Fußball-Bezirksliga: Abwehrmann kommt aus Burgen, Offensivakteur aus Hambuch - Die Spvgg Cochem hat die ersten "Corona-Trainingseinheiten" hinter sich
SG Moselkern verpflichtet die B-Klassen-Kicker Feils und Mohr, Spvgg Cochem hat erstes „Corona-Training“ hinter sich
Maurice Feils (in schwarz) wechselt vom FC Burgen zu Bezirksligist SG Moselkern. Foto: Sascha Berkele
Sascha Berkele

Cochem. Die Fußballsaison ist abgebrochen, die Maßnahmen werden während der Corona-Pandemie mehr und mehr gelockert. Training ist mittlerweile auch möglich, wird zumindest von einem der vier Mitte-Bezirksligisten aus dem Kreis Cochem-Zell genutzt. Vier sind es ja bekanntlich deswegen, da der souveräne A-Liga-Tabellenführer SV Masburg sich zu Cochem, Moselkern und Vordereifel gesellt. Wir haben bei den vier Klubs nachgefragt, ob sich personell noch einmal etwas getan hat seit der Ankündigung des Verbandes, die Saison zu beenden.

Spvgg Cochem

Die Cochemer, Siebter bei Abbruch, sind ins Training eingestiegen mit ihren Mannschaften im Moselstadion, wo zuvor auch die Leichtathleten der Kreisstadt schon ihre Einheiten absolviert hatten. „Wir haben am vergangenen Mittwoch das erste Training absolviert und es hat Spaß gemacht“, sagt Nikolai Foroutan, der als Trainer mit den Cochemern in die zweite Saison gehen wird. Und er wird dabei weiter auf seinen spielenden Co-Trainer Hervé Loulouga bauen können, der der Spvgg seine Zusage gegeben hat. Am Freitag stand das zweite Training an. „Für uns Trainer ist das eine Herausforderung, weil wir uns viel einfallen lassen musst, um immer die Abstände einzuhalten. Wir trainieren in Kleingruppen und ohne Zweikämpfe. Der Verein hat ein gutes Konzept erstellt, an das sich alle halten. Wir sind alle sehr zuversichtlich und hoffen, dass alle gesund bleiben und von Woche zu Woche etwas freier werden“, sagt Foroutan.

SG Moselkern/Treis-Karden/Müden

Der Tabellenzehnte hat ja bekanntlich einen gewissen Aderlass zu beklagen durch den Wiedereinstieg des SV Binningen in den Liga-Betrieb in der kommenden Saison. Fünf Akteure (Lucas Etzkorn, Mladen Markota, Carsten Kasper, Mirco Mono und Fabian Röhrig) aus dem Kader der Ersten zieht es Richtung Binningen. Deswegen sind die SG-Verantwortlichen gefordert, die Mannschaft für 2020/2021 zusammenzustellen, die ersten beiden Zugänge konnten nun vermeldet werden: Vom FC Burgen aus der Kreisliga B Nord kommt der Innenverteidiger Maurice Feils und aus der gleichen Klasse wird Offensivmann Lukas Mohr von der SG Hambuch/Kaifenheim/Brohl zu den Moselkernern stoßen. „Wir waren an beiden letztes Jahr schon dran, da haben sie ihren Vereinen die Treue gehalten, was auch okay war“, sagt Kai Thönnes, der Sportliche Leiter der SG, „jetzt hat es geklappt.“ Dabei war zumindest bei Mohr wohl auch der Abbruch ein Vorteil bei den Gesprächen, wenn man so will. Denn Hambuch hatte noch starke Ambitionen, in die A-Klasse aufzusteigen, die wurden jäh gestoppt. „In dem Fall vielleicht schon, generell war ich aber nicht so begeistert vom Abbruch“, sagt Thönnes, der eine Fortsetzung irgendwann, wenn es wieder möglich gewesen wäre oder eine Annullierung bevorzugt hätte. Beiden Neuen traut er zu, Bezirksliga zu spielen.

Der Kader soll am Ende 20 Spieler betragen, inklusive zwei Torhütern. „Es ist nicht so einfach alles, da ja trotzdem bis zum 30. Juni gewechselt werden muss, das finde ich auch bisschen unglücklich. Von den 20 sind wir noch etwas entfernt, aber ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen“, sagt Thönnes. Christopher Angsten wird vermutlich kürzer treten, Verschiebungen innerhalb der zweiten und ersten Mannschaft könnten möglich sein. „Aber eigentlich habe ich lieber einen sauberen Schnitt zwischen beiden Teams“, erklärt Thönnes. Dessen jüngster Brüder Marc laboriert ja immer noch an den Folgen seines zweiten Kreuzbandrisses – und ist zudem Spieler des Liga-Rivalen SG Vordereifel. Dennoch halten sich die Gerüchte um eine Rückkehr zum Heimatklub. „Durch die Verletzung wäre ein Wechsel ja jederzeit möglich, aber Stand jetzt bleibt er da“, sagt Kai Thönnes.

SG Vordereifel

Der Zwölfte der abgebrochenen Runde vermeldet derzeit keine Neuen. Das heißt aber nicht, dass es keine gibt. SG-Vorstandsmitglied Karl-Heinz Gorges erklärt: „Wir wollen einen anderen Weg gehen und solche Dinge nicht an die große Glocke hängen. Wir sind erst einmal froh, dass unsere jungen Spieler bei uns bleiben, das ist genauso wichtig wie Zugänge.“ Dass Torwart Patrice Sesterhenn nach Cochem abgewandert ist, hat noch einmal für Betriebsamkeit gesorgt – und das wohl mit Erfolg, da ja bereits Ejlin Kajo zur SG Ellscheid gegangen war. „Wir haben zwei Torhüter und wir sind auch an zwei, drei Hochkarätern dran – und werden die Namen irgendwann bekannt geben“, sagt Gorges.

SV Masburg

Der SV hat schon einige der Hausaufgaben gemacht, prinzipiell konnten die Masburger schon lange für die Bezirksliga planen. Dass die Entscheidung nach dem Abbruch so fallen würde, dass die Aufsteiger hoch dürfen, damit war zu rechnen. Nach den Zugängen Erik van Moorbeeck (Cochem), Louis Schneider, René Risser (beide Elztal), Fabian Müllen und Algin Williams (SG Vordereifel) gibt es derzeit nichts Neues zu vermelden, außer, dass Holger Loosen den bisherigen Torwarttrainer Josef Spies ablöst. „Wir sind noch in Gesprächen“, sagt Spielertrainer Leo Merling, „momentan machen wir komplett Pause, ich hoffe, dass es Mitte Juni dann vielleicht losgehen kann mit einen normalen Training. Eine normale Vorbereitung ist sicher zu kurz, deswegen werden wir so früh wie möglich anfangen.“

Von unserem Redakteur
Mirko Bernd

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