Die sicherlich hochkarätigste Personalie: Lukas Mey kommt vom Rheinlandligisten TuS Mayen wieder zur SG, für die er in der Saison 2017/2018 bereits spielte. Aber es gibt auch zwei weitere externe Neue mit Jan Malte Schröder vom TuS Kottenheim (A-Klasse Rhein/Ahr) und Torwart Michael Lußem von der DJK Kelberg (A-Klasse Eifel). Zudem werden mit Janne Heibel und Alex Klee (beide aus der A-Jugend) sowie Dawid Koczyba (zweite Mannschaft) auch drei junge eigene Leute in den Bezirksliga-Kader aufrücken.
Der Reihe nach: Dass der 23-jährige Mey wieder den Weg nach Laubach findet, hielt sich zuletzt als hartnäckiges Gerücht. Bestätigt wurde das von Vereinsseite aber nicht, auch Oberligist TuS Koblenz war dem Vernehmen nach sehr interessiert am schnellen Flügelstürmer. Mey, ein Mayener Jung, hatte in der abgebrochenen Saison in neun Spielen zwei Tore erzielt. Mayen verliert übrigens neben Mey auch Torjäger Pascal Steinmetz, der wie berichtet zur SG Mülheim-Kärlich in die Oberliga wechselt.
Vordereifels Trainer Niklas Wagner ist natürlich froh über die Verpflichtung Meys: „Wir haben uns letzte Saison ja schon unterhalten, da wollte er in Mayen bleiben. Wir haben uns dann Anfang des Jahres wieder unterhalten. Luki ist natürlich eine Rakete für die Klasse, da muss man nicht drumherum reden. Er hat sich glücklicherweise für uns entschieden, es freut mich sehr – wie bei allen anderen Neuen auch.“
Einen dieser Neuen kennt Wagner schon sehr lange, denn er trainierte Torwart Michael Lußem bereits als A-Jugendlichen. „Der Kontakt ist dadurch nie abgerissen. Michael ist menschlich ein Bombentyp und torwarttechnisch auf richtig gutem Niveau. Wir sind nun auf der Torhüterposition top aufgestellt“, sagt Wagner, denn neben dem 26-jährigen Lußem sind mit Stammkeeper Daniel Neisius und Julien Steitz zwei weitere starke Keeper an Bord.
27 Jahre alt ist Jan Malte Schröder – und er verlässt erstmals seinen Heimatverein TuS Kottenheim. Mit dem spielte er ein Jahr in der Bezirksliga – und war 2018/2019 auch Gegner der Vordereifeler. Kottenheim stieg aber als Aufsteiger direkt wieder ab. „Malte hat noch nie woanders gespielt“ weiß Wagner, „er war beim TuS Kapitän und ist ein sehr interessanter Spieler, weil er ziemlich viele Positionen bekleiden kann.“ Zentral in der Kette, außen in der Kette oder auf der Sechserposition.
Die beiden A-Junioren sieht Wagner in der Innenverteidigung oder vor der Abwehr (Janne Heibel) und auf dem offensiven Flügel (Alex Klee). Dawid Koczyba, dessen Bruder Patryk bereits Bezirksliga-Luft schnupperte, aber jetzt wieder in der Zweiten spielt, soll ganz vorne für mehr Variabilität bei der SG sorgen. „Ich hätte ihn gerne letztes Jahr schon hochgezogen, aber durch die Ausbildung konnte er nicht permanent im Training sein“, sagt Wagner. Jetzt kann er das. Dawid Koczyba hat in der C-Klasse elf Tore in sieben Spielen geschossen, die SG-Reserve hätte übrigens als Tabellenführer sicherlich gute Chancen auf den Aufstieg gehabt, aber das muss nun verschoben werden.
Auf der „Abgabenseite“ stehen bei der SG bislang nur Alexej Eberhardt und der bereits in der Winterpause zum Liga-Rivalen Masburg gewechselten Colin Czaja. Eberhardt schließt sich bekanntlich dem Klassenkonkurrenten Spvgg Cochem an. „Wir gehen nicht im Streit auseinander, aber es ist eben so der Ablauf, wenn man nicht zusammenkommt. Wir konnten uns nicht einigen und haben gesagt, dass wir es von unserer Seite aus nicht mehr machen möchten. Mit Cochem als neuem Verein hatte ich nicht unbedingt gerechnet“, erklärt Wagner. Mehr Abgänge werden es allerdings nicht. „Wir haben die freie Zeit genutzt und mit jedem einzelnen Spieler gesprochen. Alle bleiben – und das freut mich am meisten“, sagt Wagner, „weil es ein Indikator dafür ist, dass nicht viel im Argen liegt. Das zeigt auch den Charakter der Mannschaft, dass sich alle klar positioniert haben.“ Gerade für ihn sei das wichtig, weil er ja erst als Trainer gekommen war im Sommer 2020 und somit die Bestätigung erhalten hat, dass er gute Arbeit abliefert und diese weitergeführt werden soll.
Wann er, sein Trainerteam und die Mannschaft die Arbeit wieder aufnehmen kann, steht natürlich in den Sternen. „Wir hatten, als es erste Lockerungen gab, mal ein Training für den 27. März angesetzt gehabt, einfach, um uns mal zu sehen. Aber das war ja dann wieder hinfällig. Die Jungs waren echt enttäuscht. Wir müssen sehen, wann es weitergeht“, sagt Vordereifels Trainer, der natürlich wie viele auf so früh wie möglich hofft, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt. Wagner hat auch eine Meinung dazu, in welcher Form es weitergehen sollte: „Ich bin da bisschen altmodisch. Ich hätte schon gerne eine 18er-Liga anstatt zwei Staffeln zum Beispiel. Aber man muss natürlich offen sein für alles in dieser Situation. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es, dass wir im Sommer normal mit einer Vorbereitung anfangen dürften und mit der Saison vielleicht ein bisschen früher.“ Ob Wagners Wunsch in Erfüllung geht, muss man abwarten. Die personellen Weichen sind jedenfalls gestellt.