Das zusätzliche Besondere an diesem Coup der Vorderhunsrücker um Coach André Steinbach: Sie brachten Mendig die erste Heimniederlage der Saison bei.
Für Steinbach war der Sieg, der dem TSV die Punkte 19, 20 und 21 und Platz elf, brachte, nicht so überraschend wie für viele Außenstehende. Im Gegenteil: „Ich habe das der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass wir hier was holen. Ich hätte Haus und Hof darauf gewettet.“ Was seine Frau gesagt hätte, falls das schiefgegangen wäre? „Sie vertraut mir“, schmunzelt Steinbach. Das tat seine Elf auch, ihr impfte er das auch im Vorfeld ein: „Wir waren einfach zu gut drauf im Training und der Vorbereitung, das hat man gespürt. Das war kein Spiel Erster gegen Niemandsland, für mich war es ein Top-Spiel von zwei Bezirksliga-Mannschaften mit Qualität.“
Mendig war auch stark, sie haben individuelle Qualität, aber wir waren immer dran und eklig. Umso besser, dass wir die drei Punkte haben, sie waren für mich absolut verdient.
André Steinbach
Dass die auch der Rheinlandliga-Mitabsteiger Mendig hat, steht außer Frage. Steinbach sagte: „Mendig war auch stark, sie haben individuelle Qualität, aber wir waren immer dran und eklig. Umso besser, dass wir die drei Punkte haben, sie waren für mich absolut verdient.“
Auf Mendiger Seite sagte Trainer André Marx, der ehemalige Karbacher und Koblenzer feierte sein Debüt, sah es so: „Emmelshausen hat aus zwei Chancen zwei Tore gemacht, wir hingegen haben es verpasst, unsere Möglichkeiten zu nutzen.“ Das aber auch deswegen, so Steinbach, weil wir „sie nie in Ruhe haben abschließen lassen“. Die notwendiger Ruhe und das entsprechende Können legte dann Emmelshausen Winterzugang Leo Kabashi (zuletzt Cosmos Koblenz) an den Tag, als er zuerst einen Mendiger aussteigen ließ und den Ball dann zur Pausenführung in den Winkel zirkelte (23.).
Leidenschaft und überragender Ackermann
Emmelshausen verteidigte die Führung mit viel Leidenschaft und einem Marcel Ackermann im Tor, dem Steinbach das Prädikat „überragend“ verlieh. Nach rund einer Stunde half ihm die Latte beim Schuss von Mendigs Martin Breil. In der 80. Minute schlug das Pendel endgültig zugunsten der Gäste aus, als der eingewechselte A-Junior Mohamad Alhaj (er kam kurz vor der Pause für den verletzten Fabian Nass) eine Vorlage des ebenfalls eingewechselten Ozan Inal (kam für Kabashi) zum 2:0 im langen Eck unterbrachte.
Mendig probierte alles, schlug viele lange Bälle, die nicht immer leicht zu verteidigen waren, in den meisten Fällen aber vom TSV mit vereinten Kräften geklärt wurden. „Mendig fand kein Mittel, wir haben uns immer wieder befreit“, freute sich Steinbach.
Schritt vom Keller ins Mittelfeld
Einmal gelang das nicht, aber der Treffer von Leonard Zerwas fiel erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit und ließ die Emmelshausener erst kurz zittern, dann lange jubeln. Denn der Dreier war ein erster Schritt raus aus dem Keller für den TSV. Die SG ist zwar noch Erster, aber Vordereifel (2:0 gegen Oberwinter) hat ein Spiel und nur noch einen Punkt weniger.
Emmelshausen: Ackermann – Seis, Retzmann, Dörr, Ibrahim, T. Kasper, Bersch, Pinto (90.+5 Paleschuk), Kabashi (71. O. Inal), Scheid, Nass (42. Alhaj).
Nächste Aufgabe für den TSV: am Freitag (19.30 Uhr) daheim gegen Mülheim-Kärlich II.