Fußball-Bezirksliga Mitte: Unparteiischer Engelsieht sich nach Roter Karte für Musa nicht in derLage, das Spiel gegen Oberwinter fortzuführen
Rheinböllen gegen Oberwinter: Schiedsrichter bricht die Partie nach Roter Karte ab
Eine der letzten Szenen in der Partie zwischen dem TuS Rheinböllen und dem TuS Oberwinter, die Schiedsrichter Jan-Hagen Engel (in Gelb) nach der Roten Karte für Valentino Musa (in Schwarz, links) abbrach.
B&P Schmitt

Ein Spielabbruch, eine Rote Karte, viele unverständige Gesichter und ein verwirrter Coach Rafael Sousa – das ist die Bilanz der Partie zwischen dem TuS Rheinböllen und dem TuS Oberwinter in der Fußball-Bezirksliga Mitte.

Es lief die 60. Minute, als sich die Gastgeber bei Schiedsrichter Jan-Hagen Engel beschwerten, weil der einen Treffer zum vermeintlichen 1:1 und durch den eingewechselten Nils Vogt wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben hatte. Rheinböllens Valentino Musa war, wie einige andere Akteure auch, auf den Unparteiischen zugelaufen, um sich zu beschweren.

Meinungen gehen auseinander

Ob er nun vor Engel weggerutscht und ihn deswegen zu Boden gerissen oder ihn leicht berührt und ihn deswegen zum Fallen gebracht hat, darüber gingen die Meinungen auseinander. Unglücklich war die Szene allemal, und Musa beteuerte im Anschluss gegenüber dem Schiedsrichter, dass es keine Absicht gewesen, dass er wirklich nur weggerutscht sei.

Engel allerdings wertete die Situation als Tätlichkeit an sich, zog – entsprechend dieser Interpretation – folgerichtig die Rote Karte und machte sich dann auf den Weg in seine Kabine. Abgepfiffen hatte er die Partie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es war zu vernehmen, dass er sich überlegen wolle, wie er weiter verfahren möchte.

Kurz darauf zitierte er die beiden Kapitäne, Nico Poczkaj auf Rheinböllener und Mirco Koll auf Oberwinterer Seite, in seine Kabine, um kurz darauf über diese beiden die Information des Spielabbruchs zu kommunizieren. „Er sagt, dass er sich nicht mehr in der Lage sieht, das Spiel weiterzuführen“, gab Poczkaj die Info an Mitspieler und Publikum weiter.

Engel selbst wollte sich nicht weiter zu dem Abbruch äußern. Rheinböllens Trainer Rafael Sousa sagte: „Valentino trifft ihn leicht, aber dass er deswegen abbrechen muss.“ Vielleicht habe sich die Mannschaft ein wenig zu intensiv aufgeregt, aber das sei auch ein Stückweit nachvollziehbar gewesen. Schließlich sei das Tor zum 1:1 aus seiner Sicht regulär gewesen. „Es ist schon schade, dass das jetzt so enden musste.“

Am Ende ist es die Entscheidung des Schiedsrichters. Das müssen wir so hinnehmen, auch wenn wir es gerne sportlich zu Ende gebracht hätten.

Cornel Hirt

Das sah auch sein Gegenüber Cornel Hirt so, der die auslösende Szene nicht beurteilen wollte, auch, weil er zu weit weggestanden hatte. „Am Ende ist es die Entscheidung des Schiedsrichters. Das müssen wir so hinnehmen, auch wenn wir es gerne sportlich zu Ende gebracht hätten. Jetzt warten wir mal ab, wie das Spiel gewertet wird. Der Abbruch des erfahrenen Schiedsrichters war folgerichtig.“

Weil es die Gastgeber waren, die – ob nun nachvollziehbar oder nicht – den Abbruch provoziert haben, spricht vieles dafür, dass die Partie zugunsten der Gäste aus Oberwinter gewertet wird, die zu diesem Zeitpunkt nach einer deutlich besseren ersten Hälfte mit 1:0 durch Koll geführt hatten. „Das ist sehr bedauerlich, denn wir waren nach der Pause am Drücker“, haderte Sousa. Er hatte sich ein ganz anderes Ende des Fußballjahres 2022 gewünscht.

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