Mayen fährt zum Kellerduell
Oberwinter würde in Mendig gern der Spielverderber sein
Der Ball muss ins Netz - das wissen die Fußballer des SV Eintracht Mendig und des TuS Mayen. Beim einen Klub klappt's derzeit besser, beim anderen schlechter.
dpa

Während es in der Bezirksliga Mitte für Mendig darum geht, die Spitzenposition auszubauen, benötigt der einstige Oberligist TuS Mayen jeden Punkt im Kampf um den Klassenverbleib.

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Mendig/Mayen. Wird ausgerechnet der ehemalige Trainer Cornel Hirt zum Spielverderber des Spitzenreiters SV Eintracht Mendig? Oder bleiben die Vulkanstädter auch im letzten Hinrundenspiel der Fußball-Bezirksliga Mitte ungeschlagen? Am Sonntagnachmittag empfängt die Mendiger Eintracht an der Brauerstraße die Gäste des TuS Oberwinter zum Rhein/Ahr-Duell und hat dabei die Chance, eine bisher fehlerfreie Halbserie mit einem weiteren Dreier zu beenden. Der TuS Mayen steckt derweil weiter tief in der unteren Tabellenhälfte fest. Sollte das Team von Trainer Marc Steil das letzte Hinrundenspiel am Sonntagnachmittag beim TuS Rheinböllen verlieren, sieht es noch düsterer aus für die Eifeler.

SV Eintracht Mendig – TuS Oberwinter So., 15 Uhr

Mendigs Trainer Damir Mrkalj gibt sich trotz der beeindruckenden Bilanz gewohnt zurückhaltend. „Bei unserem ganzen Erfolg dürfen wir nicht vergessen, dass kein Spiel dabei war, indem wir uns zurücklehnen konnten. Dies wird auch gegen eine gute Oberwinterer Mannschaft nicht der Fall sein“, mahnt Mrkalj.

Die Rollen sind am Sonntag dennoch klar verteilt. Allerdings haben sich die Gäste aus Oberwinter nach schwachem Saisonbeginn mittlerweile in der Liga bis auf den sechsten Platz vorgearbeitet. Hirt weiß aber, dass noch weitere Punkte vonnöten sind: „Bei vier Absteigern und einer weiterhin verdammt engen Tabellensituation sind wir gut beraten, noch vor dem Winter so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Mendig ist der Favorit, meine Mannschaft hat aber in den letzten Wochen Fortschritte gemacht.“

Trainer Mrkalj lobt seinen Kollegen Hirt

Die Entwicklung beim Gegner ist auch Mrkalj nicht verborgen geblieben. Mendigs Trainer weiß auch warum: „Oberwinter hat im Sommer einen gewissen personellen Aderlass mit gleichermaßen erfahrenen wie qualitativ hochwertigen Spielern, wie Thomas Enke und Koadai Stalph, verkraften müssen. Cornel hat jedoch mit seiner ganzen Erfahrung der neuen und jungen Mannschaft schnell Struktur vermittelt, was definitiv nicht jeder Trainer kann. Ich erwarte deshalb ein hartes Stück Arbeit gegen einen mittlerweile gefestigten Gegner.“

Hirt freut sich über das Lob seines ehemaligen Spielers und gibt dieses prompt zurück: „Damir und ich sind immer gut miteinander ausgekommen. Der Erfolg der Eintracht liegt zu großen Teilen an der guten Arbeit, die er dort seit Sommer macht.“ Personell gibt es bei den Gästen keine Neuigkeiten zu vermelden, aufseiten der Eintracht muss Mrkalj, der selbst gesundheitlich angeschlagen ist, auf Julian Gross verzichten. Ein Fragezeichen steht zudem hinter dem Einsatz von Nikolas Groß, der bereits im vergangenen Spiel gegen Boppard aufgrund von Leistenproblemen ausgewechselt werden musste.

TuS Rheinböllen – TuS Mayen So., 14.45 Uhr

Dem einstigen Oberligisten aus Mayen droht, die erste Saisonhälfte auf einem Abstiegsplatz zu beenden; jedenfalls wenn es eine Niederlage in Rheinböllen gibt. Damit dieser Fall nicht Eintritt, will Mayen im Vergleich zum müden 0:0-Unentschieden gegen die SG Maifeld-Elztal offensiv verbessert auftreten. Tatsächlich wartet der TuS seit über 270 Minuten auf einen eigenen Treffer. Der Nullnummer des vergangenen Wochenendes ging ein 0:1 bei Anadolu Spor Koblenz sowie ein 0:0 gegen Ligaprimus Eintracht Mendig voraus.

Entgegen der Partien zu Saisonbeginn, als die Mayener viele Tore erzielten, sich dafür aber defensiv löchrig zeigten, ist die Mannschaft nun hinten gefestigter, jedoch in vorderster Front zu harmlos. „Wir müssen weiter an unserer Balance zwischen Verteidigung und Angriff arbeiten. Uns fehlt in der Offensive derzeit die nötige Durchsetzungsfähigkeit. Und auch ein gewisses Selbstverständnis. Anstatt mutig Situationen Mann gegen Mann zu suchen, gehen wir lieber auf Nummer sicher und brechen den Angriff ab“, legt Steil den Finger in die Wunde.

Steil hat keine Revanche-Gelüste

Im Gegensatz zum tiefen Rasen des Nettetalstadions sollte der Kunstrasen in Rheinböllen ein gepflegtes Offensivspiel nicht beeinträchtigen. Die Hausherren stehen mit 13 Punkten auf einem Abstiegsplatz, könnten aber mit einem Heimsieg an Mayen vorbeiziehen. Dass Rheinböllen weiß, wie man die Steil-Elf besiegen kann, bewiesen die Hunsrücker in der zweiten Runde des Rheinlandpokals, als sie in der Verlängerung mit 2:1 die Oberhand behielten. Für Steil ist diese Partie aber kein Thema mehr: „Revanche-Gelüste habe ich keine, da diese Partie schon weit in der Vergangenheit liegt. Viel wichtiger ist, dass wir die drei Punkte holen, um uns im besten Falle vor der Winterpause noch ein kleines Polster auf die Abstiegsränge verschaffen zu können.“

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