„Wenn es zur Halbzeit 0:3 steht, dürfen wir uns nicht beschweren“, sagte ein ehrlicher Mörschbacher Co-Trainer Lars Silbernagel, der den gesperrten Coach Patrick Kühnreich vertrat. In der Tat dominierte Braunshorn den ersten Spielabschnitt. Vor dem 0:1 hatten zweimal Niklas Kneip und Niklas Schneider beste Möglichkeiten, eine beruhigende Führung herauszuschießen. Nur dem neuen Mörschbacher Torwart Leon Roth war es zu verdanken, dass es nicht so kam. Der 20-jährige Keeper wurde von beiden Trainer ausdrücklich gelobt. „Das war ein starkes Torwartspiel von Leon“, konstatierte Silbernagel. Gäste-Trainer Mirko Bernd fügte hinzu: „Er hat ein besseres Ergebnis für uns verhindert.“
Nur beim 0:1 von Schneider (17.) war auch Roth machtlos. Aus fünf Metern wuchtete der Braunshorner Angreifer die Kugel in den Giebel zur hochverdienten Führung. Die Mörschbacher erinnerten sich erst kurz vor der Pause an ihre Favoritenstellung in dieser Partie. Nach einer gut getimten Flanke von Neuzugang Felix Liesenfeld köpfte Yann Müller unbedrängt über das Gehäuse.
„Dass Mörschbach kommen würde, war klar. Wir haben generell bewusst auf schnelle Konter gesetzt, das hat funktioniert, nur hätte es nicht nur 1:0 stehen dürfen“, erklärte Bernd die Situation nach der Pause. Mörschbach legte furios los. Der positiv auffällige Marvin Schulzki zirkelte einen Freistoß an die Unterkante der Latte (51.). Kein Tor. Wenig später war er aber nach einer starken Ecke von Danny Weber zur Stelle. Nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannt, wuchtete Schulzki den Eckball zum 1:1-Ausgleich in die Maschen (60.).
Die SG Braunshorn lauerte weiter auf Konter. Nur eine Minute nach dem Ausgleich steuerte Niklas Schneider alleine auf Leon Roth zu, verpasste jedoch die erneute Führung. Auf der Gegenseite machte es Michael Schlicht auch nicht besser, bei einem Kopfball aus Kurzdistanz. Es schien auf eine Punkteteilung hinauszulaufen. Bis zur 88. Minute. Da erreichte ein Freistoß von Stevenson Dörr den Kopf von Müller, der die 2:1-Führung besorgte. Allerdings über den Umweg Marius Bast: Der ebenfalls sehr starke Braunshorner Keeper hatte den Ball schon, ließ ihn aber hinter sich fallen – dort stand dann Müller, es war Basts einziger Fehler.
Der umsichtig leitende Schiedsrichter Ralf Volk erteilte noch eine sechsminütige Zugabe. Die hätte beinahe dem eingewechselten Braunshorner Zweitmannschaftsakteur Andreas Retzmann zum gerechteren Unentschieden genutzt. Sein Schuss klatschte an den rechten Pfosten. Es blieb beim knappen Heimsieg, in dem mit Roth ausgerechnet ein Torwart zum Matchwinner wurde.