Laubach. Zumindest für die SG Vordereifel könnte es im Abstiegskampf in der Fußball-Bezirksliga Mitte so weitergehen. Mit 3:1 (2:0) gewann die SG das Heimspiel auf dem Laubacher Rasen gegen den TuS Rheinböllen, während gleichzeitig die direkten Konkurrenten um den Verbleib in der Klasse, die SG Westum und der FC Plaidt, ihre Spiele verloren. Mit jetzt 20 Punkten auf der Habenseite und noch einem Spiel in der Hinterhand (am 20. April zu Hause gegen Oberwinter) schaffte Vordereifel den Sprung auf Tabellenplatz zwölf und liegt damit aktuell ganz knapp vor den möglichen Abstiegsrängen.
Nach drei Niederlagen in Serie nach der Winterpause, allerdings alle gegen die drei in der Tabelle führenden Mannschaften, war dieser Sieg Balsam für die zuletzt doch arg strapazierte Seele der Elf von Trainer Jörg Bach. Und nicht nur Gästetrainer Peter Ritter sprach von einem verdienten Sieg der Eifel-SG: „Vordereifel hat nicht nur wegen der Tore verdient geworden. Sie waren vor allem in der zweiten Halbzeit viel griffiger, und wir haben einfach zu viele Fehler gemacht.“
Insbesondere blieben Ritter die 23. und die 27. Minute in Erinnerung. Hier hatte der Gastgeber die Zeichen früh auf Sieg gestellt. Vorher war Rheinböllen spielbestimmend, und Linksverteidiger Matthias Pira verpasste bei einem scharf getretenen Freistoß von Fabio Aquila die Kugel nur knapp (16.). Vordereifel zeigte dann, wie man es richtig macht. Rafal Czarnecki verlor im Mittelfeld den Ball ungeschickt an Steffen Diensberg, der die Kugel auf den zuletzt arg kritisierten Patrick Stein durchsteckte. Der Mittelstürmer, als Kapitän war er an diesem Abend von Algin Williams abgelöst worden, tankte sich geschickt durch und vollendete in aller Ruhe zur 1:0-Führung (23.). Das hatte Stein richtig gut gemacht. Kurz darauf führten die Eifeler mit zwei Toren Vorsprung. Bei einem langen Freistoß von Diensberg nutzte Williams eine Schwäche von Gästetorwart Marc Reifenschneider, der beim Herauslaufen den Ball nicht fand, und markierte mit Köpfchen den Treffer zum 2:0-Halbzeitstand (27.). Dass es nach 45 Minuten so stand, verdankte der Gastgeber auch Torwart Patrice Sesterhenn, der mit einer Glanzparade den Anschlusstreffer durch den völlig freistehenden Christoph Bittner noch soeben verhindern konnte (36.).
Nach dem Wechsel, Matthias Tutas war für Julian Hammes gekommen, wurde das Spiel offener, und Vordereifel zeigte viel mehr Durchschlagskraft nach vorne. Und das Ergebnis daraus ließ sich sehen: Tutas schickte gekonnt Stein in die Spitze, und der ließ abgeklärt mit seinem zweiten Treffer das Rheinböllener Netz zur 3:0-Führung zappeln (73.).
Etwas strapaziert wurden dann die Eifeler Nerven doch noch. Ungeschickt foulte Williams den erst kurz zuvor eingewechselten Markus Hofrath im Strafraum, und Schiedsrichter Torsten Schlösser zeigte zu Recht auf den Elfmeterpunkt. Andy Herdt legte sich die Kugel zurecht, scheiterte aber an Sesterhenn (84.). Es hätten noch mal brenzlige Schlussminuten für Vordereifel werden können. Die wurden es dann trotz des späten, aber umso sehenswerteren Tores zum 3:1-Endstand durch Hofrath (88.) nicht mehr.
Vordereifels Coach Bach war nach dem Abpfiff natürlich sehr zufrieden: „Die schweren drei Spiele gegen die Spitzenteams konnten wir optimal nutzen, uns läuferisch und kämpferisch weiterzubringen. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung, auf die ich auch nach den Ereignissen, die zuletzt hier passiert sind, ein bisschen gesetzt hatte. Das kampfbetonte Spiel ist ja die Stärke meiner Elf und die muss eindeutig in den Vordergrund gestellt werden. Und das haben die Jungs richtig gut gemacht.“
Von unserem Mitarbeiter Alfons Benz