19. Spieltag in Bezirksliga
TSV ohne sieben Mann gegen Spitzenreiter Mendig
Gegen Oberwinter durfte Rheinböllens Kapitän Matthias Pira nur einmal den Ball aus dem gegnerischen Netz holen, dafür jedoch dreimal aus dem eigenen Kasten bei der 1:3-Niederlage zum Jahresauftakt. In Oberzissen will der Vorletzte Rheinböllen mit dem Punkten anfangen.
B&P Schmitt

Drei der vier Rhein-Hunsrück-Klubs in der Bezirksliga Mitte kämpfen um den Klassenerhalt. Einer nicht – und der könnte den anderen am 19. Spieltag etwas Schützenhilfe leisten.

Rhein/Ahr-Spieltag für die Klubs aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis in der Fußball-Bezirksliga Mitte: Zweimal müssen sie auswärts ran, zweimal daheim gegen Mannschaften aus dem nördlichen Rheinland.

Ahrweiler BC II – SG Argenthal/Mörschbach/Liebshausen (Sa., 18 Uhr, in Bad Neuenahr). Im Hinspiel kam Aufsteiger Ahrweiler II als Tabellenführer nach Argenthal und verlor 2:3, seit dem vergangenen 18. Spieltag und dem 1:2 in Weitersburg steht die ABC-Reserve zum ersten Mal auf einem Abstiegsplatz. Ahrweiler II belegt den viertletzten Rang 13 und liegt fünf Plätze und sieben Punkte hinter dem Achten Argenthal. „Ahrweiler hat eine Rheinlandliga-Erste und eine gute A-Jugend. Ich denke, wenn sie wollen, wird die Zweite drinbleiben“, sagt Argenthals Spielertrainer Simon Peifer.

Seine SG startete mit einem 0:0 in Mayen ins Jahr. Es war die erste Argenthaler Nullnummer seit dem 12. August 2022, damals daheim in Mörschbach gegen Ata Urmitz. „Den Punkt in Mayen haben wir uns erarbeitet, das war kämpferisch stark, fußballerisch haben wir noch Luft nach oben“, sagt Peifer: „Damit das besser wird, müssen wir aber mehr den Ball haben als in Mayen.“

Personell sieht es bei der SG ganz ordentlich aus, Winterzugang Kim Heydorn fehlt aber wie in Mayen, er ist weiterhin krank. Wie sehen die Argenthaler Transferaktivitäten für den Sommer aus? „Die werden relativ gering sein“, antwortet Peifer: „Wir wollen mit allen Spielern weitermachen, bis auf ein, zwei Fragezeichen sieht das auch so aus. Dann haben wir eigentlich auch keinen großen Bedarf an neuen Spielern.“

SSV Boppard – TuS Mayen (So., 15 Uhr). Nach dem 1:3 zum Start beim Vierten Untermosel Kobern geht es für Boppard wieder gegen ein Team aus den „Top Fünf“ – zumindest gefühlt, wie es SSV-Trainer Michael Hild formuliert: „Vom Kader her ist das eine Top-5-Mannschaft, für die es nach ganz oben vielleicht nicht reicht, aber Mayen ist schon gut besetzt.“ In der Realität ist Mayen „nur“ Siebter, was in erster Linie mit dem schwachen Saisonstart zusammenhängt. Für die Bopparder darf das im Abstiegskampf aber keine große Rolle spielen, zumal Hild weiß: „Wir müssen eigentlich schon daheim was holen, weil wir danach drei Auswärtsspiele haben.“

Argenthal (Sonntag), Maifeld-Elztal (Mittwoch) und Ahrweiler BC II (Samstag) heißen die Gastgeber in der englischen Woche ab dem 23. März, vor allem die Spiele bei den ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfenden Maifeldern (Drittletzter, 14 Punkte) und Ahrweilerern (Viertletzter, 18 Punkte) sind von großer Bedeutung für den Elften Boppard (21 Punkte) sein. Sie spielen deshalb auch eine Rolle in Hilds personellen Überlegungen, vor allem bei Offensivmann Yannik Schröder (Sehnenverletzung im Oberschenkel), der wieder im Training ist: „Wir haben ihn schon einmal zu früh reingeworfen, und dann ist er länger ausgefallen.“

Ansonsten sieht es personell so aus: Andrii Podlaznik (beruflich verhindert) und Philipp Dreckmann (Urlaub) werden neben Schröder fehlen, Marcus Würfel und Nikolas Block sind wieder dabei, Würfel dürfte anfangen, Block von der Bank kommen. Im Tor könnte wieder Julian Spöri stehen, wenn er seine Hüftprobleme auskuriert hat. Spöri spielte zwar in der Zweiten draußen, im Tor ging es aber nicht. „Er konnte nicht springen und sich auf die Hüfte fallen lassen“, erklärt Hild, der auf eine Rückkehr hofft, denn: „Julian ist einer der besten Torhüter der Liga.“ Das Hinspiel ging übrigens mit 3:2 an Boppard.

TSV Emmelshausen – SV Eintracht Mendig (So., 15 Uhr). Dass der souveräne Spitzenreiter Mendig (nach dem 3:0 im Hit gegen Rübenach neun Punkte Vorsprung auf den Zweiten) um eine halbe Stammelf bangt, interessiert Emmelshausens Trainer Uli Feldheiser erst einmal nur am Rande: „Ich kenne Mannschaften, die vorher gesagt haben, 90 Prozent fallen aus und nachher standen doch alle auf dem Platz. Die Mendiger sind und bleiben Favorit, wir sind Underdog und nehmen die Rolle an.“ Jamil Mohamed, Alexej Eberhardt, Kodai Stalph, Nikolas Groß, Tim Montermann und Brice Braquin Mitel drohen laut Mendigs Coach Damir Mrkalj krank auszufallen.

Bei Emmelshausen sind die Ausfälle nicht mit Fragezeichen behaftet, denn neben dem Langzeitverletzten Sardar Ibrahim (Kreuzbandriss) werden Bjarne Lips (Urlaub), Jonas Wunderlich (Bänderriss), Fabian Nass und Ozan Inal (beide Muskelverletzung), Simon Scheid (Klausur) sowie Tom Schmitt (privat verhindert) fehlen. Der zuletzt kranke Maximilian Braun ist dagegen wieder dabei. Feldheiser muss aus der Startelf vom 1:1 bei Mülheim-Kärlich II demnach Scheid und Schmitt ersetzen, Mert Mol und Anzim Adjibabi haben gute Chancen reinzurutschen.

Dass es für den TSV als Fünftletzten (18 Punkte wie der Viertletzte Ahrweiler II) ganz gut sein könnte, dass Mendig nach dem Top-Spiel mit neun statt drei Punkten Vorsprung auf Rübenach in den Vorderhunsrück kommt, dazu sagt Feldheiser: „Sicher ist das besser, aber ich glaube, sie werden nicht nachlassen.“

SV Oberzissen – TuS Rheinböllen (So., 15 Uhr). In Oberzissen gab es für Rheinböllen zuletzt immer auf die Mütze, auch das Hinspiel ging mit 0:2 in die Binsen. Aber Rheinböllen – mittlerweile Vorletzter mit weiterhin vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, den fünftletzten Rang zwölf – muss nun anfangen, zu punkten, denn danach geht es gegen den Fünften Metternich und zum Zweiten Rübenach. Oberzissen ist Zehnter, hat aber nur drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.

„Dass Siege zwingend her müssen, das ist keine große Neuigkeit“, weiß Rheinböllens Trainer Rafael Sousa: „In Oberzissen haben wir unter mir nie gewonnen, wir waren noch nicht mal nahe dran.“ Was er auf dem tiefen Rasenplatz dort von seinem TuS erwartet, das drückt Sousa so aus: „Ich will da keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern die Punkte mitnehmen mit allen Mitteln, die recht sind.“

Dass 1:3 zum Auftakt gegen Oberwinter hat Sousa folgende Erkenntnis gebracht: „Gegen uns Tore zu schießen, ist viel zu einfach.“ Immerhin ist Abwehrchef Julian Hohns gegenüber vergangener Woche wieder einsatzfähig. Auch Jannick Zander, Nils Sehn und eventuell Luca Olbermann kehren in den Kader zurück.

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