Mayens Trainer Marc Steil sagt das, was viele denken: „Sollten wir verlieren, denke ich nicht, dass Vordereifel noch von irgendeiner Mannschaft eingeholt werden kann.“ Zehn Punkte hätte Vordereifel dann Vorsprung (63 zu 53) auf Mayen, der TuS hat aber noch turnusmäßig ein Spiel weniger bestritten in der 17er-Liga. Aber Steil sagt auch noch etwas anderes: „Da wir voll auf Sieg spielen werden und ich an meine Mannschaft glaube, gehe ich fest davon aus, dass der Meisterschaftskampf durch einen Auswärtssieg bis zum Saisonende offen sein wird.“
Sollte ein Team verlieren, wird auf jeden Fall eine Serie zu Ende gehen: Mayen hat 18 Spiele lang nicht mehr verloren, Vordereifel 12 Spiele. Die SG um Trainer Niklas Wagner hat alle sieben Spiele nach der Winterpause gewonnen und dabei eine Bilanz von 22:1 Toren aufzuweisen. Im Hinspiel kassierte Vordereifel eine von zwei Niederlage in dieser Saison, 0:4 hieß es in Mayen. Das interessiert Wagner mehr als die Ausgangssituation, Rechenspiele oder Kampfansagen: „Wir hatten uns damals definitiv etwas anderes vorgestellt und es geht mir gar nicht um Wiedergutmachung. Ich lebe nicht in der Vergangenheit. Unser Anspruch muss sein, ein besseres Spiel zu machen.“
Das ganze Drumherum mit Ex-Spieler hier und Ex-Spieler dort, lässt er nicht an sich heran – und will das auch von seiner Mannschaft fernhalten. „Ich beschäftige mich mit Dingen, die ich beeinflussen kann und wenn wir die am Maximum abarbeiten, ist die Chance groß, dass wir ein gutes Spiel abliefern“, sagt Wagner. Die Brisanz der Partie kann aber er auch nicht leugnen. „Die ergibt sich doch allein schon aus dem Tabellenstand, wenn der Erste gegen den Zweiten spielt“, sagt Wagner, „bei den Dingen, die drumherum sind, sind wir gut beraten, sie nicht an uns dranzulassen, den Tipp würde ich jeder Mannschaft in dieser Situation geben.“
Die Spieler kennen sich natürlich gut untereinander. Vor der Saison wechselte zum Beispiel Calvin Müller von Vordereifel nach Mayen und hat schon starke elfmal getroffen. Auf der Gegenseite wechselte Steffen Schmitt vom Rheinlandliga-Absteiger zur SG, mit Lukas Mey (21 Toren) spielt ein Mayener „Jung“ bei den Vordereifelern. Fabian Müllen hingegen trug wie Nico Anheier schon das SG-Trikot, Mayens Tom Johann kommt aus Hambuch. „Ganz ehrlich, mit sowas beschäftige ich mich nicht“, unterstreicht Wagner, „mich interessiert brennend, wie wir auftreten, es wird auf Kleinigkeiten ankommen.“
Klein wird die Kulisse in Laubach ganz sicher nicht sein. „Wer am Ostersonntag nachmittags nichts zu tun hat, sollte nach Laubach kommen“, sagt Vordereifels Coach, „es ist alles angerichtet für ein gutes Fußballspiel.“ Steil ist da ganz bei ihm: „Ich rechne mit einem engen Duell und hoffe, dass viele Zuschauer am Sonntag dem Spiel den gebührenden Rahmen verleihen.“
Vordereifel geht mit einem guten Kader in die Partie, Wagner rechnet auch mit den in Emmelshausen verletzt ausgewechselten Stützen Max Geisen und Stephan Schuwerack. Jan Fritz war die Woche krank, ist aber laut Wagner zu 99 Prozent dabei. Julian Schmitz fehlte beim 2:0 in Emmelshausen wegen Leistenbeschwerden, aber auch er ist an Bord. Wer will auch schon fehlen in so einem Duell.