Auch wenn der SSV Boppard selbst nicht spielt am Wochenende, dürfte er bei zwei der drei anderen Rhein-Hunsrück-Klubs in der Fußball-Bezirksliga Mitte kräftig mitzittern, denn sie könnten Schützenhilfe leisten im Abstiegskampf.
SG Maifeld-Elztal – TuS Rheinböllen (Sa., 17.30 Uhr, in Gering-Kollig). Rheinböllens Gastgeber schnuppert durch zwei Siege bei Anadolu Spor und zuletzt gegen Ahrweiler II wieder am Klassenerhalt und könnte mit einem Dreier bis auf zwei Punkte an Boppard heranrücken, allerdings mit dann zwei Spielen mehr. Für Rheinböllens Trainer Kevin Schneck, der in Müstermaifeld wohnt und eine kurze Anreise hat, geht es aber in erster Linie darum, dass „wir vielleicht noch zwei, drei Spiele gewinnen, auch für die Köpfe“. Maifeld, Ahrweiler II (H), Untermosel Kobern (H) und Mayen (A) heißen die Gegner, bevor es zurück in die A-Klasse geht. Schneck hat bei seiner Elf ein ähnliches Manko ausgemacht wie beim Gegner: das Toreschießen. „Das ist bei uns eben den immer wieder gravierenden Fehlern das große Manko, wir müssen die Fehler minimieren.“ Rheinböllen hat erst 28 Tore geschossen, Maifeld sogar nur 24.
Derweil laufen natürlich die Personalplanungen bei Rheinböllen. Der TuS-Verantwortliche Christopher Rott ist froh darüber, dass der vom Rheinlandligisten TuS Kirchberg umworbene Torwart Leon Sonne bleibt. Mit den Rheinböllenern Noah Heinz und Jonte Puschatzki, die beide mit Gastspielerlaubnis bei der A-Jugend der JSG Hunsrück-Mittelrhein in der Bezirksliga kicken, kommen zwei Eigengewächse in den Seniorenkader. Zwei externe Neue werden auch bald dazustoßen, sagt Rott, noch ohne Namen zu nennen.
TSV Emmelshausen – TuS Oberwinter (So., 15 Uhr). TSV-Coach Uli Feldheiser ist wieder an Bord, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen zuletzt beim 2:0 in Boppard passen musste. Für Feldheiser gilt gegen Oberwinter vor allem eine Devise: „Verlieren verboten.“ Sollte Emmelshausen gegen den TuS gewinnen, stünde der Klassenerhalt definitiv fest mit dann 37 Punkten, aber der TSV könnte auch bei einem Remis oder sogar einer Niederlage durch sein je nach Ausgang der anderen Partien. Sollte beispielsweise Mülheim-Kärlich II gegen Argenthal verlieren, wären die Vorderhunsrücker gerettet bei dann noch drei ausstehenden Spielen und zehn Punkten Vorsprung. „Ganz entspannt bin ich noch nicht“, sagt Feldheiser, der vor allem offensiv basteln muss, da Eric Peters (Urlaub), Simon Scheid (Studium) und Kapitän Ozan Inal (Muskelfaserriss) definitiv fehlen werden, auch Youngster Mohamad Alhaj wird ziemlich sicher mit Schulterproblemen ausfallen. „Entweder fehlt vorne was oder hinten“, schmunzelt Feldheiser, ergänzt aber: „Wir haben genug Alternativen und wollen gewinnen, ich hoffe, dass wir uns motivieren können, aber gerade zu Hause vor unseren Zuschauern ist immer was möglich.“ Gast Oberwinter ist mit 32 Punkten ebenfalls noch nicht gerettet, weswegen Feldheiser einen heißen Tanz erwartet: „Sie könnten uns überholen.“ Auch deshalb gilt der Eingangssatz: verlieren verboten.

SG Mülheim-Kärlich II – SG Argenthal/Liebshausen/Mörschbach (So., 15 Uhr). Der spielfreie SSV Boppard wird den Argenthaler die Daumen drücken, denn die SG kann die große Aufholjagd der Mülheim-Kärlicher Reserve (9 Punkte in 15 Hinrundenspielen, aber 15 Punkte in 11 Rückrundenpartien) erst einmal bremsen. Andererseits würde Mülheim-Kärlich II mit einem Sieg gegen Argenthal an Boppard vorbeiziehen. „Wir wollen uns nicht in den Abstiegskampf einmischen“, sagt Argenthals Spielertrainer Simon Peifer, der in den ausstehenden vier Partien (danach noch gegen Mendig, bei Anadolu und gegen Maifeld-Elztal) noch ordentlich punkten will, um zumindest den derzeitigen Rang sieben zu halten. Peifer sagt über Mülheim-Kärlich II: „Eine junge, gut ausgebildete Mannschaft, denen in der Hinrunde Anführer gefehlt haben.“ Den hat die SG-Reserve seit der Winterpause mit dem Ex-Karbacher David Peifer (nicht verwandt mit Simon Peifer), dazu gibt es immer wieder Verstärkungen aus dem Rheinlandliga-Kader. Argenthal muss auf einige Akteure verzichten, darunter den gesperrten Linksaußen Daniel Römer (sah beim 4:2 gegen den Dritten Weitersburg Gelb-Rot), den urlaubenden Youngster Jarno Lorenz, den an der Wade verletzten Jonas Korbion und wohl auch ein drittes Mal auf Abwehrchef Leon Schulzki. „Es gibt immer noch kein Urteil“, sagt Peifer. Schulzki hatte an Ostern Rot beim 1:3 gegen Rübenach wegen Foulspiels gesehen. Nach Nico Wilki (zurück zum TuS Kirchberg) wird auch der junge Außenverteidiger Jona Gellings die Argenthaler nach Saisonende verlassen. Gellings wechselt zum A-Klasse-Spitzenreiter SG Viertäler Oberwesel. „Er hat uns zugesagt und sich jetzt anders entschieden, er kommt aus Argenthal, aber das muss er selbst wissen mit dem Wechsel“, sagt Peifer: „Wir haben jetzt 22 Mann für die neue Saison. Neuzugänge sind Stand jetzt nicht geplant.“