SG siegt in Koblenz 3:1
Maifeld gelingt bei Anadolu der Befreiungsschlag
Symbolbild
dpa

Lange haben die Fußballer der SG Maifeld-Elztal auf den Befreiungsschlag gewartet. Dass sich der Erfolg ausgerechnet auf dem Hartplatz der Feste Franz beim SV Anadolu Koblenz einstellte, kommt unerwartet.

Etwas mehr als fünf Monate hat die SG Maifeld-Elztal in der Fußball-Bezirksliga Mitte auf das dritte Erfolgserlebnis, den ersten Saisonsieg in der Fremde, warten müssen. Beim SV Anadolu Koblenz war es nun so weit. Die Maifelder drehten einen Rückstand und gewannen die Partie auf dem Lütezler Hartplatz mit 3:1 (0:0). Für Anadolu ist der zweite Tabellenplatz damit wohl endgültig außer Reichweite geraten.

Während auf Maifelder Seite die Freude verständlicherweise groß war, ärgerten sich die Gastgeber immens. „Beschämend, erschrecken und auch peinlich“, waren die Worte, die Anadolu-Trainer Dzenis Ramovic als erstes einfielen. „Ich weiß nicht so recht, was los ist. Die Chancen waren wieder da, aber derzeit brauchen wir gefühlte 100 für einen Treffer. Platz zwei ist weit weg, vielleicht fehlt auch etwas der Wille und der Ehrgeiz. Aber das darf eigentlich nicht sein. Man muss immer gewinnen wollen“, haderte Ramovic. Maifelds Coach Daniel Fischer lobte dagegen: „Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft. Die Lage ist tabellarisch hoffnungslos, aber wir ergeben uns nicht, auch nicht nach dem Rückstand. Wir hatten viele Partien mit ähnlichen Verläufen. Dieses Mal aber hatten wir das Spielglück, gepaart mit viel Wille.“

Die bedeutungsvollen Momente passieren in zweiter Hälfte

Nahezu alle bedeutungsvollen Momente der Partie passierten in der zweiten Hälfte. Größter Aufreger im ersten Durchgang war die Szene in der 43. Minute, die zu einem Elfmeter für die Gastgeber hätten führen können. Edis Ramovic köpfte den Ball über den herauseilenden Maifeld-Keeper Florian Geisler, der nach dem Kopfballlupfer Ramovic unsanft umrannte. „Da können wir uns wohl über einen Pfiff nicht beschweren“, kommentierte Fischer. Und für Ramovic passte es ins Bild: „Wir wollten die Partie vor der Pause entscheiden und hatten auch einige Chancen – und eben diese Szene. Da muss einfach ein Tor herausspringen.“

Der erwartete frühe Führungstreffer fiel dann kurz nach Wiederanpfiff, unter gütiger Mithilfe der Maifelder in Person von Yannick Idczak. Ein Querpass von Idczak geriet zu kurz, und Emre Onbasi erlief den Ball und ließ Geisler keine Abwehrchance, 1:0 für Anadolu (49.). „Da dachte ich, dass es jetzt vorbei ist und dass das 2:0 und 3:0 nun folgen“, gestand Ramovic. Dem war aber nicht so. Nach einem abgeblockten Freistoß haute Nico Steinbach den Ball im Nachschuss aus 20 Metern kraftvoll ins Anadolu-Tor zum 1:1 (56.).

„Der ganze Verlauf ist irgendwie enttäuschend. So wollen wir nicht an die letzten fünf Spiele gehen.“
Anadolus Trainer Dzenis Ramovic

Und es kam noch besser für die Maifelder. Nach einem Konter über Steinbach eilte SV-Keeper Helicon Pacarada aus dem Tor, verschätzte sich und parierte mit der Hand außerhalb des Sechzehners. Das hatte einen Freistoß und die Rote Karte zu Folge. Der Freistoß brachte anschließend nichts ein. Das nötige Glück hatte Maifeld dann in der 84. Minute. Eine Flanke von Jonas Klück aus 35 Metern geriet länger und länger und senkte sich über Alper Yüzel, der Pacarada vertrat, ins Netz. Jonas Hemgesberg setzte sich danach über außen durch, wurde im Sechzehner gehalten und zu Boden gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Hemgesberg dann selbst zum 3:1 für die SG.

„Der ganze Verlauf ist irgendwie enttäuschend. So wollen wir nicht an die letzten fünf Spiele gehen“, sagte Ramovic, der mit seiner Mannschaft am Sonntag (14.45 Uhr) bei Schlusslicht TuS Rheinböllen antritt. „Auch da werden wir wieder sicherlich einige Chancen bekommen und müssen endlich wieder konsequenter sein. Die Top drei sollten es am Ende der Saison schon sein“, fordert Ramovic. Maifeld empfängt am Samstag (17.30 Uhr) im Kellerduell den Ahrweiler BC II. „Wir reden jetzt nicht über einen möglichen Klassenverbleib. Das wäre Energieverschwendung. Wir haben uns in den letzten beiden Wochen dahingehend besprochen, dass wir ein Fundament legen. Wir wollen kritikfähig sein und die Trainingsqualität steigern und einfach versuchen, Erfolgserlebnisse zu schaffen“, erklärt Fischer.

SV Anadolu Koblenz – SG Maifeld-Elztal 1:3 (0:0)

SV Anadolu Koblenz: Pacarada – Sari (69. D. Ramovic), Tamur (69. Yücel), Hetko, Aga, Mamuti, Onbasi, Golz, Jusufi, Karalalek, E. Ramovic. SG Maifeld-Elztal: Geisler – Idczak, Fasel, Meißner, Birnstock (66. Düllberg), Klück, Weidle (90.+6 Ektilah), Steinbach, Hemgesberg (90. Steffens), Becker-Plein, Max. Schiedsrichter: Michael Kausch (Cochem). Zuschauer: 75. Tore: 1:0 Emre Onbasi (49.), 1:1 Nico Steinbach (56.), 1:2 Jonas Klück (84.), 1:3 Jonas Hemgesberg (90., Foulelfmeter). Besonderheit: Rote Karte gegen Anadolu-Keeper Helidon Pacarada wegen Handspiels außerhalb des Sechzehners (79.).

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