Heimniederlage nach verpatztem Spielbeginn: In der Fußball-Bezirksliga Mitte verlor der TuS Rheinböllen auf eigenem Kunstrasenplatz gegen den TuS Oberwinter mit 1:3 (0:3). Bereits nach nicht einmal 20 Minuten lag die Elf von Rafael Sousa richtungsweisend mit 0:2 zurück – eine Hypothek, die am Sonntagnachmittag schlichtweg zu groß sein sollte. Rheinböllen bleibt Vorletzter mit 14 Zählern (weiter vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer), Oberwinters 25 Punkte hieven die Männer vom nördlichen Mittelrhein in immer sicherere Gefilde und auf Platz neun.
Rheinböllen gegen Oberwinter, das war nicht nur ein „TuS-Duell“, sondern auch das Aufeinandertreffen zweier im Sommer scheidender Trainer. Hier Sousa, der nach fünf Jahren bekanntlich zur SG Viertäler Oberwesel wechselt – und dort Cornel Hirt, der sich nach sechs Jahren Oberwinter dem Vernehmen nach eine Trainer-Auszeit nimmt.
Gastgeber sind viel zu harmlos
Die Klasse halten wollen beide, Sousas Chancen hierzu sind am Sonntagnachmittag spürbar gesunken, lag man doch schon zur Pause 0:3 zurück. „Wir machen das Spiel, die die Tore“, führte er im Nachgang an. Das Spiel machen ja, aber es war eher ein „den Ball um den Sechzehner herum zirkulieren lassen“. In ungefährlichen Räumen. Torgefahr? So gut wie keine. „Uns hat es in der ersten Halbzeit aber auch an Spannung gefehlt“, legte Sousa dann doch noch nach.
Spannung hatten die Gäste – und waren eiskalt vor dem Heimtor von Leon Sonne. Nach einem simplen langen Schlag nach vorne erwies sich Max Blohm schneller als die gesamte Rheinböllener Abwehr, mit einem Rechtsschuss traf er zum 0:1 (13.). Und auch das 0:2 war kein Hexenwerk. Oberwinters Linksaußen Yassin Boutziri wackelte Ricardo de Sousa und Tim Flesch aus und traf aus 18 Metern ins linke, kurze Eck zum 0:2 (19.). „Wir wollten heute eher aus der Ordnung heraus kommen, der Druck lag ja bei Rheinböllen, sie mussten gewinnen“, erklärte Hirt seine taktischen Pläne. Den dritten leichten Treffer konnte er in Minute 42 bejubeln. Kapitän und Abwehrchef Mirco Knoll hielt nach einem Eckball die linke Innenseite hin, es stand 0:3. „Drei Chancen, drei Tore“, kommentierte Sousa etwas überspitzt den Durchgang.
Poczkaj vergibt die große Chance auf das 2:3
In Abschnitt zwei schaltete der Gast in den Verwaltungsmodus, das gelang nur mit Abstrichen. Nikoll Suliq erzielte nach einer guten Stunde das 1:3 für die Hausherren (61.). Nico Poczkaj hatte wenig später die Großchance zum 2:3 (65.), Torwart Niklas Nett war aber für Oberwinter zur Stelle. „Wer weiß, was passiert, wenn Poczkaj den macht?“, fragte Rheinböllens Coach hypothetisch. Eine Szene, die sein Gegenüber Hirt zum Anlasss nahm, seine Jungs zu loben: „Wir haben in der Pause noch mal gesagt, dass, wenn hier das 1:3 fällt, wir die Köpfe oben behalten müssen. Das hat meine Mannschaft heute gut gemacht, das war häufig schon anders – und die Köpfe unten.“ Es blieb beim 1:3 und erwähnenswert war nur noch Blohms starker Versuch von der Mittellinie, der nur knapp drüberstrich (70.).
TuS Rheinböllen – TuS Oberwinter 1:3 (0:3)
Rheinböllen: Sonne – Pira, Musa (70. Herdt), R. de Sousa – T. Flesch, Aquila, Müller (32. Keller), S. Sadani, Klein – Poczkaj, Suliq (65. Ndongo).
Oberwinter: Nett – Stein, Koll, Begen, Ibrahim – Gies, Sylla (57. Cabello/88. Schneider), Spahn – Andondo (79. Aldakak), Blohm, Boutziri.
Schiedsrichter: Boris Stoeber (St. Sebastian).
Zuschauer: 120.
Tore: 0:1 Blohm (13.), 0:2 Boutziri (19.), 0:3 Knoll (42.), 1:3 Suliq (61.)