Hürden für Rhein-Hunsrücker
Vier Brocken für Quartett: Argenthal und Boppard daheim
Argenthals Marvin Schulzki (links) und Emmelshausens Jonas Wunderlich haben es am Sonntag mit starken Gegnern zu tun. Schulzkis Argenthal erwarten den Dritten Anadolu Spor Koblenz, für Wunderlichs Elf geht es nach Metternich.
Hermann-Josef Stoffel

Bis zur Winterpause sind es in der Bezirksliga Mitte noch vier Spieltage. Bis dahin will sich das Rhein-Hunsrücker-Quartett noch ordentlich „Winterspeck“ in Form von Punkten anfressen.

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Anadolu Spor Koblenz. SV Eintracht Mendig. FC Metternich. SV Untermosel Kobern. Die Gegner des Rhein-Hunsrück-Quartetts in der Fußball-Bezirksliga Mitte stehen allesamt in der in der oberen Tabellenhälfte, zwei sogar unter den ersten Drei. Dagegen stehen alle vier SIM-Klubs in der unteren Hälfte des Tableaus.

SG Argenthal/Liebshausen/Mörschbach - Anadolu Spor Koblenz (So., 14.45 Uhr, in Argenthal). Die Gäste aus Koblenz sind traditionell nicht so gut in die Saison gekommen, haben aber das Feld schnell von hinten aufgerollt und sind nun schon punktgleich mit dem Tabellenzweiten Rübenach. Das ist auch ein Verdienst von Torjäger Hüseyin Karalalek, der mit 13 Treffern die Torschützenliste anführt.

„Karalalek ragt heraus, er hat letzte Saison schon genug Tore gegen uns gemacht“, sagt Argenthals Spielertrainer Simon Peifer. Beim 4:4 in Liebshausen und beim 1:1 in Lützel netzte Karalalek insgesamt viermal gegen die SG. „Er ist stark am Ball, stellt gut den Körper rein und ist brutal im Abschluss“, weiß Peifer, der hofft, dass seine Innenverteidigung um Silas Bast und Leon Schulzki „eng an Karalalek dran sein wird“.

Spiele gegen Anadolu seien „immer ein heißer Ritt“, meint Peifer. Auch wenn sein Team nur Zehnter ist und nach unten schauen muss, sehe „ich uns nicht chancenlos gegen Anadolu“. Nico Merg (Urlaub) und die noch länger verletzten Robin Gründer, Daniel Koval sowie Julian Vogt fallen aus. Im Winter wird sich im Argenthaler Kader laut Peifer „nix tun“.

SSV Boppard - SV Eintracht Mendig (So., 15 Uhr). Was macht man gegen einen sehr stabilen Tabellenführer, der in 13 Spielen dreimal unentschieden gespielt und alle anderen Partien gewonnen hat? „Ja, was macht man gegen die“, wiederholt Boppards Coach Michael Hild die Frage: „Das haben sich die anderen Mannschaften auch schon gefragt, am liebsten schlagen natürlich.“ Ob das aber ausgerechnet dem SSV gelingt, der zuletzt fünfmal hintereinander verloren hat und peu à peu seinen Vorsprung vom Super-Start verspielt. 18 Zähler sind es seit dem letzten Sieg, dem 3:1 gegen Maifeld-Elztal, noch ist Boppard Neunter, fünf Punkte Vorsprung sind es auf Rheinböllen, das den ersten von vier Abstiegsplätzen belegt.

„Wir versuchen natürlich, irgendwie etwas in Boppard zu behalten“, sagt Hild vor der Partie auf dem Kunstrasen des Bomag-Stadions. Aber er weiß: „Es wird schwer.“ Denn personell sieht es nicht so rosig aus. Demetrius Pfoo und Nijas Ilyasov sind gesperrt, Pfoo hatte in Mülheim-Kärlich Gelb-Rot gesehen, Ilyasov sitzt die letzte Partie seiner Rotsperre ab. Zudem fehlen Andrii Polaznik und Cadgas Karabalci aus beruflichen Gründen. Und Yannik Schröder wackelt wegen seiner Oberschenkelverletzung.

FC Metternich - TSV Emmelshausen (So., 15 Uhr). Christoph Karakassidis ist keiner, der die Flinte schon vor einer Partie ins Korn wirft. Eher im Gegenteil. Und so sagt er auch vor dem schweren Gang des Drittletzten Emmelshausen zum Fünften auf den Kunstrasen am Trifter Weg: „Es wird nicht einfach, aber auch nicht unlösbar.“ Der TSV-Coach sagt auch, weshalb er sich etwas ausrechnet: „Wenn wir die beste Elf aufbieten können, wird es ein interessantes Duell.“ Karakassidis wird auf Luca Boos zurückgreifen können, der zuletzt daheim beim 1:1 gegen den Sechsten Oberzissen aus beruflichen Gründen fehlte. Mit Boos als Innenverteidiger könnte Frank Adu wieder ins Mittelfeld rücken, neben Simon Scheid, der zwar mit leichten Achillessehnenproblemen gegen Oberzissen raus musste, aber für Metternich den Daumen gehoben hat. Karakassidis lobt Scheid in höchsten Tönen: „Er ist für mich der beste zentrale Mittelfeldspieler der Liga, er hat sich enorm gesteigert.“

Das muss sich auch sein Team, zumindest, was die Punkteausbeute angeht, denn die Spiele gegen Mayen (2:3), in Oberwinter (1:3) und eben Oberzissen waren nicht schlecht, aber es gab nur einen Zähler, insgesamt hat der TSV nur elf Punkte geholt. Metternich um den aus Boppard stammenden Coach Leo de Sousa hat 20 Punkte, ganz zufrieden können sie beim Rheinlandliga-Absteiger aber nicht sein. „Es ist untypisch, dass sie dort stehen“, sagt Karakassidis, der den FCM wie viele noch weiter oben erwartet hätte.

SV Untermosel Kobern - TuS Rheinböllen (So., 15 Uhr). Nach dem 2:2 bei Ahrweiler II steht für Rheinböllen das nächste Aufsteigerduell an. Untermosel ist nach drei Spielen ohne Tor und nur einem Punkt bis auf Platz sieben runtergerutscht. Der Viertletzte Rheinböllen (13.) könnte mit einem Sieg bis auf vier Zähler an die Koberner heranrücken. „Auch wenn Untermosel drei Spiele nicht getroffen hat, haben sie eine brutale Offensive, das höre ich von jedem Kollegen, mit dem ich rede“, sagt Rheinböllens Coach Rafael Sousa.

Auch wenn seine Elf auf einem Abstiegsplatz steht, sieht er „deutliche Fortschritte“ gegenüber der Abstiegssaison vor zwei Jahren: „Damals wären wir bei einem 0:2-Rückstand wie jetzt in Ahrweiler mit 0:5 am Ende untergegangen. Jetzt beweisen wir Moral und holen noch einen Punkt. Wir sind ein Stück weit reifer geworden.“ Bis zum Winter wollen Sousa und sein TuS auch die Abstiegszone verlassen haben, damit das Projekt Klassenverbleib spätestens am 25. Mai am letzten Spieltag realisiert wird.

Ob im Winter im schon breiten Rheinböllener Kader nachgebessert wird, dazu sagt Sousa: „Es gibt Gespräche mit potenziellen neuen Spielern, auch wenn wir schon einen großen Kader haben.“ Gleich vier Optionen haben sich aufgetan. „Es kann sein, dass drei Mann kommen – oder auch keiner“, sagt Sousa.

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