3:3 gegen SGL Heimersheim
„Übernervöse“ Blankenrather können mit Punkt gut leben
3:3 endete das Duell zwischen dem SV Blankenrath (rote Trikots, mit Maurice Mazanek) und der SGL Heimersheim (mit Luan Gerguri). Die beiden Trainer, Blankenraths Mario Weirich (links) und Heimersheims Bekim Gerguri (rechts), sprachen von einem gerechten Ergebnis. Für Heimersheim ist der Bezirksliga-Zug damit abgefahren, Blankenrath benötigt am Mittwoch in Urbar im letzten Spiel der Dreierrunde einen Sieg für den Aufstieg.
Dennis Irmiter

Nach dem 7:1 des FC Urbar bei der SGL Heimersheim zum Auftakt der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga Mitte haben sich im zweiten Spiel der SV Blankenrath und Heimersheim mit 3:3 getrennt. Die Rechnung vor dem finalen Spiel am Mittwoch ist nun einfach.

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Der SV Blankenrath klopft noch an das Tor zur Fußball-Bezirksliga Mitte: In seinem ersten Spiel der Aufstiegsrunde kam der SVB vor 300 Zuschauern gegen die damit ausgeschiedene SGL Heimersheim zu einem 3:3 (1:2). Damit ist die Sache einfach: Blankenrath benötigt am Mittwoch (20 Uhr) zum Abschluss der Dreierrunde einen Sieg beim FC Urbar (7:1-Gewinner im ersten Spiel in Heimersheim), um erstmals in die Bezirksliga aufzusteigen. Dem FC Urbar reicht ein Punkt zum Gewinn der Dreierrunde und somit zum Aufstieg.

Der SV Blankenrath hat seit dem 19. Oktober und dem 1:2 beim A-Staffel-6-Meister Viertäler Oberwesel seit 18 Partien nicht mehr verloren (die Niederlage Ende März im Kreispokal Mosel gegen den SV Wittlich ausgenommen). Von dem großen Selbstbewusstsein ob der tollen Serie war gegen Heimersheim über weite Strecken der Partie allerdings wenig zu sehen. „Wir waren übernervös, keine Ahnung warum, vielleicht war es die Situation mit einem erstmaligen Aufstiegsspiel für den Verein, vielleicht die vielen Zuschauer, ich weiß es nicht. Aber wir hatten viele Fehlpässe und viele Ungenauigkeiten“, sagte Blankenraths Trainer Mario Weirich: „Mit dem 3:3 können wir deshalb gut leben, ein gerechtes Ergebnis.“

Blankenrather haben lange mit sich selbst zu kämpfen

In die gleiche Kerbe schlug Bekim Gerguri, der Coach der Heimersheimer, die nach dem 1:7 gegen Urbar etwas desillusioniert in den Hunsrück gereist waren. Die Niederlage gegen Urbar war einem Mallorca-Trip von acht Spielern geschuldet. „Ich kann keinem deswegen einen Vorwurf machen, der Trip war lange geplant, die Termine für die Relegation waren anfänglich etwas früher angesetzt“, sagte Gerguri: „Es ist natürlich schade, dass es die zwei Spiele beeinflusst hat nach einer tollen Saison als A-Klasse-Vizemeister. Mit einem vollen Kader und ohne die Mallorca-Strapazen hätten wir vielleicht erstmals in die Bezirksliga aufsteigen können.“

Trotz der Aussichtslosigkeit waren die Heimersheimer über lange Zeit die bessere Mannschaft in Blankenrath, weil der SVB wie von Weirich beschrieben mit sich selbst zu kämpfen hatte. Heimersheim machte in der ersten Hälfte das Spiel und führte verdient mit 2:1. Kapitän Tim Hecker brachte die Gäste mit einem 20-Meter-Schuss ins lange Eck in Front (34.), Blankenrath antwortete prompt mit seinem einzig guten Angriff in Halbzeit eins. Felix Fuchs setzte Felix Schönborn in Szene, der mit einer tollen Ballmitnahme und einem überlegten Abschluss den Ausgleich markierte (36.). Das 1:1 hielt nicht lange, weil Peter van Weenens abgefälschter Schuss unhaltbar für SVB-Keeper Erich Marchel zur Heimersheimer Führung im Netz landete (39.).

Der Jubel bei Blankenraths Trainer Mario Weirich über das zwischenzeitliche 3:2 seines spielenden Co-Trainers Jan Simon währte nicht lange, Gast Heimersheim kam noch zum 3:3-Ausgleich.
Dennis Irmiter

Direkt nach der Pause hätte Ex-Oberliga-Stürmer Jan Rieder das 1:3 machen müssen, aber sein Lupfer landete am Blankenrather Torpfosten (53.). „Mit einem 3:1 wäre die Sache durch gewesen“, meinte Gäste-Trainer Gerguri. Aber dann kamen die 20 Minuten, in denen Blankenrath zeigte, warum man sich die Möglichkeit geschaffen hat, um den Aufstieg in die Bezirksliga zu spielen. Der SVB belagerte das Heimersheimer Tor, initiierte immer wieder Angriffe über die schnellen Außen Benjamin Maßmann und Maurice Mazanek. Maßmann setzte sich nach 68 Minuten über links durch, seine flache Hereingabe verwertete Fuchs zum 2:2. Zwei Minuten später köpfte Jan Simon eine Ecke von René Wolfs wunderschön ins lange Eck ein, Blankenrath führte mit 3:2 (70.).

Aber dann verfiel der SVB in die Passivität der ersten 55 Minuten. „Die 20 Minuten Mitte der zweiten Halbzeit waren sehr gut, aber mit dem 3:2 war alles wieder weg“, sagte Weirich. Die Folge: Der eingewechselte Tim Rieder markierte auf Pass von Luan Gerguri das gerechte 3:3 (83.). Beide Teams hatten noch die Chance auf das 4:3 in der Nachspielzeit: Maßmanns tolle Einzelaktion wurde von SGL-Torwart Jan Welling vereitelt (90.+1), auf der Gegenseite zögerte Tim Rieder in bester Position zu lange mit dem Abschluss (90.+3).

„Urbar bekommt ja fast den Aufstieg geschenkt.“
Bekim Gerguri, Trainer SGL Heimersheim

Es blieb beim 3:3, Blankenrath muss nun am Mittwoch in Urbar gewinnen. „Die Ausgangsposition ist einfach und immer noch gut für uns: Ein Sieg reicht für den Aufstieg“, sagt SVB-Trainer Mario Weirich, der sich direkt nach dem Auftakt gegen Heimersheim in den Österreich-Urlaub verabschiedete. Neben Weirich fehlen wohl auch „fünf, sechs Akteure“ (Weirich), die auch schon länger einen Urlaub geplant hatten. „Wir werden trotzdem eine schlagkräftige Truppe stellen, um einen Sieg in Urbar einzufahren“, sagt Weirich.

SGL-Coach Gerguri musste schmunzeln, als er hörte, dass auch Blankenrath gegen Urbar einige Kräfte fehlen werden. „Urbar bekommt ja fast den Aufstieg geschenkt“, sagte Gerguri, der einen Umbruch bei seinen Heimersheimern ankündigte: „Einige werden neu dazukommen, einige Spieler werden uns aber verlassen.“ Dazu gehören wohl Ivan Bossauer, Tim Rieder, Fatlum Canolli und die Brüder Jonas und Florian Schäfer. „Wir werden trotzdem auch nächste Saison eine gute Rolle in der A-Klasse spielen“, sagte der Heimersheimer Trainer.

SV Blankenrath – SGL Heimersheim 3:3 (1:2)

Blankenrath: Marchel – Badalow, Simon, Kolb, Weit – Wolf, S. Vogt, Fuchs – Maßmann, Schönborn (56. Mazanek), Mansour (81. Dick).

Heimersheim: Welling – Canolli (78. L. Schäfer), Schweigert, Angelov, J. Schäfer – Hecken, L. Gerguri, Löhr (73. Mohammad), F. Schäfer (71. Nießen) – J. Rieder (71. T. Rieder), van Weenen.

Schiedsrichter: Luis Herrig (FSV Salmrohr).

Zuschauer: 300.

Tore: 0:1 Hecker (34.), 1:1 Schönborn (36.), 1:2 van Weenen (39.), 2:2 Fuchs (68.), 3:2 Simon (70.), 3:3 T. Rieder (83.).

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