Emotionen bei Hundsangens 3:1
Abschied von Hannappel und Hannappel
Spalier für den Mann mit der Nummer acht: Hundsangens Dauerbrenner Daniel Hannappel verließ letztmals als Spieler den Platz, auf dem er 22 Jahre lang das Trikot des immergleichen Vereins getragen hatte.
René Weiss

Sie waren mal wieder als Favorit in die Saison gestartet, doch aus dem kleinen Kreis der Titelkandidaten hat sich die SG Hundsangen früh verabschiedet. Gegen den TuS Montabaur zeigte die Mannschaft, dass sie zu den bestens Teams dieser Klasse gehört.

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„Lass dir Zeit“, rief Ralf Hannappel in der 71. Minute des Bezirksliga-Derbys zwischen der SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth und dem TuS Montabaur in Richtung von Daniel Hannappel, als er ihn vom Feld in Richtung Ersatzbank beorderte. Zeit lassen, damit er diesen Moment genießen, Zeit lassen, damit sich seine Mitspieler zum Spalier formieren können. Unter Applaus verließ der Hundsangener Dauerbrenner letztmals als Spieler den Platz, auf dem er 22 Jahre lang das Trikot des immer gleichen Vereins getragen hatte.

„So etwas geht einem schon nahe, wenn man so lange eine Sache mit Leuten macht, die man gerne hat. Hundsangen war immer eine Herzensangelegenheit. Es hat mir immer Spaß gemacht.“
Ralf Hannappel, Trainer der SG Hundsangen

„Solche Momente sind natürlich besonders emotional“, sagte Trainer Hannappel zum Abschied des 39-jährigen Routiniers – und auch, was ihn selbst angeht, befand sich am Freitagabend eine Portion Abschiedsschmerz im Spiel. Nach insgesamt zwölf Jahren coachte er letztmals ein Heimspiel der Unterwesterwälder. „So etwas geht einem schon nahe, wenn man so lange eine Sache mit Leuten macht, die man gerne hat. Hundsangen war immer eine Herzensangelegenheit. Es hat mir immer Spaß gemacht.“

Den hatten die Rot-Weißen auch bei ihrem 3:1 (1:0)-Heimsieg. „Ich denke, wir haben noch einmal gezeigt, dass wir ein Top-Team in dieser Liga sind“, fand der aus seinem Amt scheidende Übungsleiter nach dem verdienten Sieg gegen die Kreisstädter. Die hatten eine Woche zuvor beim 0:7 gegen Tabellenführer Spvgg EGC Wirges Prügel bezogen und zeigten jetzt eine Reaktion. „Das war ein engagierter Auftritt mit einer guten Einstellung. Wir haben uns nie aufgegeben“, sagte Montabaurs Co-Trainer Florian Panny.

Weimer hält Kiesels Elfer fest

Panny gab zu, dass er ein ungutes Gefühl hatte, als Colin Aßmann die Einheimischen in der 23. Minute mit 1:0 in Führung brachte. Aber diesmal brach der TuS nicht auseinander. Hundsangen hatte zwar mehr Spielanteile, aber gerade über die rechte Angriffsseite mit Jannik Lang und Bastian Schupp gab es mehrere Vorstöße. So scheiterte Lang mit einem Flachschuss an Patrick Weimer im SG-Tor (18.). Mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit schloss Pascal Lind mit einem Schuss von der Strafraumkante etwas zu hoch ab.

Der erste Treffer des Abends: Hundsangens Colin Aßmann (Nummer 26) erzielt das 1:0.
René Weiss

Nach Wiederbeginn waren die Rothemden bemüht, schnell für die Vorentscheidung zu sorgen. Joel Klein rettete mit einer großartigen Grätsche gegen den von der linken Seite aus in Richtung Tor stürmenden Kevin Hanke (48.), dann schnürte Aßmann nach Fabian Steinebachs Steilpass seinen Doppelpack (52.). Mit Jannik Faßbenders 3:0 (65.) gab es für Montabaur kaum noch Hoffnung. „Außer, wir hätten den Elfmeter versenkt“, haderte Panny mit einem schwach ausgeführten Strafstoß von Luis Kiesel. Weimer hielt den viel zu ungenauen Schuss sogar fest (69.).

Gute Torhüter verhindern ein höhes Ergebnis

Zwei gute Torhüter, Weimer genauso wie Niclas Fasel beim TuS, verhinderten einen höheren Endstand als 3:1. Fasel parierte gegen die komplett freien Robin Stahlhofen (73.) und Elias Marschall (89.). Auch die Latte war nicht aufseiten der Gäste. Luka Fichtner köpfte die Kugel nach einem Eckstoß an den Querbalken (86.), fand mit dem Tor zum 1:3 aus Montabaurer Sicht aber doch noch sein versöhnliches Ende (90.).

SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth – TuS Montabaur 3:1 (1:0)

SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth: Weimer – Hölzenbein, Schwickert, D. Hannappel (71. Dietz), Hanke (78. Paul) – Faßbender, Omotezako – Steinebach (75. Silberzahn), Leber, Tautz (75. Marschall) – Aßmann (65. Stahlhofen).

TuS Montabaur: Fasel – F. Schupp, Görg, Endlein (64. Fichtner), Pfau – Lang (79. Griesche), Klein, Kiesel, Lind – B. Schupp (79. Denker), Brenner (56. Reschke).

Schiedsrichter: Janik Ferger (Guckheim).

Zuschauer: 220.

Tore: 1:0, 2:0 Colin Aßmann (23., 52.), 3:0 Jannik Faßbender (65.), 3:1 Luka Fichtner (90.).

Besonderheit: Hundsangens Patrick Weimer hält Handelfmeter von Luis Kiesel (69.).

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