Peter Ritter hatte im Vorfeld eine Überraschung gegen den großen Titelfavoriten aus Koblenz durchaus für möglich gehalten. Da hatte der Trainer der SG Viertäler Oberwesel aber noch ein ganz anderes Personal auf seinem Zettel stehen. Bis zum Anpfiff musste er von diesem Jonas Strunk, Tim Jäckel und Stefan Fahning streichen, die alle nicht mitwirken konnten. „Es wurde bei uns dann wieder personell dünn“, sagte Ritter.
Und die vielen Umbauten in der SGVO-Elf nutzte Cosmos eiskalt aus. Vor allem nach Eckbällen war Oberwesel anfällig, so fielen die ersten beiden Tore für Cosmos nach Ecken: Hillen markierte nach sechs Minuten das 0:1, der bosnische Innenverteidiger Muzafa Ivkovic nach 23 Minuten das 0:2. „Wir haben das nicht gut gemacht bei den Ecken“, ärgerte sich Ritter.
Ansonsten lobte er Cosmos für die erste Hälfte: „Sie haben toll aufgespielt, vor allem Gabriel Petrovici war überragend.“ Der Cosmos-Oldie leitete mit einem langen Ball über die Oberweseler Viererkette auch das 0:3 durch Hillen (38.) ein. Und beim 0:4 in der 44. Minute schoss Petrovici laut Ritter „ein geiles Tor“. Aus 25 Metern nagelte der Rumäne den Ball wunderschön in den Winkel.
„Gegen uns schießt man normalerweise in einer Halbzeit keine vier Tore“, erkannte Ritter die Stärke des Gegners an, tadelte aber auch seine Elf in der Pause: „Ich habe eine Reaktion gefordert.“ Und die zeigte seine Elf. Schon nach 50 Minuten gelang Julian Stüber mit einem Schrägschuss ins lange Eck das 1:4. Oberwesel machte weiter und kam durch ein tolles Volleytor von Johannes Lehré nach Vorlage von Andreas Dalgaard nach 65 Minuten sogar zum 2:4. Cosmos wackelte. „Ich weiß nicht, was mit denen in der zweiten Halbzeit los war“, fragte sich auch Ritter: „Wir waren dem 3:4 viel näher als die dem 2:5.“ Doch das 3:4 fiel nicht, sondern eben das 2:5 – wiederum durch Hillen, der mit seinem 20. Saisontor auch die Führung in der Bezirksliga-Schützenliste übernahm. Cosmos bleibt damit Spitzenreiter und Oberwesel ordentlicher Tabellensechster.
Michael Bongard