Bezirksliga Mitte: SG Viertäler schlägt den Titelkandidaten TuS Oberwinter durch einen Treffer von Ole Schäfer zu Hause mit 1:0
Oberwesel lässt dem „Knotenlöser“ weiteren Sieg folgen
Oberwesels Max Engel hatte als einzige Spitze zwar einen schweren Stand, machte es aber gegen Oberwinter trotzdem gut und durfte sich mit seinen Teamkollegen über einen 1:0-Sieg freuen. Foto: hjs-Foto
Hermann-Josef Stoffel

Oberwesel. In der Fußball-Bezirksliga Mitte hat die SG Viertäler Oberwesel auch gegen Titel-Mitfavorit TuS Oberwinter gewonnen – und zwar mit 1:0 (1:0). Nach dem Knotenlöser von letzter Woche, als man die Partie bei der SG Mülheim-Kärlich II in der Schlussphase noch zum ersten Saison-Dreier umbog, ließ man gegen die von Cornel Hirt trainierte Gäste-Elf den nächsten Sieg folgen. Das Tor des Tages besorgte der als Linksaußen aufgebotene Ole Schäfer kurz vor dem Seitenwechsel. Oberwesel hat nun acht Punkte nach fünf Spielen auf dem Konto, Oberwinter zwei mehr.

Halbzeit eins ist sehr schnell erzählt, ein recht harmloser Schuss von Jan-Patrick Kadiata für Oberwinter (11.) und eine Halbchance von Lukas Stüber, der unter einer Julian Vogt-Flanke durchtauchte (25.) auf Oberweseler Seite waren wirklich die einzig nennenswerten Aktionen. Genauso wenig wie er sich angedeutet hatte, so klasse herausgespielt war der Treffer des Tages kurze Zeit später dann aber auch. Innenverteidiger Michael Hohl nahm Lukas Stüber mit, der den durchstarteten Hohl erneut bediente. Es bedurfte nur noch eines überlegten Querpasses auf den in der Mitte völlig blank stehenden Schäfer, der sich den Abschluss aussuchen konnte. Er entschied sich für einen Linksschuss ins linke, untere Eck – es stand 1:0 (42.).

Oberwinter kam überraschenderweise ähnlich ideenlos aus der Kabine zurück auf den nicht gerade kurz gemähten Rasen. Erst die glatt Rote Karte für Oberwesels Linksverteidiger Julian Vogt – er hatte in einem Luftzweikampf mit Oberwinters Einwechsler Yannik Jarzombek den Fuß um Einiges zu hoch und traf dessen Brust (57.) – veränderte die Gemengelage etwas. „Nach dem Platzverweis wurde es natürlich ein Abwehrspiel für uns“, wusste Ritter nach der Partie zu berichten. Doch brenzlig wurde es nur noch ganze dreimal für die Kombinierten aus dem Mittelrheintal – das aber binnen 100 Sekunden.

Zunächst klärte Keeper Sebastian Hanß per Fußabwehr gegen Benedikt Gemein (70.). Die nachfolgende Ecke nickte TuS-Kapitän Mirco Koll alleinstehend rechts vorbei (71.). Und nach einer Unachtsamkeit im Spielaufbau von Adrian Lieber, nagelte Gästeakteur Kuss Kunzika das Leder umgehend aus 20 Metern ans Lattenkreuz (72.). Ein kurzes Strohfeuer, wie sich herausstellen sollte. Kämpferisch starke „Weseler“ hatten im Anschluss kaum Mühe, den gefeierten Dreier zu sichern.

TuS-Coach Cornel Hirt schien nicht unbedingt sauer zu sein: „Man muss das nüchtern analysieren. Oberwesel hat das gut verteidigt, aber wer weiß, wie es aussieht, wenn wir mit einer unserer Chancen treffen. Grundsätzlich war es ein Spiel ohne viele Chancen. Ein gebrauchter Tag, der unserer personellen Situation geschuldet war. Die Trainingswoche war schon nicht gut – und so viele Ausfälle zum Spiel hin hatte ich in meiner ganzen Trainerkarriere noch nicht, es haben heute drei Spieler aus der Zweiten gespielt.“

Ritter hingegen freute sich, dass sein Plan aufging: „Wir haben unheimlich gut verdichtet, überragend gestanden. Mit unserer einzigen Spitze waren wir natürlich offensiv nicht so präsent, aber Max Engel hat einige Bälle gut festgemacht und so für Entlastung gesorgt. Ich habe gehofft, dass wir das Ding über die Ziellinie bringen. Alles in allem eine großartige, körperliche Leistung meiner Mannschaft, die gehen jetzt natürlich auf dem Zahnfleisch.“

Von unserem Mitarbeiter

Sascha Wetzlar

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