Dem TSV Emmelshausen ist eine große Überraschung gelungen: Gegen den SV Eintracht Mendig – souveräner Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga Mitte – gewannen die Vorderhunsrücker durch einen Elfmeter in der letzten Minute der Nachspielzeit mit 2:1 (1:1). Für die Gäste war es erst die zweite Saisonniederlage, nach der Rübenacher Niederlage gegen Anadolu haben die Mendiger aber weiterhin neun Zähler Vorsprung auf Rang zwei. Der TSV kletterte auf den elften Platz und hat nun drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.
Bereits nach vier Minuten kamen die Gäste zu ihrer ersten Gelegenheit, als Carsten Thelen aus 16 Metern knapp vorbeischoss. Die Gastgeber ließen sich jedoch durch diese Auftaktchance nicht aus dem Konzept bringen und spielten ihrerseits fortan sehr engagiert. Und so wurde Emmelshausens Einsatzwille früh belohnt: Eric Peters suchte einen Zweikampf und eroberte dabei den Ball. Mit großer Übersicht legte der Routinier nach rechts zum jungen Mert Mol, der mit seinem strammen Schuss zum frühen 1:0 traf (11.).
Beim Vergehen an Peters pfeift der Schiedsrichter noch keinen Elfmeter
Insgesamt hatte der Tabellenführer mehr Ballbesitz und kam zu einer weiteren Möglichkeit durch ihren Kapitän Niklas Heinemann, dessen Linksschuss das TSV-Gehäuse verfehlte (18.). Genauer zielte sein Kollege Nikolas Groß, denn seine schöne Direktabnahme von der Strafraumlinie landete unhaltbar zum 1:1-Ausgleich im Netz (21.).
Große Aufregung gab es dann nach Beginn der zweiten Halbzeit: Beim Zweikampf zwischen Mendigs Daniel Ley und TSV-Stürmer Peters im SV-Strafraum kam es definitiv zu einem Kontakt, aber dies war für Schiedsrichter Adrian Seide zu wenig. Eine gute Chance hatte nach einer Stunde TSV-Youngster Mohamad Alhaj, als er nach cleverer Balleroberung Mendigs Torwart Robin Rohr zu einer Parade zwang (54.).
Wir haben Teamgeist hoch drei bewiesen und jeder ist für jeden gelaufen.
Uli Feldheiser, Trainer TSV Emmelshausen
Kurz danach waren die Gäste wieder an der Reihe: Ein cleverer Freistoß von Heinemann unter der hochspringenden TSV-Mauer zwang Emmelshausens Torwart Jonas Börsch zu einer Glanztat (63.). Viele Zuschauer rechneten schon mit einem Remis, aber in der letzten Minute kam es anders: Mit großem Krafteinsatz tankte sich Alhaj in den SV-Strafraum und wurde vom ungestümen Alexej Eberhardt (sah dafür Gelb-Rot) getroffen, sodass es Elfmeter gab. Jonas Bersch schnappte sich den Ball und erzielte den 2:1-Siegtreffer.
Emmelshausens Coach Uli Feldheiser war hocherfreut: „Das war ein Sieg der Leidenschaft. Wir haben Teamgeist hoch drei bewiesen und jeder ist für jeden gelaufen. Es war klar, dass Mendig mehr Ballbesitz haben würde, aber unser Sieg ist nicht unverdient. Mit diesem Erfolg haben wir uns belohnt und er gibt Kraft für die nächsten Spiele.“ Mendigs Trainer Damir Mrkalj analysierte sachlich, ärgerte sich aber zugleich: „Wenn man ein Spiel nicht gewinnen kann, muss man zumindest einen Punkt sichern. Der TSV hat kompakt gestanden, aber insgesamt wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Vielleicht war dies ein Warnschuss zur rechten Zeit. Mich ärgert es, dass drei Spieler eine Viertelstunde zu spät zum Treffpunkt kamen.“
TSV Emmelshausen – SV Eintracht Mendig 2:1 (1:1)
Emmelshausen: Börsch – An. Adjibabi, Boos, Bürü, Adu, Peters (90.+2 Ak. Adjibabi), Alhaj, Bersch, Mol (80. Inal), Jannke, Ben Amor.
Mendig: Rohr – Staph (76. Zimmer), N. Groß, Koch, Ley, Mohamed (51. Ramic), Braquin Mitel, Thelen (89. J. Groß), Heinemann, Limbach (46. Zerwas), Eberhardt.
Schiedsrichter: Adrian Seide (Wittlich).
Zuschauer: 110.
Tore: 1:0 Mol (11.), 1:1 Groß (21.), 2:1 Bersch (90.+4, Foulelfmeter).
Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Eberhardt (Mendig, 90.+3)