Emmelshausen
Zwei Elfmeter verhelfen dem TSV zum Sieg

In den ersten 26 Minuten sahen die Sargenrother (weiße Trikots, von links Kevin Kaiser und Markus Dämgen) oft nur die Hacken von Emmelshausens Rechtsaußen Dennis Gaida. Dann knickte Gaida um und musste ausgetauscht werden. Der TSV gewann am Ende mit 4:0. Foto: Wolfgang Schmidt

Wolfgang Schmidt

Emmelshausen. Der TSV Emmelshausen hat erwartungsgemäß den Abstiegskandidaten SG Sargenroth/Unzenberg/Mengerschied mit 4:0 (0:0) bezwungen und die Tabellenführung in der Fußball-Bezirksliga Mitte gefestigt. Zwei Elfmeter im zweiten Durchgang verhalfen dem TSV zum Sieg. In der Anfangsphase hatte Emmelshausen Glück, dass die gegentorlose Serie vor eigenem Publikum nicht von Sargenroths Torjäger Daniel Georg jäh beendet wurde.

Emmelshausen. Der TSV Emmelshausen hat erwartungsgemäß den Abstiegskandidaten SG Sargenroth/Unzenberg/Mengerschied mit 4:0 (0:0) bezwungen und die Tabellenführung in der Fußball-Bezirksliga Mitte gefestigt. Zwei Elfmeter im zweiten Durchgang verhalfen dem TSV zum Sieg. In der Anfangsphase hatte Emmelshausen Glück, dass die gegentorlose Serie vor eigenem Publikum nicht von Sargenroths Torjäger Daniel Georg jäh beendet wurde.

Die Uhr läuft weiter: 810 Minuten hat Lukas Will seinen Kasten in dieser Saison nach dem neunten Zu-Null-Sieg im neunten Heimspiel sauber gehalten. Nach 726 Minuten hing diese tolle Serie aber am seidenen Faden: Millimeter verhinderten das erste Gäste-Tor in dieser Saison in Emmelshausen. Der Pechvogel war Daniel Georg: Sargenroth spielte in der sechsten Minuten seinen „Lieblings-Spielzug“ mustergültig. Lars Herrmann bediente mit einem öffnenden Ball in den Raum den schnellen Georg, der seinem Gegenspieler Marvin Etzkorn weglief, das lange Eck anvisierte, Keeper Will damit überwand, aber am Innenpfosten scheiterte – der Ball trudelte die Linie entlang, aber nicht ins Tor. „Das war einfach nur Pech“, ärgerte sich Georg. TSV-Kapitän Nils Bast atmete tief durch: „Da hatten wir Glück, Daniel ist eben immer brandgefährlich, ihn kann man nicht ausschalten.“

Auch nicht nach 15 Minuten, der zweiten großen Chance für Sargenroth, um die Festung in Emmelshausen erstmalig bröckeln zu lassen: Schön von Sebastian Macht freigespielt, setzte Georg aus sieben Metern zu einem Drehschuss mit seinem schwachen linken Fuß an, den Will aber gekonnt festhielt, auch weil Georgs Versuch nicht platziert war. „Wir hatten die Riesenchancen im ersten Durchgang, nicht der TSV“, ärgerte sich Sargenroths Trainer Andreas Auler.

Tatsächlich kam der TSV nur über rechts und den pfeilschnellen Dennis Gaida in die Gänge. Oft überlief Gaida in der Anfangsphase den hilflosen Raphael Pink und kam bis zur Grundlinie. „Aber wir waren da in der Mitte immer schlecht positioniert“, erklärte TSV-Trainer Marco Pfeffer, warum Emmelshausen aus dem Freiraum kein Kapital schlagen konnte. Als Gaida nach 26 Minuten ausgewechselt werden musste, weil er umgeknickt war, hatte der TSV außer großem Ballbesitz nichts mehr anzubieten gegen defensiv sicher stehende Sargenrother.

Doch das sollte sich nach der Pause ändern: Nach 54 Minuten schepperte binnen weniger Sekunden erst das Lattenkreuz nach einem Volleyschuss von Yannick Bach und dann der rechte Pfosten nach dem Nachschuss von Marcel Christ. Emmelshausen war am Drücker – und wurde drei Minuten später zur Führung von Sargenroths Kevin Kaiser eingeladen. Am Strafraumeck Richtung Torauslinie grätschte er den Ball, aber auch die Beine von Bast weg. Schiedsrichter Lukas Heep pfiff sofort Elfmeter. Die Sargenrother Fans echauffierten sich, sogar die Emmelshausener Zuschauer sprachen von einer harten Entscheidung. Die Beteiligten sahen das anders. „Klarer Elfmeter“, meinte Bast: „Er muss mich nur stellen, trifft mich dann aber am Knie.“ Sargenroths Trainer Auler war mächtig sauer auf Kaiser: „Das war Blödsinn von Kevin. Warum grätscht er da an der Torauslinie, wo gar nichts passieren kann?“

Marcel Christ verlud vom Punkt den guten SGS-Keeper Christopher Spreyer zum 1:0 (57.). 20 Minuten später und keiner weiteren Emmelshausener Großchance lautete das Duell wieder Christ gegen Spreyer. Auch diesmal setzte sich der TSV-Linksfuß mit einem Schuss in die rechte Ecke durch (77.). Dem 2:0 war ein klares Foul von Florian Wickert an Bach vorausgegangen. Zwei Elfmeter brachten Sargenroth wie vor zwei Wochen beim 2:4 in Oberwinter auf die Verliererstraßen. „Wir sind selber schuld“, ärgerte sich Auler: „Wenn der erste Elfmeter nicht passiert, ich weiß nicht, ob der TSV gegen uns ein Tor gemacht hätte.“

Pfeffer sah das anders: „Auch ohne den ersten Elfmeter geht es nicht 0:0 aus. Sargenroth hat sich gut verkauft hier, keine Frage. Aber sie mussten viel rennen, in der zweiten Hälfte hatten wir sie uns dann zurechtgelegt. Der Sieg war mehr als in Ordnung.“ Vielleicht ein bisschen zu hoch, aber das war am Ende eben der Sargenrother Müdigkeit geschuldet. Torjäger Bach wurde zweimal mustergültig – erst von Tobias Lenz, dann von Julian Feit – in Szene gesetzt und verdoppelte mit seinen Saisontoren 19 und 20 auf den Endstand von 4:0 (86., 90.).

Bereits am morgigen Dienstag kann der TSV um 20 Uhr den Vorsprung auf Verfolger TuS Kirchberg auf sieben Zähler und die gegentorlose Serie auf stolze 900 Minuten ausbauen, wenn es daheim gegen den FC Gönnersdorf geht. Für Sargenroth stehen indes nun die Wochen der Wahrheit an: In fünf der kommenden sieben Begegnungen geht es gegen direkte Abstiegskonkurrenten. Den Anfang macht das Heimspiel in Mengerschied gegen Schlusslicht Bengen am Sonntag. „Wir müssen jetzt den Arsch hochkriegen, ansonsten spielen wir nächste Saison eine Klasse tiefer“, sagte Auler.

Von unserem Redakteur Michael Bongard

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