine „hoch disziplinierte und hoch konzentrierte Leistung“ sei erforderlich bei einem Gegner, dem er viel Durchschlagskraft im Angriff zutraut. Umschaltsituationen zugunsten der SG Berod gelte es zu verhindern. Es müssten dabei noch einige eigene Fehler abgestellt werden. „Wir haben gute Jungs in unseren Reihen“, sagt Baldus.

Dazu ist der Tabellenzweite weiter ungeschlagen. Von „Selbstzufriedenheit“ will der Trainer allerdings nichts wissen und geht daher lieber darauf ein, dass man „gut gestaffelt stehen“ und die zweiten Bälle gewinnen wolle. Lösungen müssten gefunden werden, wenn Gegner mal früh anlaufen oder besonders tief stehen. Personell hat Baldus keinerlei Schwierigkeiten, alle seine Spieler sind derzeit fit.

Direkt nachlegen: Nach dem Heimsieg gegen die TuS Burgschwalbach (am Boden Tizian Goliasch), will die SG Wallmenroth/Scheuerfeld (rechts Celin Eisenkopf) auch in Neitersen siegen. Foto: Manfred Böhmer/balu
Manfred Böhmer/balu

SG Neitersen/Altenkirchen – SG Wallmenroth/Scheuerfeld (So., 15 Uhr in Neitersen). Letzter gegen Vorletzter. „Wir gucken nicht auf die Tabelle“, erklärt Wallmenroths Trainer Tarek Petri. Lieber will er sich auf das konzentrieren, was zu beeinflussen ist und entsprechend trainieren lassen. Groß ist auf jeden Fall die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg, einem 2:0 über Burgschwalbach: „Die Jungs haben sich endlich belohnt für ihren riesigen Aufwand.“

Ergebnis und Leistung haben gleichermaßen gestimmt, „die Stimmung im Training war gut“. Die SG Neitersen hat Petri in der Vorbereitung spielen gesehen, hält das jedoch inzwischen für wenig aussagekräftig. In den eigenen Kader kehrt Kevin Fischbach zurück. Es fehlen die Urlauber Lukas Demmer, Luca Favaretto und Manuel Plath. Torwart Sefa Asan und Faruk Cifci sind verletzt. Zu diesen definitiven Ausfällen gesellen sich noch angeschlagene Akteure.

Dass Wallmenroth nun endlich die ersten Punkte eingefahren hat, sieht Behar Prenku, der Trainer der SG Neitersen/Altenkirchen, weder positiv noch negativ: „Beide Vereine wissen, dass es eine enge Saison wird. Es ist noch früh, das hätte keinen großen Unterschied gemacht.“ Denn Wallmenroth sei eine Mannschaft, die „immer Einstellung“ zeigt und „über den Kampf“ in die Spiele findet.

Die Prenku-Elf arbeitet derzeit weiter daran, die Gegentorzahl zu verringern. „Das verfolgt uns schon seit der Vorbereitung. Der Wille ist da, die Jungs geben Gas, aber wir haben immer wieder Aktionen drin, wodurch der Gegner zu einfach trifft“, so Prenku, der ergänzt: „Dadurch berauben wir uns die Punkte. Das müssen und wollen wir ändern.“ Leonor Tolaj wird nicht zur Verfügung stehen (Urlaub), hinter den Einsätzen der muskulär angeschlagenen Lirijon Krasniqi und Mario Seitz stehen Fragezeichen.

Trainertipp der Bezirksliga Ost von Justin Keeler (SG Berod)

Burgschwalbach – Höhr-Grenzh. 2:1

SG Müschenbach – SG Betzdorf 2:0

FC Niederroßbach – SG Alpenrod 0:1

SG Ahrbach – SG Hundsangen 0:3

SG Berod-Wahlrod – EGC Wirges 1:0

SG Neitersen – SG Wallmenroth 1:2

SG Rheinhöhen – TuS Montabaur 1:3

HSV Neuwied – TuS Asbach 2:0

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