Nimmt man Hin- und Rückspiel zusammen, steht es zwischen dem SV Untermosel Kobern und dem SSV Boppard 4:4. Das bedeutet allerdings für die Gäste vom Rhein, dass sie am Freitagabend mit 1:3 (1:1) verloren haben und weiter den Blick nach unten richten müssen in der Fußball-Bezirksliga Mitte. Ganz anders sieht es für den Aufsteiger von der Untermosel aus, der nun bei starken 32 Punkten angekommen ist. Beim SSV, der im Hinspiel noch 3:1 triumphierte, sind es weiterhin 21, die akute Abstiegsgefahr bedeuten.
Ein Mann stand übrigens in beiden Spielen im Blickpunkt, wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen: Boppards Spielmacher Gabriel Petrovici, der im Hinspiel unglücklich auf den Ellbogen fiel und monatelang aussetzen musste. Am Freitag hatte Petrovici zumindest einen persönlichen Grund zum Feiern, denn er wurde 40 Jahre alt. Oder jung, wie Untermosels Coach Stefan Ostkamp fand: „Es ist unfassbar, was er noch mit dem Ball anstellt.“ Ostkamp stand ohne seinen Kompagnon Tobias Wirtz an der Seitenlinie, Wirtz hatte zum – ebenfalls – 40. Geburtstag im Februar eine Überraschungsreise nach Köln geschenkt bekommen. Und da das Boppard-Spiel auf Freitag vorverlegt wurde, fehlte der ehemalige Mayener, Emmelshausener und Karbacher Wirtz.
Pfoo bringt SSV früh in Führung, Dötsch gleicht aus
Den besseren Start in den (Feier-)Abend hatten die Bopparder, die nach zwei Minuten vorne lagen. Petrovici hatte Louis Männchen auf rechts eingesetzt, der spielte flach nach innen und dort war der eingelaufene Demetrius Pfoo zur Stelle, der Routinier drückte zum 1:0 ein, es war sein erster Saisontreffer. Untermosel ließ sich aber nicht beirren, wie Boppards Trainer Michael Hild fand: „Die ersten 20, 25 Minuten waren sie schon klar besser, sie wollten zeigen, dass sie ihr Heimspiel gewinnen wollten.“
So sah es auch Ostkamp, der schon nach neun Minuten den Ausgleich von Carsten Dötsch bejubeln durfte, er fiel nach ähnlichem Strickmuster wie die Bopparder Führung. „Wir sind erst völlig kalt erwischt worden, hatten aber danach viel Ballbesitz, auch wenn es im letzten Drittel bisschen gefehlt hat“, sagte Ostkamp zum Pausenstand von 1:1.
Elfmeter bringt Gastgeber auf Siegerstraße
Diese Zielstrebigkeit war in der 47. Minute da, als Boppard die Abwehr etwas entblößte nach einem Fehler an der Mittellinie und letztlich Philipp Brunner locker zum 2:1 einschieben konnte. Acht Minuten später war die Partie fast entschieden: Nijas Ilyasov soll Carsten Dötsch gefoult haben, Hild sah es nicht so, Ostkamp fand den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Patrick Böttcher berechtigt. Jannis Schneider war das egal, er traf zum 3:1 und brachte seine Elf auf die Siegerstraße, Tore fielen keine mehr im Anschluss.
Für Ostkamp war es „ein hochverdienter Sieg“, für Hild war der SSV-Auftritt „gar nicht schlecht, wir hätten nicht verlieren müssen“. Dass es so kam, lag auch an der personellen Besetzung, denn während Ostkamp und Wirtz auf seinen sehr breiten und guten Kader zurückgreifen können, sieht das beim SSV immer dünn aus, wenn wichtige Akteure wie nun Yannik Schröder ausfallen.
SV Untermosel Kobern – SSV Boppard 3:1 (1:1)
Untermosel: P. Dötsch – Herold, S. Dötsch (85. Dupont), J. Dötsch, Brücken, Schneider, C. Dötsch (80. Neisius), Brunner (80. Kaluza), Jonach, S. Ramaj (46. Scheer), Schweikert (46 Rastelica).
Boppard: Ariton – Podlaznik, Tomme, Pfoo, Petrovici, Karbalci, Männchen, Simon (76. Flettner), Link, Ilyasov (61. Neuser), Boskovic (61. Victor).
Schiedsrichter: Patrick Böttcher (Reitzenhain).
Zuschauer: 170.
Tore: 0:1 Pfoo (2.), 1:1 C. Dötsch (9.), 2:1 Brunner (47.), 3:1 Schneider (55., Foulelfmeter).