Der TuS Mayen hat den Aufstiegskampf in der Fußball-Bezirksliga Mitte noch einmal richtig spannend gemacht und sicherte sich bei Ligaprimus SV Eintracht Mendig trotz doppelter Unterzahl den Derbysieg. Nach spannenden 90 Minuten reichte den Gästen eine Standardsituation gepaart mit einem unglücklichen Eigentor durch Mendigs Michael Koch zum 1:0 (0:0). Während der Derbysieg aufseiten des TuS Mayen gebührend gefeiert wurde, ist der Vorsprung der Mendiger Eintracht auf Verfolger FV Rübenach auf sechs Punkte, bei einem mehr absolvierten Spiel, zusammengeschrumpft.
Nach erstem Abtasten waren es die Gäste, die durch Mohamad Dido in der zwölften Minute die erste Duftmarke absetzten. Bei den Vulkanstädtern, die nach der ersten Viertelstunde die Spielkontrolle übernahmen, verbuchten Leonard Zerwas (23.) und Brice Braquin Mitel (24.) die ersten Möglichkeiten. Zerwas war es auch, der in der 38. Minute beinahe von einem Fehlpass des Mayener Torhüters Tyron Wielpütz profitierte, jedoch aus rund 30 Metern am leeren Tor vorbeischoss.

Nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst beim gleichen Bild: Mendig stand hoch und suchte eine Lücke in der Mayener Hintermannschaft, die Gäste boten diese aber nur punktuell und hofften selbst auf Kontersituationen. Zwar gab es auch erneut Chancen auf beiden Seiten, ein Führungstreffer lag aber nicht zwingend in der Luft.
Entscheidung fällt nach einer Ecke
So war es schließlich eine Standardsituation, die dem Spiel die entscheidende Wende brachte. Leon Kohlhaas’ Eckball verlängerte Tim Schneider in Richtung des zweiten Pfostens, wo der überraschte Mendiger Michael Koch den Ball ans Knie bekam und dadurch ins eigene Tor beförderte (64.).
„Ein maximal unglücklicher Treffer, leider hat ein Abstimmungsfehler im Vorfeld überhaupt erst zum Eckball geführt“, ärgerte sich Eintracht-Coach Damir Mrkalj. Mendig warf in der Folge alles nach vorn und profitierte von zwei Platzverweisen der Mayener in einer Szene. In einem bis dahin fairen Derby stoppte Mayens Josip Bilac den durchstartenden Brice Braquin Mitel in der 79. Minute, da sich der Ball aber nicht mehr in unmittelbarer Nähe befand, entschied Schiedsrichter Lukas Heep auf grobes Foulspiel und Rote Karte. Gleichzeitig beschwerte sich der bereits verwarnte Ridvan Akburak vehement und sah dafür die Gelb-Rote Karte.
„Ein riesiges Kompliment an meine Mannschaft, die gerade gegen den Ball gegen eine starke Mendiger Offensive fast alles wegverteidigte.“
Mayens Trainer Marc Steil
In doppelter Überzahl versuchten die Vulkanstädter alles, um zumindest noch einen Punkt zu ergattern, allerdings zeigte die Hintermannschaft der Gäste eine nahezu fehlerfreie Leistung. Bei zwei Szenen wurde es in der Nachspielzeit nochmal brenzlig, aber weder Braquin Mitels Abschluss (90.+6), noch ein Kopfballtreffer von Nikolas Groß (90.+7), der aufgrund eines vorangegangenen Fouls zurückgepfiffen wurde, sollten den aus Mendiger Sicht erhofften Ausgleich bringen.
„Ein riesiges Kompliment an meine Mannschaft, die gerade gegen den Ball gegen eine starke Mendiger Offensive fast alles wegverteidigte“, zeigte sich Mayens Trainer Marc Steil voll des Lobes. Eintracht-Coach Mrkalj stellte sich dagegen schützend vor seine Mannschaft: „Die zwei Niederlagen nehme ich voll und ganz auf meine Kappe. Das Gute ist aber, dass wir noch immer mit drei Punkten Vorsprung in die letzten drei Spiele gehen können.“
SV Eintracht Mendig – TuS Mayen 0:1 (0:0)
SV Eintracht Mendig: Rohr – Koch (86. Binder), Stalph, Eberhardt, N. Groß, Ley (76. Mohamed), Heinemann, Zerwas (77. Zimmer), Thelen (86. Limbach), Braquin Mitel, Ramic (69. Montermann).
TuS Mayen: Wielpütz – Schneider, Gilles, Krechel, Kohlhaas (90.+4 Müller), Hanioui (69. Müllen), Bilac, Öztürk, Johann (75. Aliou), Akburak, Dido (70. Feiler).
Schiedsrichter: Lukas Heep (Neuwied).
Zuschauer: 350.
Tor: 0:1 Michael Koch (64., Eigentor).
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte gegen Mayens Josip Bilac (79., grobes Foulspiel), Gelb-Rote Karte gegen Mayens Ridvan Akburak (79.).