Gückingen. Diverse Spielausfälle und Verlegungen haben wochenlang dafür gesorgt, dass die Tabelle der Bezirksliga Ost ein verzerrtes Bild lieferte. Seit Mittwochabend haben alle Mannschaften 16 Spiele absolviert. Und eine Erkenntnis ist: Nach der 1:3 (0:3)-Heimniederlage gegen die SG Müschenbach/Hachenburg hilft dem TuS Gückingen wohl nur ein kleines Fußballwunder. Mit vier Pünktchen steht das Team von Trainer Mike Döblitz abgeschlagen am Tabellenende, während die Müschenbacher ihren Aufwärtstrend fortsetzten und nun mit 20 Zählern bereits Zehnter sind. „Wir haben unser Zwischenziel erreicht“, sagte Gäste-Coach Volker Heun, meinte aber mit Blick auf Halbzeit zwei: „Wir haben gesehen, dass es nicht reicht, wenn man ein paar Prozent nachlässt.“
Gückingen begann durchaus vielversprechend. Offensiver ausgerichtet als zuletzt beim 1:6 gegen Windhagen, wirkte das Schlusslicht selbstbewusst, kam gut in die Zweikämpfe und hatte eine Viertelstunde lang zumindest optisch klare Vorteile. Das Manko: Zum Abschluss kam der TuS nicht.
Wie's besser geht, machten die Müschenbacher vor. Gleich den ersten Angriff der Gäste schloss Torjäger Björn Hellinghausen mit einem Flachschuss ins linke Eck ab (17.). Und für Gückingen kam's noch schlimmer. Zweiter Angriff, zweites Tor: Eine Kombination über die linke Seite verwertete Fabian Hüsch der frostigen Temperatur entsprechend eiskalt zum 0:2 (20.).
Emirhan Kanitemiz gab nach knapp einer halben Stunde den ersten Schuss Richtung Tor der Westerwälder ab, der Ball ging aber drüber. Wesentlich gefährlicher waren im Gegenzug erneut die Gäste, doch Jan Nauroth scheiterte am stark reagierenden TuS-Keeper Tobias Jakob. Dessen Gegenüber, Müschenbachs Markus Zenz, stand dem in nichts nach, als er allein gegen Gückingens Darius Kloft klärte (40.). Bitter für die Döblitz-Elf: Noch vor der Pause nutzte Stuart Dykewicz eine Lücke in der Hintermannschaft und erhöhte auf 0:3 (43.). Hoffnung machte den Gastgebern nach der Pause ein Tor der kuriosen Sorte: Während Müschenbachs Nauroth zwei gute Chancen ungenutzt ließ (50., 55.), verkürzte Gückingens Cafer Ceri aus dem Nichts. Einen Freistoß von der Mittellinie trat er nicht nur vor das, sondern auch über den verdutzten Keeper Zenz hinweg in das Tor der Gäste (62.). Und der TuS wollte mehr, bewies Moral, kämpfte sich tapfer zurück in die Partie – blieb aber im Abschluss glücklos. Nico Schangs Kopfball ging knapp vorbei (69.), Kevin Herbers Schuss wurde geblockt (75.). „Nach der komplett verpennten ersten Halbzeit haben wir zu wenig Mut gezeigt“, kritisierte Döblitz. Rolf Schulze/Marco Rosbach
Gückingen: Jakob – K. Kloft, Esser, Ellermann, Ceri (83. A. Krasniqi) – Kanitemiz, Herber – Keller, Konstantinidis – Schang, D. Kloft.
Müschenbach: Zenz – Breuer, Bleich, Zeiler (60. C. Hüsch), Klein – Mies, D. Dykewicz (89. Wenzelmann) – F. Hüsch, S. Dykewicz – Nauroth, Hellinghausen (80. Sönmez).
Schiedsrichter: Philipp Benner (Koblenz).
Zuschauer: 50.
Tore: 0:1 Björn Hellinghausen (17.), 0:2 Fabian Hüsch (20.), 0:3 Stuart Dykewicz (43.), 1:3 Cafer Ceri (62.).