„Natürlich hatten wir weniger Ballbesitz und Emmerichenhain eine enorme Offensivkraft“, analysierte Lehmler. „Daher war es unser Plan, etwas tiefer zu stehen.“ Vor allem in der ersten halben Stunde sei dieses Vorhaben gut aufgegangen. Zudem gefiel es dem TuS-Coach, dass seine Mannschaft versuchte, Nadelstiche nach vorne zu setzen. Als Jonas Pörtner einen Kopfball in die Maschen setzte (21.), hatten die Niederahrer sogar den Torschrei auf den Lippen – doch es folgte der Abseitspfiff von Schiedsrichter Christopher Groß.
Wie schwer es ist, auf Dauer gegen die spielstarken Gäste zu bestehen, erlebten die Einheimischen dann nach gut einer halben Stunde. Als Niederahr „einen Tick zu mutig“ (Lehmler) agierte und den Ball verlor, nutzte Keigo Matsuda die Gelegenheit, stürmte auf Florian Scheid zu und ließ dem TuS-Keeper keine Chance – 0:1 (33.). Einmal in Fahrt, legten die Gäste vom Hohen Westerwald gleich den zweiten Treffer nach. Diesmal bereitete Matsuda über die rechte Seite vor und bediente Alexander Haller, dessen Schuss ins lange Ecke ging (35.). „Niederahr hat tief gestanden, aber wir haben den Ball gut laufen lassen“, fand SG-Torwarttrainer Florian Schmidt nicht nur an den Treffern Gefallen, sondern war als Vertreter des erkrankten Markus Schneider an der Linie auch mit dem spielerischen Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. „Ich denke auch, dass es ein insgesamt verdienter Sieg war.“
Der Auswärtsdreier nahm immer deutlichere Konturen an, nachdem David Quandel nach einem von Leon Schwickert verursachten Freistoß auf 0:3 erhöht hatte (54.). Doch die Partie war noch nicht gelaufen. Erst konnte Rico Brenner Gästekeeper Timon Topitsch zwar umkurven, brachte den Ball dann aber nicht mehr entscheidend aufs Tor (77.). Dann sorgte der eingewechselte Marius Baier aber für Spannung, als er einen Fehler Topitschs bestrafte und auf 1:3 verkürzte (81.). „Danach wurde es noch mal heiß“, fand TuS-Coach Lehmler, der die Welt nicht mehr verstand, als Brenner seine nächste Chance nutzte (85.), ein erneuter Abseitspfiff die Niederahrer jedoch aus ihren Träumen riss. „Ich weiß nicht, was da gewesen sein soll“, sagte Markus Lehmler, während für Emmerichenhains Florian Schmidt die Sache klar war. „Der Spieler war im Abseits, weil unsere Innenverteidigung das super gemacht hat“, lobte der Torwarttrainer seine Hintermannschaft.Marco Rosbach