Bezirksliga Mitte: Partiegegen Untermosel eineStunde unterbrochen -Boppard gewinnt 3:1 - Louis Männchen trifftwie am Fließband
Schwere Petrovici-Verletzung überschattet Boppards Sieg – Spiel eine Stunde unterbrochen
Louis Männchen (in Grün-Weiß, Mitte, rechts Jan Simon, links im Hintergrund Trainer Michael Hild) ist derzeit nicht zu stoppen: Beim 3:1 gegen Untermosel Kobern traf der Neuzugang des SSV Boppard wieder doppelt. Beim 5:1 zum Auftakt in Rheinböllen hatte Männchen schon dreimal getroffen. Foto: hjs-Foto
Hermann-Josef Stoffel

Ein schwere Verletzung hat die Partie in der Fußball-Bezirksliga Mitte zwischen dem SSV Boppard und dem SV Untermosel Kobern überschattet: In der 58. Minute wollte sich Boppards Spielmacher Gabriel Petrovici abfangen und stürzte dabei so unglücklich auf seinen Ellbogen, dass ihn ein sofort herbeigerufener Notarzt auf dem Rasen des Bomag-Stadions lange behandeln musste.

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Eine ganze Stunde musste das Spiel unterbrochen werden, bevor Petrovici ins Krankenhaus abtransportiert wurde. Dass Boppard das Spiel gegen den bislang ungeschlagenen Aufsteiger schließlich mit 3:1 (1:0) gewann, geriet für viele in den Hintergrund.

Boppards Trainer Michael Hild war sichtlich berührt von der schweren Verletzung seines Spielmachers: „Es gibt im Leben Wichtigeres als drei Punkte, und wir müssen nun abwarten, wie es weitergeht.“ Eine genaue Diagnose steht noch aus. „Der Ellbogen wurde im Krankenhaus wieder reingedreht, er stand völlig raus“, sagte Hild einen Tag später: „Nun muss man mit einer MRT herausfinden, wie schwer die Verletzung ist und Gabi operiert werden muss.“

Dicke Chance von Block nach vier Minuten

Zum Spiel gegen den Aufsteiger Kobern: Die erste dicke Gelegenheit hatten die Bopparder bereits nach vier Minuten, als Angreifer Nikolas Block allein auf SV-Torwart Peter Dötsch zulief. Block zielte jedoch zu ungenau und so konnte Dötsch gut parieren. Auf der anderen Seite kam Philipp Schweickert zum Abschluss, platzierte seinen Versuch aber zu hoch (10.).

Dreh- und Angelpunkt des Bopparder Spiels war Petrovici und so war auch er es, der in der 18. Minute einen Freistoß aus halblinker Position gefährlich nach innen brachte. Die SV-Defensive verlor bei dieser Aktion den aufgerückten SSV-Verteidiger Jonas Link aus dem Blick, sodass dieser im Nachsetzen den Bopparder Führungstreffer aus kurzer Distanz markieren konnte (18.).

Zwei große Gelegenheiten für die Gäste

Insgesamt hatten die Gäste mehr Ballbesitz und kamen noch im ersten Durchgang zu zwei großen Einschussmöglichkeiten: Marvin Richards Schuss sprang jedoch von der Unterlatte kurz vor der Torlinie auf (33.), und Steffen Dötsch zielte aus guter Position zu hoch (40.).

Auch nach der Pause war zunächst Untermosel am Drücker, ohne ganz klare Chancen zu kreieren. Dagegen verpasste Petrovici noch mal knapp (55.), bevor es wenig später zu seinem folgenschweren Sturz kam. Während der langen Behandlungspause wurde kurz über einen Spielabbruch diskutiert, jedoch signalisierten beide Mannschaften Schiedsrichter Dominik Link, weiterspielen zu wollen.

Männchen eiskalt vor dem Tor

SSV-Routinier Cadgas Karabalci leitete mit seinem Pass auf Louis Männchen den zweiten Heimtreffer ein: Der Neuzugang umdribbelte zwei Gäste-Akteure und traf eiskalt ins lange Eck zum 2:0 (77.). Nur drei Minuten später foulte SV-Keeper Dötsch den agilen Yannik Schröder im Strafraum und den folgenden Elfmeter verwandelte Männchen präzise zum 3:0. Der Waldescher, der von Mülheim-Kärlich II kam, trifft wie am Fließband bei seinem neuen Verein: Nach einem Doppelpack im Rheinlandpokal beim 5:4 in Sohren netzte Männchen dreifach beim 5:1-Ligaauftaktsieg in Rheinböllen – und nun doppelt gegen Untermosel.

Kurz vor dem Ende erzielte der eingewechselte Yorick Le Marec mit einem schönen Winkelschuss noch den Ehrentreffer für die Kobern-Gondorfer, die über die gesamte Partie betrachtet zu wenig ablieferten. Die Gedanken von Gäste-Coach Tobias Wirtz – früher bei Karbach und Emmelshausen – galten zuerst auch dem Verletzten Petrovici: „Wir wünschen ihm alles, alles Gute. Das Spiel haben wir verdient verloren, weil uns einfach die Basis gefehlt hat. Wir haben Laufbereitschaft, Zweikampfverhalten sowie den Zug zum Tor vermissen lassen. In den ersten zehn Minuten nach der Pause haben wir es dann etwas besser gemacht, und ich hatte noch mal Hoffnung, aber Boppard hat insgesamt auch schon gut gestanden.“

Es war gewollt, dass Untermosel mehr Spielanteile haben sollte, und wir haben dabei kompakt gestanden, wenn auch vielleicht phasenweise etwas zu tief.

Michael Hild

Hild sagte nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel: „Insgesamt haben wir sicher nicht unser bestes Spiel gezeigt. Es war gewollt, dass Untermosel mehr Spielanteile haben sollte, und wir haben dabei kompakt gestanden, wenn auch vielleicht phasenweise etwas zu tief.“ Nun muss abgewartet werden, wie lange Petrovici ausfällt. Am Donnerstag (20 Uhr) geht es für Boppard bereits beim TuS Mayen in der Liga weiter.

Boppard: Spöri – Michelisz (80. Schröder), Podlaznik, Pfoo, Link, Block, Petrovici (58. Ponomarev), Karabalci, Simon, Männchen, Tomme.

Untermosel Kobern: P. Dötsch – Herold, S. Dötsch (81. Meidt), Brücken, Schneider (81. F. Ramaj), Richard, Höfer (57. Le Marec), S. Ramaj, Schweikert (85. Schäfer), Scherr, Karsten (75. Rastelica).

Schiedsrichter: Dominik Link (Bingen); Zuschauer: 150.

Tore: 1:0 Link (18.), 2:0 Männchen (77.) 3:0 Männchen (80., Foulelfmeter), 3:1 Le Marec (88.).

Nächste Aufgabe für Boppard: am Donnerstag (20 Uhr) in Mayen.

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