Bezirksliga Mitte: Tabellenführer siegt in Rheinböllen
Rheinböllen rutscht nach 2:4 gegen Tabellenführer ab: Mendig lauert auf TuS-Fehler
Weiß gegen Schwarz: Mendigs Leonhard Zerwas (in Schwarz) siegte gegen Rheinböllen um Valentino Musa (links) und Nico Poczkaj mit 4:2. Foto: hjs-Foto
Hermann-Josef Stoffel

In der Fußball-Bezirksliga Mitte hat der TuS Rheinböllen mit 2:4 (0:3) gegen Spitzenreiter SV Eintracht Mendig verloren und war chancenlos – für genau 45 Minuten. Denn in Abschnitt zwei gelang es den Hausherren die Gäste in einen offenen Schlagabtausch zu verwickeln.

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Erst Brice Mitels 2:4 (77.) entschied die Begegnung, Tim Flesch (54.) und Nico Poczkaj (63.) verkürzten zuvor auf 2:3 und sorgten damit für Spannung. Nach Mayens Sieg am Samstag rutschte Rheinböllen auf den ersten Abstiegsrang 13 mit neun Punkten ab, Mendig grüßt ungeschlagen mit 26 Zählern aus zehn Partien vom Tabellengipfel.

Die Gäste aus der Vulkaneifel legten einen blendenden ersten Durchgang hin. Zwei Handvoll guter Einschussgelegenheiten zählte man in den 45 Minuten vor der Pause. Nach einer Ecke hielt Nikolas Groß aus Nahdistanz den schwächeren rechten Fuß hin, es stand 0:1 (4.). Valentino Musa sah da an der Absicherung des kurzen Pfostens nicht allzu gut aus. Carsten Thelen und Mitel durften alsbald danach freistehend aber erfolglos auf Leon Sonnes Tor zielen (5., 6.).

Coach Rafael Sousa wollte aufwecken: „Was ist da los? Ich weiß gar nicht, wo ihr seid“, konnte er sich den fehlenden Zugriff nicht erklären. Es besserte sich aber nichts. Nur Sonne wurde gefordert. Zunächst zweimal gegen Thelen und gegen Leonard Zerwas (18.), Kodai Stalph traf zudem den Pfosten (19.). Gästetrainer Damir Mrkalj ahnte es bereits da schon: „Wir müssen zur Halbzeit mindestens 5:0 führen, das darf hier eigentlich nie mehr spannend werden.“

Zweimal wurde sein Team noch zählbar. Nach Fabio Aquilas missglücktem Dribbling passte Niklas Heinemann auf Zerwas – 0:2 (28.). Und mit dem Pausenpfiff staubte erneut Groß einen Angriff zum 0:3 (45.) ab.

„Ich habe in der Kabine gesagt, dass ich die zweite Hälfte gewinnen will“, erzählte Sousa von seinem Vorhaben aus der Halbzeitpause. Was auch immer den Ausschlag gab: Mendigs Abwehr um den nicht immer sicheren Alexej Eberhardt machte fortan Fehler, die die Heimelf schnell zu nutzen begann. Zunächst zielte Flesch nach Eberhardt-Fehler freistehend noch knapp drüber (53.), dann versenkte er einen Foulelfmeter nur eine Minute später (Eberhardt an Aquila) sicher zum 1:3 (54.).

Poczkaj traf mit einem direkten Freistoß sogar zum 2:3 (63.), es war ein haltbarer Ball. Mrkalj erklärte: „Dominik Groß hat zuvor sechs Jahre nicht im Tor gespielt, ansonsten hat er seine Sache aber gut gemacht.“ Danach wurde es zunehmend hektisch, Nickligkeiten beiderseits hielten Einzug auf dem Platz. Mitels 2:4 nach 77 Minuten nahm die ganze Luft aus dem Spiel und bedeutete die Entscheidung.

Sousa fand nach der Partie: „Gefühlt hat Mendig auf unsere Fehler gelauert. So, als ob wir das Spitzenteam sind. Bei den Treffern waren wir dann aber auch zu lässig, hatten zu wenig Spannung. Dennoch hatte ich zwischen den Toren nie den Eindruck, dass wir in irgendeiner Form hergespielt wurden. Du darfst halt nicht mit 0:3 gegen den Tabellenführer in die Halbzeit gehen. Sieht man die Chancen, ist der Sieg von Mendig natürlich verdient.“ Mrkalj meinte: „Warum wir die Spiele nicht früher entscheiden, fragen wir uns Woche für Woche. Die Atmosphäre hier ist bekannt und wurde im Vorfeld thematisiert. Mit dem 2:4 gelang es uns dann endlich, die Rheinböllener Angriffswelle zu brechen.“

Rheinböllen: Sonne – Y. Sadani (46. Klein), Pira, Hohns, S. Sadani – G. Castronovo (89. R. Sousa), Poczkaj, Musa (90. N. Castronovo), Aquila, T. Flesch – Olbermann.

Mendig: D. Groß – Rawert, Stalph, Eberhardt (86. Koch), N. Groß – J. Groß (25. Ley), Heinemann (90. Assenmacher) – Zerwas – Thelen (72. Mohamed), Mitel, Montermann (69. Gross).

Schiedsrichter: Manuel Mück (Arzheim); Zuschauer: 150.

Tore: 0:1 N. Groß (4.), 0:2 Zerwas (28.), 0:3 N. Groß (45.), 1:3 T. Flesch (Foulelfmeter, 54.), 2:3 Poczkaj (63.), 2:4 Mitel (77.).

Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Gross (90.+6, Mendig).

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